Der Mythos, dass ein Buch unter dem Kopfkissen in der Nacht beim Lernen hilft, enthält einen Funken Wahrheit. Neue Eindrücke – ob Vokabeln, persönliche Erlebnisse oder das Betrachten eines Bildes - kann das Gehirn nur verzögert speichern, sagt Seung-Schik Yoo von der Harvard Medical School in Boston.
"Wenn man etwas lernt, wird das Erlernte erst im Schlaf im Gedächtnis verfestigt. Wir wollten jetzt herausfinden, welche Funktion genau der Schlaf dabei hat. Welchen zeitlichen Zusammenhang gibt es zwischen dem Lernen, dem Schlafen und dem Abspeichern der neuen Informationen?"
Um das zu testen, baten der Radiologieprofessor und seine Kollegen von der Neurologie 28 Freiwillige in ihr Labor. Die Hälfe der Probanden war seit mehr als 35 Stunden erfolgreich am Schlafen gehindert worden, der Rest hatte ausgeschlafen. Im Labor bekamen alle Teilnehmer verschiedene Bilder zu sehen, während die Forscher ihre Gehirnaktivitäten dreidimensional mit einem Magnetresonanztomographen aufzeichneten. Dabei wussten die Testpersonen nicht, dass sie sich die Bilder merken sollten. Die Bilder beeinflussten sie entweder positiv, negativ oder gar nicht in ihren Emotionen.
"Nach dem Test haben wir die Probanden nach Hause geschickt. Nach fünf Tagen kamen sie wieder und wir haben sie abgefragt, an welche Bilder sie sich erinnern konnten. Es ging uns um das so genannte episodische Gedächtnis. Die Probanden, die über 35 Stunden vor den Tests nicht geschlafen hatten, konnten sich kaum an einzelne Bilder erinnern. "
Obwohl die Probanden mit Schlafmangel nach dem Test ausgeschlafen hatten, schnitten sie deutlich schlechter ab als die ausgeruhten Teilnehmer. Was war passiert? Konnten sie die Objekte nur in ihrem Kurzzeitgedächtnis speichern? Haben sie die Bilder vergessen? Oder funktionierte bereits die Speicherung der Eindrücke nicht? Um diese Fragen zu klären, schauten sich Seung-Schik Yoo und seine Kollegen die Scans der Gehirne genauer an.
"Dabei sahen wir, dass eine kleine Region im Hippocampus, die wichtig für das Langzeitgedächtnis ist, bei den Probanden mit Schlafmangel nicht vollständig aktiv war. Weil der Hippocampus nicht vollständig aktiv war, konnte das Gehirn die gelernten Bilder nicht normal abspeichern."
Warum ausgerechnet diese kleine Hirnregion bei Schlafmangel nicht vollständig funktioniert, ist den Forschern noch ein Rätsel. Die Frage, wann und wo das Lernen und Speichern der Eindrücke versagte, konnten sie nun erstmals beantworten.
"Ausreichend Schlaf ist die Grundbedingung für das Abspeichern von Erinnerungen: bei Schlafmangel arbeitet das Gehirn nicht mehr richtig. Wenn ich etwas nicht mehr weiß, kann es drei Ursachen dafür geben: entweder habe ich es vergessen, kann die Erinnerung nicht richtig abrufen oder es wurde erst gar nicht richtig abgespeichert. Wir haben jetzt herausgefunden, dass schon der erste Schritt, das Abspeichern, bei Schlafmangel nicht richtig funktioniert und das ist schon sehr überraschend."
Bereits die Voraussetzungen bei den Probanden mit Schlafentzug waren nicht optimal. Schlaf ist also nicht nur nach dem Lernen wichtig, sondern auch schon vorher.
"Wenn man etwas lernt, wird das Erlernte erst im Schlaf im Gedächtnis verfestigt. Wir wollten jetzt herausfinden, welche Funktion genau der Schlaf dabei hat. Welchen zeitlichen Zusammenhang gibt es zwischen dem Lernen, dem Schlafen und dem Abspeichern der neuen Informationen?"
Um das zu testen, baten der Radiologieprofessor und seine Kollegen von der Neurologie 28 Freiwillige in ihr Labor. Die Hälfe der Probanden war seit mehr als 35 Stunden erfolgreich am Schlafen gehindert worden, der Rest hatte ausgeschlafen. Im Labor bekamen alle Teilnehmer verschiedene Bilder zu sehen, während die Forscher ihre Gehirnaktivitäten dreidimensional mit einem Magnetresonanztomographen aufzeichneten. Dabei wussten die Testpersonen nicht, dass sie sich die Bilder merken sollten. Die Bilder beeinflussten sie entweder positiv, negativ oder gar nicht in ihren Emotionen.
"Nach dem Test haben wir die Probanden nach Hause geschickt. Nach fünf Tagen kamen sie wieder und wir haben sie abgefragt, an welche Bilder sie sich erinnern konnten. Es ging uns um das so genannte episodische Gedächtnis. Die Probanden, die über 35 Stunden vor den Tests nicht geschlafen hatten, konnten sich kaum an einzelne Bilder erinnern. "
Obwohl die Probanden mit Schlafmangel nach dem Test ausgeschlafen hatten, schnitten sie deutlich schlechter ab als die ausgeruhten Teilnehmer. Was war passiert? Konnten sie die Objekte nur in ihrem Kurzzeitgedächtnis speichern? Haben sie die Bilder vergessen? Oder funktionierte bereits die Speicherung der Eindrücke nicht? Um diese Fragen zu klären, schauten sich Seung-Schik Yoo und seine Kollegen die Scans der Gehirne genauer an.
"Dabei sahen wir, dass eine kleine Region im Hippocampus, die wichtig für das Langzeitgedächtnis ist, bei den Probanden mit Schlafmangel nicht vollständig aktiv war. Weil der Hippocampus nicht vollständig aktiv war, konnte das Gehirn die gelernten Bilder nicht normal abspeichern."
Warum ausgerechnet diese kleine Hirnregion bei Schlafmangel nicht vollständig funktioniert, ist den Forschern noch ein Rätsel. Die Frage, wann und wo das Lernen und Speichern der Eindrücke versagte, konnten sie nun erstmals beantworten.
"Ausreichend Schlaf ist die Grundbedingung für das Abspeichern von Erinnerungen: bei Schlafmangel arbeitet das Gehirn nicht mehr richtig. Wenn ich etwas nicht mehr weiß, kann es drei Ursachen dafür geben: entweder habe ich es vergessen, kann die Erinnerung nicht richtig abrufen oder es wurde erst gar nicht richtig abgespeichert. Wir haben jetzt herausgefunden, dass schon der erste Schritt, das Abspeichern, bei Schlafmangel nicht richtig funktioniert und das ist schon sehr überraschend."
Bereits die Voraussetzungen bei den Probanden mit Schlafentzug waren nicht optimal. Schlaf ist also nicht nur nach dem Lernen wichtig, sondern auch schon vorher.