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Leuchtende Töne aus der Leier

Am Wochenende macht das einzige Musikinstrument am Himmel auf sich aufmerksam. Wir bekommen zwar nicht direkt etwas zu hören, aber dafür purzeln ein paar helle Töne aus der Leier.

Von Dirk Lorenzen |
    In den kommenden Nächten nämlich huschen ein paar Sternschnuppen über das Firmament. Die Astronomen sprechen von den Lyriden, weil die Sternschnuppen aus der Leier - lateinisch Lyra - zu kommen scheinen, dem Sternbild mit dem blau-weißen Hauptstern Wega.

    Am Himmel leuchten allerdings keine Sterne auf, sondern meist nur kleine Steinchen oder Staubkrümel. Was so groß ist wie eine Note auf dem Papier, sorgt bereits für eine ganz ordentliche Lichterscheinung.

    Die Geschwindigkeit ist entscheidend: Die Partikel krachen mit fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre. Dabei regen sie die umgebenden Luftteilchen zum Leuchten an.

    Aber auch wenn ein ordentlicher Brocken eine sehr helle Sternschnuppe an das Firmament zaubert, ist nichts zu hören. Kein Wunder: Dieses Leuchten entsteht in etwa einhundert Kilometer Höhe. Selbst wenn beim Aufleuchten Schallwellen entstehen, so sind sie Minuten unterwegs.

    Für dieses Wochenende lassen sich Sternschnuppen vorhersagen, weil die Erde die Bahn des Kometen Thatcher kreuzt. Der ist zwar derzeit gut 100mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Aber auf seiner Bahn hat er einigen Staub verteilt, den die Erde nun auffegt.

    In den Wochenendnächten zeigen sich bis zu zwanzig Sternschnuppen pro Stunde. Blicken Sie zwischen 22 und 4 Uhr hoch an den Osthimmel - und denken Sie daran: Sie dürfen sich bei jedem Leuchtton etwas wünschen!

    Der Kalender der Sternschnuppenströme

    Der Sternschnuppenstrom Lyriden