Biologisches Geschlecht
Leichtathletik-Weltverband führt Gentests für Sportlerinnen ein - Verbandspräsident: "Wahrung der Integrität des Frauensports"

Sportlerinnen müssen sich vor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft einem Gentest unterziehen. Das teilte der Leichtathletik-Weltverband "World Athletics" mit. Mit dem Test soll das biologische Geschlecht überprüft werden.

    USA, Eugene: Sebastian Coe, Präsident des Internationalen Leichtathletik Weltverband World Athletics, spricht bei einer Pressekonferenz nach der Councilsitzung in Rom.
    Leichtathletik-Weltpräsident Sebastian Coe (Michael Kappeler/dpa)
    Die Weltmeisterschaft findet ab dem 13. September in Tokio statt. Ab dem 1. September greife die neue Regel, die für alle Weltranglistenwettbewerbe gelte, hieß es. Die Sportlerinnen müssen sich dann einem Test auf das SRY-Gen unterziehen. Der Test erfolgt per Wangenabstrich oder Blutentnahme.
    Verbandspräsident Coe sagte, es gehe um den Schutz und die Wahrung der Integrität des Frauensports. Auf Eliteebene dürfe man nur dann in der Frauenkategorie antreten, wenn man biologisch weiblich sei. Die Tests sollen durch die nationalen Verbände durchgeführt werden. Nach Eingang der Probe dauert die Analyse laut Weltverband je nach Land und Labor ein bis zwei Wochen.
    Schon länger wird in der Sportwelt kontrovers diskutiert, ob etwa Trans-Sportlerinnen im Frauensport antreten sollen - oder ob sie durch eine ursprünglich männliche Anatomie einen Vorteil haben könnten. Für Aufsehen sorgte etwa der Fall der zweifachen 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya, die als Person mit "Abweichungen in der sexuellen Entwicklung (DSD)" gilt. Der Leichtathletik-Weltverband hatte sie dazu aufgefordert, Medikament einzunehmen, um ihren erhöhten Testosteronspiegel zu senken. Semenya zog deswegen vor mehrere Gerichte.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.