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Libyen
Deutschland zieht Diplomaten ab

Nach den USA und Großbritannien hat nun auch Deutschland wegen der eskalierenden Kämpfe in Libyen sein Botschaftspersonal in Sicherheit gebracht. Die Vertretung ist laut des Auswärtigen Amts jedoch "noch nicht" geschlossen. Derweil wächst in der Hauptstadt Tripolis die Furcht vor einer Explosionskatastrophe.

    Schwarzer Rauch steigt am 28. Juli 2014 über der lybischen Hauptstadt Tripolis auf, nachdem in der Nacht zuvor ein Treibstoff-Lager von einer Rakete getroffen wurde.
    Schwarzer Rauch über Tripolis: In den Tanks am Flughafen lagerten sechs Millionen Liter Öl. (EPA/SABRI ELMHEDWI)
    Wegen der sich zuspitzenden Lage in Libyen hat Deutschland seine Diplomaten aus der Botschaft in der Hauptstadt Tripolis abgezogen. Die Vertretung sei allerdings noch nicht geschlossen worden, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin mit. Lokale Kräfte seien dort nach wie vor tätig. Neben Deutschland riefen unter anderem Frankreich, Spanien, Großbritannien, Polen und die Niederlande ihre Staatsbürger zur sofortigen Ausreise auf. Unklar blieb, wie viele deutsche Diplomaten, außer Landes gebracht wurden und auf welchem Weg dies geschah. Die Botschaft war seit längerer Zeit nur noch spärlich besetzt. Wegen anhaltender Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen und der Gefahr von Entführungen hatte das Auswärtige Amt bereits am Wochenende alle Deutschen aufgerufen, das nordafrikanische Land sofort zu verlassen und eine Reisewarnung ausgesprochen.
    Angesichts des Machtvakuums in Libyen wächst die Sorge, dass mit dem Terror-Netzwerk Al Kaida verbundene Islamisten weiter Fuß fassen könnten, berichtet DLF-Korrespondent Martin Zagatta.
    Brennender Treibstofftank bedroht Tripolis
    Unterdessen droht der libyschen Hauptstadt Tripolis eine Brandkatastrophe. Nach einem Raketeneinschlag in einen Treibstofftank bekommt die Feuerwehr das ausgebrochene Feuer nicht in den Griff. Weitere Öl- und Gastanks könnten explodieren, sagte ein Sprecher des staatlichen Ölkonzerns NOC. Es fehle an Löschwasser. Die Behörden forderten Löschflugzeuge aus dem Ausland an und riefen Einwohner umliegender Gebiete zur Flucht auf. Der sechs Millionen Liter Treibstofftank war am Sonntagabend von einer Rakete getroffen.
    (tön/sima)