Es wird still auf dem Marineboot der lettischen Küstenwache, als die Siegerehrung beginnt. "Wie sicher fühlen sich junge Leute in Lettland?", hatte der Verteidigungsausschuss des Parlamentes gefragt. Welche Rolle spielt für die Schüler das nordatlantische Verteidigungsbündnis? Für die Antworten haben Jungen und Mädchen Fotos gemacht - im Alltag und auf Truppenübungsplätzen. Auf dem Boot der Küstenwache findet die Preisverleihung statt, werden die Medaillen überreicht.
Die 16-Jährigen Violeta und Ivars gehören zu den zehn Gewinnern.
Violeta: "Ich wohne in Silupe, an der russischen Grenze und habe mit der Klasse unsere Grenzsoldaten besucht. Ich habe gesehen, wie sie uns bewachen und verteidigen können. Sie sind wirklich mutig und haben mich beeindruckt. Ich habe keine Angst."
Ivars: "Seit wir in der NATO sind, müssen wir uns auch nicht mehr vor Russland fürchten. Ich habe gelesen, dass unsere NATO-Mitgliedschaft sogar eine Garantie für Investoren ist. Ich fühle mich sicher in Lettland."
An der Fakultät für Europastudien in Riga untersucht Professor Andris Spruds, wie sich Lettlands Beziehungen zum russischen Nachbarn verändern. Bis vor Kurzem habe Moskau die ehemalige Sowjetrepublik wiederholt eingeschüchtert, obwohl Lettland Mitglied der NATO ist, sagt er. Der Kreml habe sich schwer damit getan, seine geopolitischen Machtansprüche an der Ostsee aufzugeben. Neuerdings aber habe die russische Wirtschaftskrise ein Interesse am lettischen EU-Nachbarn geweckt. Eine große Rolle spiele aber auch der neue Ton des amerikanischen Präsidenten Barack Obama im Umgang mit Russland:
"Obama hat die internationale Diplomatie revolutioniert. Bush kannte nur die Politik der Abschreckung und teilte die NATO in vollwertige alte und zweitklassige neue Mitglieder ein. Obama übt jetzt einen Dialog mit Moskau und pocht auf Solidarität innerhalb der Allianz. Nach dem Motto 'Alle für einen'. Paragraf 5 der NATO-Strategie, die Beistandsklausel, garantiert uns, im Ernstfall nicht allein zu sein."
Der lettische Außenminister Aivars Ronis hat stellvertretend für alle drei baltischen Länder das strategische Konzept der NATO mit überarbeitet, das nun auf der Tagesordnung des NATO-Treffens steht. Im Mittelpunkt soll ab sofort die Solidarität innerhalb des Verteidigungsbündnisses stehen und die Abwehr nicht-konventioneller Angriffe wie zum Beispiel auf die Energieversorgung. Denn da hat Lettland besondere Interessen. Endlich fühle sich sein Staat als vollwertiges Mitglied der Allianz, sagt Aivars Ronis. Wer heute Lettland angreifen wolle, nehme es gleich mit allen NATO-Staaten auf:
"Das hebt unser Selbstbewusstsein vor allem in der Beziehung mit Russland. Mit der NATO im Rücken können wir uns sogar auf eine breite Zusammenarbeit mit Moskau einlassen. Die garantierte Solidarität in der nordatlantischen Allianz verleiht uns Flügel, um global mitzuspielen."
Nach vierstündiger Patrouille auf der Ostsee legt das Boot der lettischen Küstenwache wieder im Militärhafen von Riga an. Die Schüler des vom Parlament ausgelobten Wettbewerbs zum Thema " Lettlands Rolle in der NATO" haben viel über das transatlantische Verteidigungsbündnis und dessen Manöver in der Ostsee gelernt und sind beeindruckt von der Marine. Angst vor den Russen gehöre längst zur Vergangenheit, sagt die 16-jährige Violeta. Sie hoffe vielmehr, dass Letten und Russen zusammen an einer stabilen Zukunft bauen würden.
Die 16-Jährigen Violeta und Ivars gehören zu den zehn Gewinnern.
Violeta: "Ich wohne in Silupe, an der russischen Grenze und habe mit der Klasse unsere Grenzsoldaten besucht. Ich habe gesehen, wie sie uns bewachen und verteidigen können. Sie sind wirklich mutig und haben mich beeindruckt. Ich habe keine Angst."
Ivars: "Seit wir in der NATO sind, müssen wir uns auch nicht mehr vor Russland fürchten. Ich habe gelesen, dass unsere NATO-Mitgliedschaft sogar eine Garantie für Investoren ist. Ich fühle mich sicher in Lettland."
An der Fakultät für Europastudien in Riga untersucht Professor Andris Spruds, wie sich Lettlands Beziehungen zum russischen Nachbarn verändern. Bis vor Kurzem habe Moskau die ehemalige Sowjetrepublik wiederholt eingeschüchtert, obwohl Lettland Mitglied der NATO ist, sagt er. Der Kreml habe sich schwer damit getan, seine geopolitischen Machtansprüche an der Ostsee aufzugeben. Neuerdings aber habe die russische Wirtschaftskrise ein Interesse am lettischen EU-Nachbarn geweckt. Eine große Rolle spiele aber auch der neue Ton des amerikanischen Präsidenten Barack Obama im Umgang mit Russland:
"Obama hat die internationale Diplomatie revolutioniert. Bush kannte nur die Politik der Abschreckung und teilte die NATO in vollwertige alte und zweitklassige neue Mitglieder ein. Obama übt jetzt einen Dialog mit Moskau und pocht auf Solidarität innerhalb der Allianz. Nach dem Motto 'Alle für einen'. Paragraf 5 der NATO-Strategie, die Beistandsklausel, garantiert uns, im Ernstfall nicht allein zu sein."
Der lettische Außenminister Aivars Ronis hat stellvertretend für alle drei baltischen Länder das strategische Konzept der NATO mit überarbeitet, das nun auf der Tagesordnung des NATO-Treffens steht. Im Mittelpunkt soll ab sofort die Solidarität innerhalb des Verteidigungsbündnisses stehen und die Abwehr nicht-konventioneller Angriffe wie zum Beispiel auf die Energieversorgung. Denn da hat Lettland besondere Interessen. Endlich fühle sich sein Staat als vollwertiges Mitglied der Allianz, sagt Aivars Ronis. Wer heute Lettland angreifen wolle, nehme es gleich mit allen NATO-Staaten auf:
"Das hebt unser Selbstbewusstsein vor allem in der Beziehung mit Russland. Mit der NATO im Rücken können wir uns sogar auf eine breite Zusammenarbeit mit Moskau einlassen. Die garantierte Solidarität in der nordatlantischen Allianz verleiht uns Flügel, um global mitzuspielen."
Nach vierstündiger Patrouille auf der Ostsee legt das Boot der lettischen Küstenwache wieder im Militärhafen von Riga an. Die Schüler des vom Parlament ausgelobten Wettbewerbs zum Thema " Lettlands Rolle in der NATO" haben viel über das transatlantische Verteidigungsbündnis und dessen Manöver in der Ostsee gelernt und sind beeindruckt von der Marine. Angst vor den Russen gehöre längst zur Vergangenheit, sagt die 16-jährige Violeta. Sie hoffe vielmehr, dass Letten und Russen zusammen an einer stabilen Zukunft bauen würden.