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Leichte Gewinne nach positiven Konjunkturdaten

Das Tauziehen um einen möglichen US-Militärschlag gegen Syrien ließ die New Yorker Anleger weitgehend kalt. Sie konzentrierten sich auf die wirtschaftliche Lage in den USA und in Europa.

Von Beatrice Uehrlings |
    An der Wall Street warten alle gespannt auf die noch vor Wochenschluss anstehenden, monatlichen US-Arbeitsmarktdaten. Die Vorzeichen sind gut. Zum einen ist der Dienstleistungssektor, der in den Vereinigten Staaten für 90 Prozent der Jobs verantwortlich zeichnet, stärker expandiert als gedacht. Zum anderen sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld gesunken. "Wir gehen davon aus, dass die amerikanischen Firmen im August 180.000 bis 200.000 neue Stellen geschaffen haben - das ist nicht berauschend, aber durchaus solide", sagt Michael Purves, Aktienstratege bei dem Finanzdienstleister Weeden &Co.

    Wichtige Impulse gab es auch aus Europa. Die europäische Zentralbank hat die Zinsen unverändert gelassen. Damit einher gingen Hoffnungen, dass die US-Notenbank FED bei ihrer Sitzung nächste Woche ebenfalls eine Fortführung der lockeren Geldpolitik beschließt. Entsprechend gefragt war der Dollar. Die amerikanische Währung stieg auf den höchsten Stand seit sechseinhalb Wochen, während der Euro auf 1,3121 Dollar nachgab.

    Gutscheinanbieter Groupon vorne
    Bei den Einzelwerten konnten vor allem Unternehmen zulegen, denen es eigentlich nicht so gut geht. Die größten Kursgewinne waren bei Groupon zu beobachten. Viele Anleger haben den Internet-Gutscheinanbieter längst aufgegeben. Doch die Analysten von Morgan Stanley glauben an das Geschäftsmodell: Sie haben Groupon heraufgestuft.

    Auch das Papier von Blackberry legte zu. Der von dem Ex-Siemens-Manager Thorsten Heins geleitete, kriselnde Smartphone-Pionier treibt laut einem Zeitungsbericht seinen Verkauf voran. Als mögliche Bieter gelten amerikanische und kanadische Finanzinvestoren.

    Aufschläge im Bankensektor machten das Bild perfekt: Die New Yorker Aktienbarometer realisierten das dritte positive Schlussbild in Folge. Der marktweisende Dow Jones Index schloss mit 14.937 Punkten knapp behauptet, der technologielastige Nasdaq gewann 0,3 Prozent hinzu.

    Das Kapital für ihre Aktien-Investments besorgten die Marktteilnehmer sich teils bei den Festverzinslichen, teils bei den Edelmetallen. Die 10-jährigen US-Staatsanleihen verschlechterten sich um acht Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,98 Prozent. Der Goldpreis fiel auf eine US-Schlussnotierung von 1.369,80 Dollar ab.

    Olympia-Gerüchte beeinflussen Tokioter Börse
    Der japanische Aktienmarkt heute zum Teil deutliche Verluste verzeichnet. Vor allem bei Aktien von Immobilien- und Bauunternehmen kam es zu Gewinnmitnahmen. Grund seien Berichte, dass Madrid und nicht Tokio als Favorit in die Wahl des Austragungsorts für die Olympischen Sommerspiele 2020 gehe, sagten Händler. Am Samstag soll die Entscheidung zwischen Tokio, Madrid und Istanbul fallen.

    Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte zum Ende des Vormittagshandels 1,13 Prozent niedriger bei 13.906 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,91 Prozent auf 1147 Zähler.