"Nach der Pisa-Studie kam eine Wissensprüfung vom Bildungsministerium, an der die Schüler von der 6. Jahrgangsstufe teilgenommen haben. Wichtig ist, wie man Lernfähigkeit definiert. Heute behaupten viele, dass Kinder mehr Stunden in der Schule lernen müssten. Das kann man aber so einfach nicht sagen: heißt das mehr Inhalte oder nur mehr Zeit für die gleichen Inhalte. Alles hängt davon ab, was man unter Lernfähigkeit versteht. "
Sanae Ochiai ist Vize-Direktorin an einer Shogakko, einer japanischen Primärschule, in Shin-Yokohama. Bis zur 6. Jahrgangsstufe geht hier der Unterricht.
An einem Samstag sind fast alle Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen freiwillig anwesend, um omochi/Reiskuchen herzustellen. Über das Jahr hinweg haben sie den Reis selbst angepflanzt, versorgt, geerntet und verarbeiten ihn jetzt zu omochis für die Feiern am Ende des Jahres. Auch das gehört mittlerweile zu den begleitenden Unterrichts-Einheiten an japanischen Schulen. Strenges Auswendiglernen und damit verbunden ein gutes Fakten-Wissen zeichnet Japans Schüler noch heute aus. Aber in der Anwendung des Gelernten haben viele Schwierigkeiten.
"Früher wurde unter Lernfähigkeit vor allem Lesen, Rechnen und Schreiben verstanden. Jedoch mussten die Kinder mit Nachhilfe-Schulen die schwierigen Eintrittsprüfung überstehen. Daher wurde dann gesagt, dass man sich nur auf das Basiswissen konzentrieren solle. Dann stellte man fest, dass kein Problembewusstsein vorhanden ist. Um die Fähigkeit in dem Bereich zu erhöhen wurden Unterrichtsstunden namens Sogoka eingerichtet: 3 Stunden zum Training der kognitiven Fähigkeit statt Mathematik und Japanisch. Nun wird schon wieder gesagt, dass sich die Kinder mehr auf Grundwissen konzentrieren sollen. Die Definition von Lernfähigkeit ändert sich in Japan wie eine Spirale. "
Derzeit finden in Japan viele Projekte an Schulen statt, die den Kindern selbstständiges Arbeiten und problem-lösendes Denken vermitteln sollen. Vor kurzem hat das japanische Bildungsministerium die Ergebnisse eines anderen Tests veröffentlicht, wo es genau um diese Fragestellung ging. Viele Schülerinnen und Schüler konnten die Aufgaben korrekt beantworten, aber nicht auf andere, vergleichbare Fälle übertragen, erklärt Professor Hiraki Mimizuka
"Japans Kultur und Erziehung hat bisher keinen Wert darauf gelegt, wie man Informationen nutzbar macht. Ziel des Unterrichts war es lange Zeit, Wissen aufzusaugen. "
In einer Shogakko in Tokio wird die Lehrerin von ihren 12 und 13jährigen Schülerinnen und Schülern begrüßt. In ihrer heutigen Mathematik-Stunde möchte sie diesmal mit Hilfe der Wände und Decke das Volumen von Diagrammen erklären und so Aufgaben an der Tafel lösen lassen. Die japanischen Schüler ziehen dafür Parallelen zwischen den Linien an der Tafel und den Ecken und Kanten im Zimmer.
"Wir haben unsere Bücher heute gar nicht benutzt. Wir haben unseren Verstand und die Tafel gebraucht, um die Aufgaben zu lösen. Das war heute ein ungewöhnliche, interessante Mathematik-Stunde. "
Viele Lehrerinnen und Lehrer besuchen derzeit in Japan Fortbildungskurse, um selbst eine andere Herangehensweise an die Wissensvermittlung zu erlernen, wie Nobuko Masuda, und sind von dieser Art des Trainings begeistert.
"Was die Kinder in der Schule lernen, nehmen sie mit nach Hause und wenden es an, wenn es zu ihrem alltäglichen Leben passt. Ich will ihnen diese Art des Denkens beibringen und ich will selbst kreativer werden, in meiner Art zu unterrichten. "
Sanae Ochiai ist Vize-Direktorin an einer Shogakko, einer japanischen Primärschule, in Shin-Yokohama. Bis zur 6. Jahrgangsstufe geht hier der Unterricht.
An einem Samstag sind fast alle Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen freiwillig anwesend, um omochi/Reiskuchen herzustellen. Über das Jahr hinweg haben sie den Reis selbst angepflanzt, versorgt, geerntet und verarbeiten ihn jetzt zu omochis für die Feiern am Ende des Jahres. Auch das gehört mittlerweile zu den begleitenden Unterrichts-Einheiten an japanischen Schulen. Strenges Auswendiglernen und damit verbunden ein gutes Fakten-Wissen zeichnet Japans Schüler noch heute aus. Aber in der Anwendung des Gelernten haben viele Schwierigkeiten.
"Früher wurde unter Lernfähigkeit vor allem Lesen, Rechnen und Schreiben verstanden. Jedoch mussten die Kinder mit Nachhilfe-Schulen die schwierigen Eintrittsprüfung überstehen. Daher wurde dann gesagt, dass man sich nur auf das Basiswissen konzentrieren solle. Dann stellte man fest, dass kein Problembewusstsein vorhanden ist. Um die Fähigkeit in dem Bereich zu erhöhen wurden Unterrichtsstunden namens Sogoka eingerichtet: 3 Stunden zum Training der kognitiven Fähigkeit statt Mathematik und Japanisch. Nun wird schon wieder gesagt, dass sich die Kinder mehr auf Grundwissen konzentrieren sollen. Die Definition von Lernfähigkeit ändert sich in Japan wie eine Spirale. "
Derzeit finden in Japan viele Projekte an Schulen statt, die den Kindern selbstständiges Arbeiten und problem-lösendes Denken vermitteln sollen. Vor kurzem hat das japanische Bildungsministerium die Ergebnisse eines anderen Tests veröffentlicht, wo es genau um diese Fragestellung ging. Viele Schülerinnen und Schüler konnten die Aufgaben korrekt beantworten, aber nicht auf andere, vergleichbare Fälle übertragen, erklärt Professor Hiraki Mimizuka
"Japans Kultur und Erziehung hat bisher keinen Wert darauf gelegt, wie man Informationen nutzbar macht. Ziel des Unterrichts war es lange Zeit, Wissen aufzusaugen. "
In einer Shogakko in Tokio wird die Lehrerin von ihren 12 und 13jährigen Schülerinnen und Schülern begrüßt. In ihrer heutigen Mathematik-Stunde möchte sie diesmal mit Hilfe der Wände und Decke das Volumen von Diagrammen erklären und so Aufgaben an der Tafel lösen lassen. Die japanischen Schüler ziehen dafür Parallelen zwischen den Linien an der Tafel und den Ecken und Kanten im Zimmer.
"Wir haben unsere Bücher heute gar nicht benutzt. Wir haben unseren Verstand und die Tafel gebraucht, um die Aufgaben zu lösen. Das war heute ein ungewöhnliche, interessante Mathematik-Stunde. "
Viele Lehrerinnen und Lehrer besuchen derzeit in Japan Fortbildungskurse, um selbst eine andere Herangehensweise an die Wissensvermittlung zu erlernen, wie Nobuko Masuda, und sind von dieser Art des Trainings begeistert.
"Was die Kinder in der Schule lernen, nehmen sie mit nach Hause und wenden es an, wenn es zu ihrem alltäglichen Leben passt. Ich will ihnen diese Art des Denkens beibringen und ich will selbst kreativer werden, in meiner Art zu unterrichten. "