Kritik kam auch von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir, ebenfalls von den Grünen. Er verwies auf die Vereinbarung im Koalitionsvertrag, Glyphosat in Deutschland bis Ende 2023 vom Markt zu nehmen. Der Vorsitzende des Agrarausschusses im Europa-Parlament, der CDU-Politiker Lins, bezeichnete die Verlängerung dagegen als einen wichtigen Schritt für die europäische Landwirtschaft.
Die Kommission hatte ihre Entscheidung getroffen, nachdem sich die Mitgliedsstaaten nicht auf eine gemeinsame Regelung für ein Verbot oder eine weitere Zulassung einigen konnten. Es werde aber neue Auflagen und Einschränkungen geben, teilte die Brüsseler Behörde mit. Die aktuelle Zulassung wäre zum 15. Dezember ausgelaufen.
Diplomaten zufolge fand sich bei den Gesprächen der Mitgliedsstaaten weder für noch gegen die Zulassungsverlängerung eine qualifizierte Mehrheit. Sieben Länder enthielten sich demnach der Stimme, unter ihnen auch Deutschland.
Landwirte müssen "Pufferstreifen" einhalten
Nach dem Vorschlag der Behörde wird der Einsatz von Glyphosat in der EU damit bis 2033 erlaubt. Der Einsatz wird jedoch begrenzt. So sollen Landwirte zum Beispiel mindestens fünf Meter breite Pufferstreifen einhalten. Auch in welchen Mengen und wie häufig Glyphosat eingesetzt wird, sollen die Mitgliedstaaten einschränken können.
Glyphosat zählt zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Unkrautvernichtern. Der Wirkstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein.
Diese Nachricht wurde am 17.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.