Über die Gesundheit und das Kranksein wird gerne und viel geredet. Es gibt Unmengen von Ratgebern, Zeitschriften oder Fernsehsendungen zum Thema. Trotzdem gibt es offenbar ein Kommunikationsdefizit im Gesundheitswesen, dem der neue Studiengang ''Gesundheitskommunikation'' an der Universität Bielefeld entgegenwirken will. Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld startet zum Wintersemester 2002/2003 den neuen Studiengang Gesundheitskommunikation. Darin sind die Gesundheitswissenschaften mit den Kommunikationswissenschaften verknüpft. Der grundständige Studiengang für Abiturientinnen und Abiturienten soll in sechs Semestern eine Basis für die Gesundheitsberufe vermitteln. Er ist bislang in Deutschland einzigartig. Unter Gesundheitskommunikation wird alles gefasst, was mit der Vermittlung und dem Austausch von Wissen, Meinungen und Gefühlen über gesundheits- und krankheitsbezogene Themen zusammenhängt. "Wir kommunizieren über Gesundheit dann, wenn wir uns klar werden müssen, ob wir krank oder gesund sind, wann wir etwas tun müssen", sagt Professor Peter-Ernst Schnabel von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Uni Bielefeld. "Wir kommunizieren, wenn wir mit Krankheit fertig werden wollen. Aber die Kommunikation hat auch Einfluss auf die Gesundheit, insofern sind Kommunikation und Gesundheit sehr globale Themen." Neben der direkten persönlichen Kommunikation gewinnt die Kommunikation über Medien und die zwischen Bereichen innerhalb des Gesundheitswesens immer mehr an Bedeutung. Schnabel: "Wir alle wissen, dass das Gesundheitswesen teuer ist, dass es nicht sonderlich effizient ist. Einer der wichtigsten Punkte, warum dieses System so teuer ist, ist, dass die einzelnen Teile, die im Sinne der Heilung des Patienten miteinander kommunizieren sollten, das eben nicht in ausreichendem Maße tun. Wir bilden die Experten aus, die dieses Defizit angehen und beseitigen müssen."