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Leuchtende Nachtwolken

In diesen kurzen Sommernächten lohnt sich der Blick nach oben ganz besonders. Denn am dämmrigen Himmel über dem Nordhorizont könnten Ihnen faserige Wolken auffallen. Diese silbrig glänzenden Wolken wirken mit der in Rot- und Blautönen gefärbten Dämmerung fast wie Perlmutt.

Von Dirk Lorenzen |
    Experten sprechen von Leuchtenden Nachtwolken, einem bis heute nicht ganz verstandenen Phänomen. Klar ist nur, dass sie in großer Höhe auftreten. "Normale" Wolken in der Atmosphäre reichen meist nicht höher als etwa 13 Kilometer. Doch die Leuchtenden Nachtwolken befinden sich in mehr als 80 Kilometern Höhe.

    Dort oben erreicht unsere Atmosphäre ihre tiefste Temperatur: fast minus 100 Grad Celsius. Die Eiskristalle, die sich dort bilden, werden noch von der nur knapp unter dem Horizont stehenden Sonne angestrahlt. Daher sind die Leuchtenden Wolken ein klassisches Phänomen des Hochsommers. Sie sind meist im Juni und Juli zu beobachten.

    Völlig unklar ist, wie genau diese Wolken entstehen. Es gibt Hinweise, dass sie häufiger nach starken Vulkanausbrüchen oder nach Sternschnuppenströmen auftreten. Demnach könnten die Eiskristalle sich an sowohl an Partikeln irdischer Herkunft als auch an kosmischem Staub anlagern. Seit 2007 kreist der NASA-Satellit AIM um die Erde. Er soll unter anderem die Natur der Leuchtenden Nachtwolken klären.

    Halten Sie in den kommenden Nächten Ausschau nach diesem Sommerphänomen: der tiefe Nordhimmel könnte in den Stunden um Mitternacht etwas perlmuttartig schillern.

    Informationen über Leuchtende Nachtwolken

    Hintergrund (auf Englisch) der Leuchtenden Nachtwolken