Die Anwohner eines Steinbruchs haben in der Regel nichts zu lachen. Denn mehrmals in der Woche wird dort gesprengt. Beschwerden helfen in der Regel nicht, denn der Krach bleibt unterhalb des gesetzlich vorgegebenen Maximalwertes. Dennoch ist der Streit auch für die Unternehmen unangenehm. Daher haben sich nun Bergbauingenieure und Akustikforscher der RWTH Aachen in einer gemeinsamen Aktion des Problems angenommen. Zunächst einmal untersuchten sie, was den Lärm verursacht. "Der wichtigste Faktor ist dabei die Menge des Sprengstoffes, die an einem Zündzeitpunkt gezündet wird", erläutert Christian Niemann-Delius, Professor für Bergbaukunde an der RWTH Aachen. Wenn man die Zündung des Sprengstoffs auf verschiedene Zeitpunkte aufteilt, kann man einerseits die Sprengwirkung optimieren andererseits aber die Lärmbelästigung spürbar verringern. Voraussetzung ist freilich, dass die einzelnen Sprenglöcher sauber gebohrt und gefüllt werden. Werden hier Fehler gemacht, klettert sofort der Lärmpegel nach oben. Niemann-Delius: "Wenn der Sprengstoff die Energie nicht ins Gebirge leitet, sondern zum Beispiel ausbläst, wenn das Loch nach oben ausbricht und offen wird, dann geht die ganze Energie in die Luft und das setzt sich um in Schall, in Lärm."
Eine weitere Lärmquelle stellten die Forscher jedoch erst nach Messungen in den anliegenden Häusern fest: Eine Sprengung erschüttert den Boden so stark, dass die Häuser vibrieren und selbst zu einer zweiten Schallquelle werden. Dieser Sekundärschall liegt teilweise über den gesetzlichen Werten - abhängig übrigens vom Wetter: Bei Regen ist der Sekundärschall wesentlich lauter, weil der wassergefüllte Untergrund den Schall besser weitergibt. Der Sprengstoff selbst hat kaum Einfluss auf die Schallemission, zumal nur zwei Sprengstoffarten zur Verfügung stehen: Detonierender Sprengstoff - er setzt seine Energie mit Überschallgeschwindigkeit frei - und deflagierender Sprengstoff. Alexander Hennig, Oberingenieur am Institut für Bergbaukunde der RWTH Aachen: "Deflagierende Sprengstoff setzt sich in Unterschallgeschwindigkeit um. Er wird jedoch nur noch in der Werksteingewinnung, aber auch da kann man sagen, dass der deflagierende Sprengstoff von der Schallemission dem detonierenden quasi gleichzusetzen ist."
[Quelle: Mirko Smiljanic]
Eine weitere Lärmquelle stellten die Forscher jedoch erst nach Messungen in den anliegenden Häusern fest: Eine Sprengung erschüttert den Boden so stark, dass die Häuser vibrieren und selbst zu einer zweiten Schallquelle werden. Dieser Sekundärschall liegt teilweise über den gesetzlichen Werten - abhängig übrigens vom Wetter: Bei Regen ist der Sekundärschall wesentlich lauter, weil der wassergefüllte Untergrund den Schall besser weitergibt. Der Sprengstoff selbst hat kaum Einfluss auf die Schallemission, zumal nur zwei Sprengstoffarten zur Verfügung stehen: Detonierender Sprengstoff - er setzt seine Energie mit Überschallgeschwindigkeit frei - und deflagierender Sprengstoff. Alexander Hennig, Oberingenieur am Institut für Bergbaukunde der RWTH Aachen: "Deflagierende Sprengstoff setzt sich in Unterschallgeschwindigkeit um. Er wird jedoch nur noch in der Werksteingewinnung, aber auch da kann man sagen, dass der deflagierende Sprengstoff von der Schallemission dem detonierenden quasi gleichzusetzen ist."
[Quelle: Mirko Smiljanic]