Jiddisch, die Sprache auf der Sommeruniversität in Straßburg. Eine fast vergessene Sprache, für einige hier ist es die Sprache ihrer Eltern und Großeltern, die Sprache ihrer Kindheit, an die sie sich wieder annähern wollen.
Ich komme hierher, weil jiddisch meine Muttersprache ist. Es gibt eine zweite, das ist Französisch. Weil meine Eltern unter sich zu Hause nur jiddisch gesprochen haben. Somit ist Jiddisch die erste Sprache, die in meinen Ohren erklang. Da ich nicht mehr mit meinen Eltern bin, die vor 34 Jahren gestorben sind, habe ich diese Sprache nie mehr gesprochen, und jetzt will ich sie wieder entdecken, weil ich meine Quellen und meine Wurzeln entdecken will.
Aber auch die Schönheit der jiddischen Musik ist für viele ein Motiv, die Sprache zu erlernen.
Also, ich bin hier, um eigentlich so jiddisch zu lernen. Ich singe und möchte ganz richtig singen, und nicht deutsch, sondern jiddisch singen.
Jiddisch ist eine Komponentensprache, bestehend aus deutschen, hebräischen, romanischen und slawischen Elementen. Die Sprache entstand aus mitteldeutschen Dialekten in den großen jüdischen Ansiedlungen vor allem am Rhein. Der größte Teil dieser Gemeinden wurde im Spätmittelalter Richtung Osten vertrieben und Jiddisch entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte in Osteuropa zur Literatursprache. Vor dem II. Weltkrieg sprachen etwa 10 Millionen osteuropäische Juden Jiddisch. Mindestens die Hälfte davon wurde durch die Nazis ermordet.
Das Interesse für die jiddische Sprache hat in den letzen Jahren stark zugenommen und nicht alle Personen, die sich mit ihr beschäftigen sind mit der verbreiteten Ansicht einverstanden, es handle sich um eine aussterbende Sprache. Sie wollen jiddische Literatur lesen, jiddische Lieder singen, und vor allem jiddisch sprechen.
yidish iz far mir di raykhste shprakh fun der velt. Men ken zogn zakhn mit germanishe verter, mit hebre’ishe verter, mit slavishe verter, dos gefint zikh nisht in alle andere shprakhn.
Im Zentrum der Jiddisch-Sommer-Universität stehen die Sprachkurse, die umrahmt werden von Theater- und Lied-Workshops. Dazu kommen Abendveranstaltungen und eine Exkursion am Sonntag auf den Spuren des Jüdischen Erbes im Elsass.
Veranstaltet wird das Ganze von dem Straßburger Kulturverein "Le Théatre en Air", und Rafael Goldwaser, der sich seit 14 Jahren für die Pflege der jiddischen Sprache, Kultur und Literatur im Elsass stark macht.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Straßburger Regisseurin Marietta Fellin:
Ich interessiere mich für Judentum seit vielen, vielen Jahren, ich habe Philosophie studiert, ich habe meine Arbeit über Spinoza gemacht, aber es war nur durch Bücher, diese Kenntnis ging nur durch Bücher. Und als ich also Rafael Goldwaser kennen gelernt habe, das ist ein jiddischer Schauspieler, er ist in dieser Sprache geboren. Sein Vater war schon ein jiddischer Schauspieler, da habe ich plötzlich einen kulturellen Weg gefunden, um mein Interesse für Judentum zu vertiefen.
Für viele nicht-jüdische Menschen, die sich vom Judentum angezogen fühlen und gleichsam eine kulturelle Annäherung suchen, kann die Beschäftigung mit Jiddisch eine gute Möglichkeit sein, diesem Interesse nachzugehen. Darum ist die Begegnung zwischen Juden und Nicht-Juden in Straßburg von großer Bedeutung. Vor dem Hintergrund des gemeinsamen Interesses an der jiddischen Sprache entsteht Raum für Gespräche, die mitunter zu den wichtigsten Erfahrungen dieser Sommer-Universität werden können.
Ich komme hierher, weil jiddisch meine Muttersprache ist. Es gibt eine zweite, das ist Französisch. Weil meine Eltern unter sich zu Hause nur jiddisch gesprochen haben. Somit ist Jiddisch die erste Sprache, die in meinen Ohren erklang. Da ich nicht mehr mit meinen Eltern bin, die vor 34 Jahren gestorben sind, habe ich diese Sprache nie mehr gesprochen, und jetzt will ich sie wieder entdecken, weil ich meine Quellen und meine Wurzeln entdecken will.
Aber auch die Schönheit der jiddischen Musik ist für viele ein Motiv, die Sprache zu erlernen.
Also, ich bin hier, um eigentlich so jiddisch zu lernen. Ich singe und möchte ganz richtig singen, und nicht deutsch, sondern jiddisch singen.
Jiddisch ist eine Komponentensprache, bestehend aus deutschen, hebräischen, romanischen und slawischen Elementen. Die Sprache entstand aus mitteldeutschen Dialekten in den großen jüdischen Ansiedlungen vor allem am Rhein. Der größte Teil dieser Gemeinden wurde im Spätmittelalter Richtung Osten vertrieben und Jiddisch entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte in Osteuropa zur Literatursprache. Vor dem II. Weltkrieg sprachen etwa 10 Millionen osteuropäische Juden Jiddisch. Mindestens die Hälfte davon wurde durch die Nazis ermordet.
Das Interesse für die jiddische Sprache hat in den letzen Jahren stark zugenommen und nicht alle Personen, die sich mit ihr beschäftigen sind mit der verbreiteten Ansicht einverstanden, es handle sich um eine aussterbende Sprache. Sie wollen jiddische Literatur lesen, jiddische Lieder singen, und vor allem jiddisch sprechen.
yidish iz far mir di raykhste shprakh fun der velt. Men ken zogn zakhn mit germanishe verter, mit hebre’ishe verter, mit slavishe verter, dos gefint zikh nisht in alle andere shprakhn.
Im Zentrum der Jiddisch-Sommer-Universität stehen die Sprachkurse, die umrahmt werden von Theater- und Lied-Workshops. Dazu kommen Abendveranstaltungen und eine Exkursion am Sonntag auf den Spuren des Jüdischen Erbes im Elsass.
Veranstaltet wird das Ganze von dem Straßburger Kulturverein "Le Théatre en Air", und Rafael Goldwaser, der sich seit 14 Jahren für die Pflege der jiddischen Sprache, Kultur und Literatur im Elsass stark macht.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Straßburger Regisseurin Marietta Fellin:
Ich interessiere mich für Judentum seit vielen, vielen Jahren, ich habe Philosophie studiert, ich habe meine Arbeit über Spinoza gemacht, aber es war nur durch Bücher, diese Kenntnis ging nur durch Bücher. Und als ich also Rafael Goldwaser kennen gelernt habe, das ist ein jiddischer Schauspieler, er ist in dieser Sprache geboren. Sein Vater war schon ein jiddischer Schauspieler, da habe ich plötzlich einen kulturellen Weg gefunden, um mein Interesse für Judentum zu vertiefen.
Für viele nicht-jüdische Menschen, die sich vom Judentum angezogen fühlen und gleichsam eine kulturelle Annäherung suchen, kann die Beschäftigung mit Jiddisch eine gute Möglichkeit sein, diesem Interesse nachzugehen. Darum ist die Begegnung zwischen Juden und Nicht-Juden in Straßburg von großer Bedeutung. Vor dem Hintergrund des gemeinsamen Interesses an der jiddischen Sprache entsteht Raum für Gespräche, die mitunter zu den wichtigsten Erfahrungen dieser Sommer-Universität werden können.