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Leichtathletik
Verfahren gegen Ex-IAAF-Chef Lamine Diack

Die französische Justiz hat gestern ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen Lamine Diack eingeleitet. Der ehemalige Präsident des Welt-Leichtathletikverbandes IAAF wird laut der französischen NachrichtenAgentur AFP der Korruption verdächtigt. AFP beruft sich auf Informationen aus Justizkreisen. Die IAAF hat das Ermittlungsverfahren bestätigt .

Von Andrea Schültke | 04.11.2015
    Lamine Diack, Ex-Präsident des Leichtathletik-Weltverbands.
    Lamine Diack, Ex-Präsident des Leichtathletik-Weltverbands. (picture alliance / dpa / EPA/ WU HONG)
    Bei dem Korruptionsverdacht gegen Lamine Diack geht es offenbar um den Vorwurf positive Dopingtests vertuscht zu haben . Durch die ARD Dokumentation "Geheimsache Doping" war bekannt geworden, dass der russische Leichtathletik-Verband an die IAAF Geld gezahlt hat. So wollte Russland sicherstellen, dass positive Dopingtests führender russischer Leichtathleten nicht zu Sanktionen führen. In den letzten Tagen seiner Amtszeit waren immer neue Dopingvorwürfe gegen die internationale Leichtathletik aufgetaucht. So lieferte eine weitere ARD-Doku Hinweise, dass etwa ein Drittel der Medaillen in den Ausdauerdisziplinen bei Leichtathletik-Großereignissen an möglicherweise gedopte Athleten gegangen sind. All das hatte Lamine Diack, quasi als letzte Amtshandlung noch als Hysterie bezeichnet.
    "Wir haben bisher nur einen Fernsehbeitrag vorliegen. Wenn man hier aber definitive Feststellungen treffen will, dann kommt das viel zu früh. Jetzt gilt es, erstmal alles genau zu untersuchen und dann die gestellten Fragen zu beantworten."
    Lamine Diack war 22 Jahre Präsident des Welt-Leichtathletik-Verbandes. Jetzt muss sich der 82jährige Senegalese den Fragen der Ermittler stellen.