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Leichtes Schleudertrauma wird oft falsch behandelt

Nach Verkehrsunfällen wird Verletzten mit einem leichten Schleudertrauma häufig eine Halskrause verordnet. Wissenschaftler des Therapiezentrums Koblenz stellten jetzt in einer Studie fest, dass es sich bei einem leichten Schleudertrauma meist nicht um eine Gelenkverrenkung handelt, sondern um eine Muskelfunktionsstörung. In einem solchen Fall wirke sich das Ruhigstellen der Muskeln mit einer Halskrause schädlich aus. Nach wenigen Tagen entwickle sich ein so genannter Immobilisationsschmerz, der zu einer weiteren Bewegungseinschränkung führen könne.

Renate Rutta |
    Wenn keine knöchernen oder neurologischen Schäden vorliegen, sollten die Patienten stattdessen Muskeldehnungs- und -kräftigungsübungen erlernen sowie Techniken zur Schmerzdistanzierung. In der Studie waren fast alle Patienten nach einem solchen Übungsprogramm und einer Nachbehandlung schmerzfrei.

    Bislang ging man davon aus, dass die typischen Schleudertraumaschmerzen durch eine Verrenkung eines Gelenks hervorgerufen werden. Deshalb wurde die schmerzende Region mit einer Halskrause ruhig gestellt.