Gehen Vipern auf die Jagd, dann sehen sie ihr Opfer nicht nur mit ihren Augen, sondern auch durch ein spezielles Organ, dass die Wärmestrahlung der Beute aufnimmt. Der Infrarotsensor liegt zwischen Auge und Nase der Reptilien und besteht aus einem kleinen Hohlraum unter der Haut. Die kleine Höhle beherbergt eine feine Membran, mit der die Schlange Infrarotstrahlen registriert. Ein drittes Auge ist es indes nicht, denn das Organ besitzt keine Linse, mit der die Signale scharf gestellt werden könnten.
Wissenschaftler der Universität von Texas in Austin fanden überdies heraus, dass der Wärmedetektor auf völlig andere Weise als das Auge arbeitet: "Menschliche und tierische Augen registrieren einzelne Lichtteilchen, die Photonen. In der Netzhaut liegen dazu Proteine, die gezielt auf einzelne Wellenlängen reagieren und das Farbsehen ermöglichen", erklärt John Pearce von der texanischen Universität. Dagegen reagiere die Membran der Schlange auf die gesamte Energie des eingestrahlten infraroten Lichtes. Dabei erhöhe sich die Temperatur der Membran, was wiederum über viele Tausend Nervenenden als Wahrnehmung in das Gehirn des Tieres gelange. Voraussetzung dafür ist der Unterschied der Körpertemperaturen zwischen der Säugetierbeute und der kaltblütigen Schlange, denn ansonsten wäre die Infrarot-Membran bereits auf der Zieltemperatur und damit blind für die Beute.
Um dem Wärmedetektor auf die Spur zu kommen, präsentierte Pearce seinen Vipern Infrarotziele und maß dabei die elektrischen Signale aus der Membran der Tiere. Überdies modellierte der Forscher den Sensor-Hohlraum mathematisch und zeigte so, dass das Reptil mit dem Organ keinerlei Formen wahrnehmen kann, wohl aber Bewegungen selbst in tiefster Dunkelheit. "Dies stellt die Schlange mit der Verschiebung der wärmsten wahrgenommenen Stelle auf der Membran fest", so der Biologe. Zusätzlich kann die Viper mit eigenen Kopfbewegungen das Ziel genau anvisieren. Überdies ist die Empfindlichkeit des Infrarotsensors beachtlich: Selbst bei Zimmertemperatur ermittelt das Organ auch kleine Tiere auf anderthalb Meter Entfernung. Technische Detektoren müssen dagegen tief gekühlt werden, um überhaupt arbeiten zu können. Daher kann sich John Pearce vorstellen, dass der Schlangensensor für Infrarotstrahlung auch neue Wege in der Messtechnik eröffnet. Möglicherweise finden sich derartige Instrumente an zukünftigen Antiraketenwaffen der USA wieder, denn das Forschungsprojekt von John Pearce wird von der US-Luftwaffe finanziert.
[Quelle: Jan Lublinski]
Wissenschaftler der Universität von Texas in Austin fanden überdies heraus, dass der Wärmedetektor auf völlig andere Weise als das Auge arbeitet: "Menschliche und tierische Augen registrieren einzelne Lichtteilchen, die Photonen. In der Netzhaut liegen dazu Proteine, die gezielt auf einzelne Wellenlängen reagieren und das Farbsehen ermöglichen", erklärt John Pearce von der texanischen Universität. Dagegen reagiere die Membran der Schlange auf die gesamte Energie des eingestrahlten infraroten Lichtes. Dabei erhöhe sich die Temperatur der Membran, was wiederum über viele Tausend Nervenenden als Wahrnehmung in das Gehirn des Tieres gelange. Voraussetzung dafür ist der Unterschied der Körpertemperaturen zwischen der Säugetierbeute und der kaltblütigen Schlange, denn ansonsten wäre die Infrarot-Membran bereits auf der Zieltemperatur und damit blind für die Beute.
Um dem Wärmedetektor auf die Spur zu kommen, präsentierte Pearce seinen Vipern Infrarotziele und maß dabei die elektrischen Signale aus der Membran der Tiere. Überdies modellierte der Forscher den Sensor-Hohlraum mathematisch und zeigte so, dass das Reptil mit dem Organ keinerlei Formen wahrnehmen kann, wohl aber Bewegungen selbst in tiefster Dunkelheit. "Dies stellt die Schlange mit der Verschiebung der wärmsten wahrgenommenen Stelle auf der Membran fest", so der Biologe. Zusätzlich kann die Viper mit eigenen Kopfbewegungen das Ziel genau anvisieren. Überdies ist die Empfindlichkeit des Infrarotsensors beachtlich: Selbst bei Zimmertemperatur ermittelt das Organ auch kleine Tiere auf anderthalb Meter Entfernung. Technische Detektoren müssen dagegen tief gekühlt werden, um überhaupt arbeiten zu können. Daher kann sich John Pearce vorstellen, dass der Schlangensensor für Infrarotstrahlung auch neue Wege in der Messtechnik eröffnet. Möglicherweise finden sich derartige Instrumente an zukünftigen Antiraketenwaffen der USA wieder, denn das Forschungsprojekt von John Pearce wird von der US-Luftwaffe finanziert.
[Quelle: Jan Lublinski]