"Ist gut die Schule, das es hier eine Demokratie gibt und wir mitbestimmen dürfen."
"Der Schulhof ist gut, der ist groß, da können wir schön spielen. Und das, was Paul schon gesagt hat.""
Paul und Torge kommen gerne in die Gesamtschule Franzsches Feld in Braunschweig. Heute haben die beiden Sechstklässler mit ihren Mitschülern ein Gedicht eingeübt.
""Kein Mensch auf der ganzen Welt hat Augen so wie meine. Manche sind braun und groß und rund dazu.
Doch meine sind einzig, denn es sind eben meine.
Mich gibt es nur einmal: Ich bin eben ich."
In der Integrierten Gesamtschule Franzsches Feld ist jeder Jahrgang eine Schule in der Schule. Zwei Lehrer bilden dabei ein Tutoriat für jeweils eine Klasse, und das vom fünften bis zum zehnten Jahrgang. Diese dauerhaften Gruppen schaffen Vertrauen und eine gute gemeinsame Lernatmosphäre, meint Lehrerin Gabriele Wachtmann.
"Wir haben hier ja das Doppel-Tutoriat, mit einem Mann und einer Frau. Ich bin sehr gerne hier Lehrerin. Die Arbeitszufriedenheit ist bei allen sehr groß. Wir können selber gestalten, können neue Sachen ausprobieren, haben Möglichkeiten, mit den Kindern zu arbeiten auch im sozialen Bereich. Aber ich will nicht verschweigen, das es hier viel Zeit und auch Nerven kostet, aber im Endeffekt macht es hier mehr Spaß als an anderen Schulen."
Auch die 15-järhigen Kilian und Patrick kommen jeden Tag wieder gerne in ihre Schule. Nur manches Mal wären die Neuntklässler auch gerne mehr unter sich.
"Die Lehrer kümmern sich schon fast zuviel um uns, was wir jetzt machen. Weil: Wir machen jetzt bald ein dreiwöchiges Praktikum, und da hat er uns jedes Mal aufgezogen, wer die Bewerbung schon mit hat. Das war schlimm."
"Sie möchten, dass wir gut dabei sind. Sie passen auf, das wir hier nicht den Anschluss verlieren. Sie nehmen uns immer wieder mit. Wenn wir ausschweifen, dass sie uns auf den Boden der Tatsachen bringen.""
Dieses Engagement zahlen die Lehrer der IGS Franzsches Feld mit vielen Wochenstunden. Eigentlich seien sie mit ihrer Schule fast verheiratet, meinen dann auch etliche. Aber da die Gesamtschullehrer durchweg ihren Berufsalltag lieben, investieren sie gerne 60 oder mehr Stunden in der Woche für ihre Schule. Lehrerin Birgit Olesch:
""Ich bin Gründungsmitglied dieser Schule, ich bin seit 17,5 Jahren hier an der IGS Fransches Feld und werde oft im Bekanntenkreis gefragt, willst du nicht mal woanders hin? Und denke dann, um Gottes willen warum sollte ich? Ich fühle mich hier total wohl, weil wir auch diese Teamarbeit hier haben, nicht nur unter den Schülern, sondern auch bei den Lehrern, das ist mir sehr wichtig, sehr angenehm. Ich freue mich auf jeden Tag, den ich hier hergehe."
In der IGS Franzsches Feld lernen die Kinder unterschiedlicher Leistungsgruppen in einer Klasse. Dabei sitzen sie ganz gemischt an Gruppentischen und lösen ihre Aufgaben in Teamarbeit, so wie Fadime, Sebel und Tülin, die heute im Englischunterricht von Birgit Olesch zusammenarbeiten:
"You have to look the vocabulary up in the dictionary."
"Totempfahl, ich gucke jetzt mal nach."
"Und hast du es schon gefunden?"
"Nein, noch nicht."
"Wir machen Tischgruppenarbeit. Dann können wir unsere Ideen austauschen. Wir helfen uns auch in der Tischgruppe."
"Das mit den Tischgruppen finde ich besonders gut, weil man auch die Möglichkeit hat, mit den Schülern etwas gemeinsam zu machen und nicht immer auf sich selbst gestellt wird.""
Von Anfang an lernen die Kinder auf der IGS Franzsches Feld gemeinsam zu lernen. Außerdem müssen sie sich nicht wie Gleichaltrige auf Haupt- und Realschulen oder Gymnasien dem Notendruck ab Klasse 5 stellen. Denn auf der IGS haben die Kinder noch vier Jahre Zeit, bis Noten in ihren Zeugnissen stehen. Schulleiter Andreas Meisner:
""Wir geben keine Noten einschließlich Klasse 8, sondern einen so genannten Lernentwicklungsbericht. Dazu gehören immer ein Tutorenbrief, das ist etwa eine DIN-A4-Seite. Dazu gehört ein Schülerbrief, die antworten darauf. Manches mal schreiben sie aber auch ihre Entwicklung auf, und wir antworten darauf. Und dann gibt es die Fachlernentwicklungsberichte. Das ist sehr aufwendig."
Dieser Aufwand lohnt sich allemal, meint der junge Lehrer Thomas Baptist.
Die Schüler fühlen sich gerechter behandelt und lernen motivierter.
"Mir kommt es darauf an, das sich die Schüler Mühe geben, es muss nicht jeder auf diesem besondern, hohen sein, wir haben ja einen bunten Mix von Hauptschülern bis zu Gymnasiasten. Solange ich sehe, dass sich die Schüler Mühe geben und in ihrem lernen auch weiterkommen, ist das für mich okay."
Gesamtschüler gehen bundesweit immer noch 13 Jahre zur Schule und machen dann erst ihr Abitur, genauso an der Braunschweiger Gesamtschule Franzsches Feld. Thomas Baptist sieht darin nur Vorteile, denn die Kinder müssen nicht nur büffeln, büffeln, büffeln. Und ist ihr Abitur genauso viel wert?
"Auf jeden Fall, jetzt gibt es ja sowieso Zentralabitur, aber ein Gymnasiast würde bei mir auch nicht besser ein Abitur ablegen als ein IGS-Schüler, da sehe ich gar keine Defizite bei meinen Schülern. Wir haben noch den Luxus des 13. Schuljahres. Ich habe viele Schüler ab Klasse 5 gesehen, die sich sehr gut entwickelt haben und die kein Problem haben, da draußen einen guten Job zu finden."
"Der Schulhof ist gut, der ist groß, da können wir schön spielen. Und das, was Paul schon gesagt hat.""
Paul und Torge kommen gerne in die Gesamtschule Franzsches Feld in Braunschweig. Heute haben die beiden Sechstklässler mit ihren Mitschülern ein Gedicht eingeübt.
""Kein Mensch auf der ganzen Welt hat Augen so wie meine. Manche sind braun und groß und rund dazu.
Doch meine sind einzig, denn es sind eben meine.
Mich gibt es nur einmal: Ich bin eben ich."
In der Integrierten Gesamtschule Franzsches Feld ist jeder Jahrgang eine Schule in der Schule. Zwei Lehrer bilden dabei ein Tutoriat für jeweils eine Klasse, und das vom fünften bis zum zehnten Jahrgang. Diese dauerhaften Gruppen schaffen Vertrauen und eine gute gemeinsame Lernatmosphäre, meint Lehrerin Gabriele Wachtmann.
"Wir haben hier ja das Doppel-Tutoriat, mit einem Mann und einer Frau. Ich bin sehr gerne hier Lehrerin. Die Arbeitszufriedenheit ist bei allen sehr groß. Wir können selber gestalten, können neue Sachen ausprobieren, haben Möglichkeiten, mit den Kindern zu arbeiten auch im sozialen Bereich. Aber ich will nicht verschweigen, das es hier viel Zeit und auch Nerven kostet, aber im Endeffekt macht es hier mehr Spaß als an anderen Schulen."
Auch die 15-järhigen Kilian und Patrick kommen jeden Tag wieder gerne in ihre Schule. Nur manches Mal wären die Neuntklässler auch gerne mehr unter sich.
"Die Lehrer kümmern sich schon fast zuviel um uns, was wir jetzt machen. Weil: Wir machen jetzt bald ein dreiwöchiges Praktikum, und da hat er uns jedes Mal aufgezogen, wer die Bewerbung schon mit hat. Das war schlimm."
"Sie möchten, dass wir gut dabei sind. Sie passen auf, das wir hier nicht den Anschluss verlieren. Sie nehmen uns immer wieder mit. Wenn wir ausschweifen, dass sie uns auf den Boden der Tatsachen bringen.""
Dieses Engagement zahlen die Lehrer der IGS Franzsches Feld mit vielen Wochenstunden. Eigentlich seien sie mit ihrer Schule fast verheiratet, meinen dann auch etliche. Aber da die Gesamtschullehrer durchweg ihren Berufsalltag lieben, investieren sie gerne 60 oder mehr Stunden in der Woche für ihre Schule. Lehrerin Birgit Olesch:
""Ich bin Gründungsmitglied dieser Schule, ich bin seit 17,5 Jahren hier an der IGS Fransches Feld und werde oft im Bekanntenkreis gefragt, willst du nicht mal woanders hin? Und denke dann, um Gottes willen warum sollte ich? Ich fühle mich hier total wohl, weil wir auch diese Teamarbeit hier haben, nicht nur unter den Schülern, sondern auch bei den Lehrern, das ist mir sehr wichtig, sehr angenehm. Ich freue mich auf jeden Tag, den ich hier hergehe."
In der IGS Franzsches Feld lernen die Kinder unterschiedlicher Leistungsgruppen in einer Klasse. Dabei sitzen sie ganz gemischt an Gruppentischen und lösen ihre Aufgaben in Teamarbeit, so wie Fadime, Sebel und Tülin, die heute im Englischunterricht von Birgit Olesch zusammenarbeiten:
"You have to look the vocabulary up in the dictionary."
"Totempfahl, ich gucke jetzt mal nach."
"Und hast du es schon gefunden?"
"Nein, noch nicht."
"Wir machen Tischgruppenarbeit. Dann können wir unsere Ideen austauschen. Wir helfen uns auch in der Tischgruppe."
"Das mit den Tischgruppen finde ich besonders gut, weil man auch die Möglichkeit hat, mit den Schülern etwas gemeinsam zu machen und nicht immer auf sich selbst gestellt wird.""
Von Anfang an lernen die Kinder auf der IGS Franzsches Feld gemeinsam zu lernen. Außerdem müssen sie sich nicht wie Gleichaltrige auf Haupt- und Realschulen oder Gymnasien dem Notendruck ab Klasse 5 stellen. Denn auf der IGS haben die Kinder noch vier Jahre Zeit, bis Noten in ihren Zeugnissen stehen. Schulleiter Andreas Meisner:
""Wir geben keine Noten einschließlich Klasse 8, sondern einen so genannten Lernentwicklungsbericht. Dazu gehören immer ein Tutorenbrief, das ist etwa eine DIN-A4-Seite. Dazu gehört ein Schülerbrief, die antworten darauf. Manches mal schreiben sie aber auch ihre Entwicklung auf, und wir antworten darauf. Und dann gibt es die Fachlernentwicklungsberichte. Das ist sehr aufwendig."
Dieser Aufwand lohnt sich allemal, meint der junge Lehrer Thomas Baptist.
Die Schüler fühlen sich gerechter behandelt und lernen motivierter.
"Mir kommt es darauf an, das sich die Schüler Mühe geben, es muss nicht jeder auf diesem besondern, hohen sein, wir haben ja einen bunten Mix von Hauptschülern bis zu Gymnasiasten. Solange ich sehe, dass sich die Schüler Mühe geben und in ihrem lernen auch weiterkommen, ist das für mich okay."
Gesamtschüler gehen bundesweit immer noch 13 Jahre zur Schule und machen dann erst ihr Abitur, genauso an der Braunschweiger Gesamtschule Franzsches Feld. Thomas Baptist sieht darin nur Vorteile, denn die Kinder müssen nicht nur büffeln, büffeln, büffeln. Und ist ihr Abitur genauso viel wert?
"Auf jeden Fall, jetzt gibt es ja sowieso Zentralabitur, aber ein Gymnasiast würde bei mir auch nicht besser ein Abitur ablegen als ein IGS-Schüler, da sehe ich gar keine Defizite bei meinen Schülern. Wir haben noch den Luxus des 13. Schuljahres. Ich habe viele Schüler ab Klasse 5 gesehen, die sich sehr gut entwickelt haben und die kein Problem haben, da draußen einen guten Job zu finden."