Die Studierenden lernen, wie Internetseiten gebaut oder Videofilme installiert werden. Das Ganze mit neuen Lernmethoden. Nicht mit Büchern oder Skripten sondern mit so genannten Wissenslandkarten auf dem PC. Diese sehen aus wie übliche Landkarten. Nur dass nicht Städte, Flüsse und Gemeinden zu sehen sind, sondern bestimmte Themen, Wissensgebiete. Sie sind - sofern sie wichtig sind - farblich markiert. Ganz wichtig heißt "rot" - weniger wichtig heißt "blass gelb". Bis hier klingt das alles ganz einfach. Aber wie genau funktioniert das Lernen mit Wissenslandkarten? Sven Harder:
" Ich habe hier diese Lern-CD, rufe die Wissenslandkarte auf, habe hier das Thema im Überblick, kann mich schnell orientieren und finde unter dem Punkt "dynamische Gestaltung von Medien" die Vernetzung zum Thema Film. Und den rufe ich jetzt mal auf."
Es dauert zehn Sekunden, dann flimmert auf dem Bildschirm der gewünschte Film. Auf den Inhalt kommt es bei der Lernmethode nicht an - sondern darum, zu verstehen, wie er ins Netz gekommen ist. Das kann der Lernende unterhalb des Films im Info-Kasten nachlesen.
Genau hier kommen die Pluspunkte der Wissenslandkarte zum Vorschein, sagt Sybille Hambach, die Fachleiterin der E-Learning-Gruppe:
" Die grafische Darstellung. Was man sehr schön zeigen kann, sind Verbindungen zwischen Informationen. Man kann Lernwege aufzeigen für unterschiedliche Teilnehmer. Jemand der schon Vorkenntnisse hat, würde einen anderen Weg nehmen als jemand, der noch keine Vorkenntnisse hat. Man kann kennzeichnen, welche Infos man sich zusätzlich anschauen kann, die aber nicht unbedingt erforderlich sind - und das alles ist wissenslandkartengrafisch dargestellt."
Für den Studenten Sven Harder ein ganz klarer Vorteil der Wissenslandkarte gegenüber dem Buch:
" Es geht leichter. Wenn ich mir zum Beispiel das Inhaltsverzeichnis anschaue, dann muss ich lange suchen, bis ich zu dem komme, was mich interessiert."
Ganz neu sei das Lernen mit Wissenslandkarten nicht, sagt Sybille Hambach.
" Mir sind Wissenslandkarten das erste Mal begegnet in Pädagogik-Literatur der 60er Jahre. Und es gibt auch gute Programme mit denen man Mindmaps am PC erstellen kann. Für Wissenslandkarten gibt es das noch nicht.
Und das ist unser Forschungsinteresse, dass wir es ermöglichen, Infos zu sammeln und zu vernetzen. Das Ganze darzustellen mit Hilfe des PC. Und auch ermöglichen, Wissenslandkarten interaktiv zu verändern und sich selber zu erschließen. Dass man also Knoten hin und her zieht, Verbindungen neu schafft, Verbindungen annotiert, dass man also die Wissenslandkarte, die zunächst statisch vorgegeben ist, zu seinem eigenen Lerninstrument macht."
Die Erforschung dieser neuen Lernmethode stehe noch ganz am Anfang, glaubt Diplom-Informatiker Mario Aehnelt, der die Wissenslandkarten mitentwickelt hat:
" Was ich mir vorstelle ist, dass wir wegkommen von diesem Buchmetaphern. Diese hierarchische Gliederung ist einfach nicht das, womit ich in Zukunft lernen will. Womit ich lernen möchte ist einfach ein Wissensnetz. Ein Informationsnetz in dem ich frei meine Wege gehen kann, dass ich frei verfolgen kann."
Sprich - das gute alte Buch hat bald ausgedient, ihre Verleger irgendwann überflüssig?
" Ich hoffe, dass sie diesen Trend aufgreifen und dementsprechend die Materialien dafür produzieren. Selbst solche Wissenslandkarten erstellen weil ich brauch meistens immer eine Anfangswissenslandkarte. Mein Anfangsstück Land auf dem ich mich dann bewegen kann, um Stück für Stück dann das Gelände rundherum zu erkundschaften."
In Rostock werden elektronisch unterstützte Lernmethoden seit vielen Jahren erforscht. Schon als das Institut 1992 gegründet wurde. Das geschah auf dem Dachboden einer Schule. Die ersten Rechner standen noch auf Schulbänken, erinnert sich Sybille Hambach. Heute tüfteln 31 Mitarbeiter und 50 wissenschaftliche Hilfskräfte an Technologien für die grafische Verarbeitung von Daten. Als Partner für Wirtschaft und Wissenschaft. Am aktuellen Projekt, den "Wissenslandkarten" nehmen derzeit 40 Studenten im In- und Ausland teil. Ihre Erfahrungen waren ersten Umfragen zufolge unterschiedlich. Sybille Hambach:
" Es gibt Leute, die hellauf begeistert sind und es gibt Leute, die damit überhaupt nicht klar kommen. Wir sind so gewöhnt an die Struktur eins nach dem anderen. Diese Art und Weise der grafischen Darstellung - diese Übersichten - diese Themen, die zusammengehören in örtliche Beziehung zueinander bringen. Das ist etwas, woran wir einfach nicht gewöhnt sind. Und deshalb denk ich das ist mit ein Grund, dass sich viele Leute schwer tun damit zu arbeiten und damit zu lernen. Ein anderer Grund ist, dass es ihnen nicht liegt. das sie es nicht mögen. Aber für viele ist es einfach nur neu und sie sind es nicht gewöhnt."
Von den Wissenslandkarten profitierten würden jene Menschen, die gezwungen sind, selbstorganisiert zu lernen, so Hambach. Menschen, die ein Fernstudium absolvieren. Für die es wichtig ist, schnell die richtige Information zu finden. Zum Beispiel für Sven Harder:
" Ich könnte mir vorstellen, noch andere Sachen damit zu lernen. Was ich dazu aber sagen muss ist, dass es mir leichter fällt mit Wissenslandkarten zu arbeiten wenn ich mich so ein bisschen auf dem Gebiet schon auskenne und wenn ich so ein Grundwissen habe einfach. Da es sonst auch schnell unübersichtlich werden kann. Wenn ich mich einem Thema nähere bei dem ich mich nicht auskenne würde ich eher die Inhaltsstruktur in einem Buch bevorzugen weil mir die erzählt, was wichtig ist und so weiter."
Und dafür müsse er dann eben etwas mehr Zeit einplanen - als für das Lernen mit Wissenslandkarten.
" Ich habe hier diese Lern-CD, rufe die Wissenslandkarte auf, habe hier das Thema im Überblick, kann mich schnell orientieren und finde unter dem Punkt "dynamische Gestaltung von Medien" die Vernetzung zum Thema Film. Und den rufe ich jetzt mal auf."
Es dauert zehn Sekunden, dann flimmert auf dem Bildschirm der gewünschte Film. Auf den Inhalt kommt es bei der Lernmethode nicht an - sondern darum, zu verstehen, wie er ins Netz gekommen ist. Das kann der Lernende unterhalb des Films im Info-Kasten nachlesen.
Genau hier kommen die Pluspunkte der Wissenslandkarte zum Vorschein, sagt Sybille Hambach, die Fachleiterin der E-Learning-Gruppe:
" Die grafische Darstellung. Was man sehr schön zeigen kann, sind Verbindungen zwischen Informationen. Man kann Lernwege aufzeigen für unterschiedliche Teilnehmer. Jemand der schon Vorkenntnisse hat, würde einen anderen Weg nehmen als jemand, der noch keine Vorkenntnisse hat. Man kann kennzeichnen, welche Infos man sich zusätzlich anschauen kann, die aber nicht unbedingt erforderlich sind - und das alles ist wissenslandkartengrafisch dargestellt."
Für den Studenten Sven Harder ein ganz klarer Vorteil der Wissenslandkarte gegenüber dem Buch:
" Es geht leichter. Wenn ich mir zum Beispiel das Inhaltsverzeichnis anschaue, dann muss ich lange suchen, bis ich zu dem komme, was mich interessiert."
Ganz neu sei das Lernen mit Wissenslandkarten nicht, sagt Sybille Hambach.
" Mir sind Wissenslandkarten das erste Mal begegnet in Pädagogik-Literatur der 60er Jahre. Und es gibt auch gute Programme mit denen man Mindmaps am PC erstellen kann. Für Wissenslandkarten gibt es das noch nicht.
Und das ist unser Forschungsinteresse, dass wir es ermöglichen, Infos zu sammeln und zu vernetzen. Das Ganze darzustellen mit Hilfe des PC. Und auch ermöglichen, Wissenslandkarten interaktiv zu verändern und sich selber zu erschließen. Dass man also Knoten hin und her zieht, Verbindungen neu schafft, Verbindungen annotiert, dass man also die Wissenslandkarte, die zunächst statisch vorgegeben ist, zu seinem eigenen Lerninstrument macht."
Die Erforschung dieser neuen Lernmethode stehe noch ganz am Anfang, glaubt Diplom-Informatiker Mario Aehnelt, der die Wissenslandkarten mitentwickelt hat:
" Was ich mir vorstelle ist, dass wir wegkommen von diesem Buchmetaphern. Diese hierarchische Gliederung ist einfach nicht das, womit ich in Zukunft lernen will. Womit ich lernen möchte ist einfach ein Wissensnetz. Ein Informationsnetz in dem ich frei meine Wege gehen kann, dass ich frei verfolgen kann."
Sprich - das gute alte Buch hat bald ausgedient, ihre Verleger irgendwann überflüssig?
" Ich hoffe, dass sie diesen Trend aufgreifen und dementsprechend die Materialien dafür produzieren. Selbst solche Wissenslandkarten erstellen weil ich brauch meistens immer eine Anfangswissenslandkarte. Mein Anfangsstück Land auf dem ich mich dann bewegen kann, um Stück für Stück dann das Gelände rundherum zu erkundschaften."
In Rostock werden elektronisch unterstützte Lernmethoden seit vielen Jahren erforscht. Schon als das Institut 1992 gegründet wurde. Das geschah auf dem Dachboden einer Schule. Die ersten Rechner standen noch auf Schulbänken, erinnert sich Sybille Hambach. Heute tüfteln 31 Mitarbeiter und 50 wissenschaftliche Hilfskräfte an Technologien für die grafische Verarbeitung von Daten. Als Partner für Wirtschaft und Wissenschaft. Am aktuellen Projekt, den "Wissenslandkarten" nehmen derzeit 40 Studenten im In- und Ausland teil. Ihre Erfahrungen waren ersten Umfragen zufolge unterschiedlich. Sybille Hambach:
" Es gibt Leute, die hellauf begeistert sind und es gibt Leute, die damit überhaupt nicht klar kommen. Wir sind so gewöhnt an die Struktur eins nach dem anderen. Diese Art und Weise der grafischen Darstellung - diese Übersichten - diese Themen, die zusammengehören in örtliche Beziehung zueinander bringen. Das ist etwas, woran wir einfach nicht gewöhnt sind. Und deshalb denk ich das ist mit ein Grund, dass sich viele Leute schwer tun damit zu arbeiten und damit zu lernen. Ein anderer Grund ist, dass es ihnen nicht liegt. das sie es nicht mögen. Aber für viele ist es einfach nur neu und sie sind es nicht gewöhnt."
Von den Wissenslandkarten profitierten würden jene Menschen, die gezwungen sind, selbstorganisiert zu lernen, so Hambach. Menschen, die ein Fernstudium absolvieren. Für die es wichtig ist, schnell die richtige Information zu finden. Zum Beispiel für Sven Harder:
" Ich könnte mir vorstellen, noch andere Sachen damit zu lernen. Was ich dazu aber sagen muss ist, dass es mir leichter fällt mit Wissenslandkarten zu arbeiten wenn ich mich so ein bisschen auf dem Gebiet schon auskenne und wenn ich so ein Grundwissen habe einfach. Da es sonst auch schnell unübersichtlich werden kann. Wenn ich mich einem Thema nähere bei dem ich mich nicht auskenne würde ich eher die Inhaltsstruktur in einem Buch bevorzugen weil mir die erzählt, was wichtig ist und so weiter."
Und dafür müsse er dann eben etwas mehr Zeit einplanen - als für das Lernen mit Wissenslandkarten.