Die rund einen Zentimeter großen Käfer sind bei der Eiablage nur erfolgreich, wenn sich die Larven in frisch abgebranntem Holz entwickeln können, erklärt Helmut Schmitz vom Institut für Zoologie der Universität Bonn: "Weil die beinlosen Larven aber nicht über große Strecken laufen können, fliegt bereits die Elterngeneration Brände an und trifft sich am Rand des Feuers." Der Waldbrand schafft gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Heranreifen des Nachwuchses: Schimmelpilze sind vorübergehend außer Gefecht, außerdem wirkt der Brand wie ein gut erkennbares Versammlungssignal. Denn der Kiefernprachtkäfer hat nicht wie andere Insekten ein Lockduftsystem, bei dem so genannte Pheromene bei der Partnersuche über große Strecken helfen.
Stattdessen aktiviert der Geruch von Rauch das kleine Insekt. Dann steigt es auf und beginnt auf eigentümliche Art herumzufliegen. Der Käfer spreizt die Beine seines mittleren Beinpaares vom Körper ab, damit die hinter den Beinen liegenden kleinen Gruben freie Bahn haben. Die Gruben sind mit winzigen Kugeln aus einem Material gefüllt, das Infrarot-Licht von Waldbränden besonders gut absorbiert. Dabei denen sich die Kugeln aus. Die Ausdehnung - und nicht die Temperaturerhöhung - ist für den Käfer das entscheidende Signal, so Helmut Schmitz: "Wir haben das einen photomechanischen Infrarotrezeptor genannt. Dieses Prinzip, das wir mittlerweile patentiert haben, soll als Vorlage für einen technischen Infrarotsensor dienen, den es in dieser Form bislang noch nicht gibt." Ein enger Verwandter des Schwarzen Kiefernprachtkäfers in Australien ist ebenfalls auf Waldbrände spezialisiert. Sein Sensor wertet allerdings die Temperaturänderungen aus. Für solche Systeme interessiert sich auch die US-Luftwaffe. Preiswerte Infrarotsensoren an Flugzeugen sollen den Feuerschweif nahender Flugabwehrraketen melden. Die bisher eingesetzten Sensoren auf Halbleiterbasis müssen aufwändig gekühlt werden. Feuerkäfer-Sensoren sollen hier eine Alternative sein.
[Quelle: Mathias Schulenburg]
Stattdessen aktiviert der Geruch von Rauch das kleine Insekt. Dann steigt es auf und beginnt auf eigentümliche Art herumzufliegen. Der Käfer spreizt die Beine seines mittleren Beinpaares vom Körper ab, damit die hinter den Beinen liegenden kleinen Gruben freie Bahn haben. Die Gruben sind mit winzigen Kugeln aus einem Material gefüllt, das Infrarot-Licht von Waldbränden besonders gut absorbiert. Dabei denen sich die Kugeln aus. Die Ausdehnung - und nicht die Temperaturerhöhung - ist für den Käfer das entscheidende Signal, so Helmut Schmitz: "Wir haben das einen photomechanischen Infrarotrezeptor genannt. Dieses Prinzip, das wir mittlerweile patentiert haben, soll als Vorlage für einen technischen Infrarotsensor dienen, den es in dieser Form bislang noch nicht gibt." Ein enger Verwandter des Schwarzen Kiefernprachtkäfers in Australien ist ebenfalls auf Waldbrände spezialisiert. Sein Sensor wertet allerdings die Temperaturänderungen aus. Für solche Systeme interessiert sich auch die US-Luftwaffe. Preiswerte Infrarotsensoren an Flugzeugen sollen den Feuerschweif nahender Flugabwehrraketen melden. Die bisher eingesetzten Sensoren auf Halbleiterbasis müssen aufwändig gekühlt werden. Feuerkäfer-Sensoren sollen hier eine Alternative sein.
[Quelle: Mathias Schulenburg]