"Wir begannen mit unseren Experimenten im Sommer 2009, also ein halbes Jahr nach dem Vorfall am Hudson River in New York. Wir wollten herausfinden, was man mit einem Flugzeug machen muss, damit in der Luft die Vogelschlag-Gefahr verringert wird. Flug 1549 bot das perfekte Beispiel dafür, warum ein System notwendig ist, das auch das Verhalten der Tiere einbezieht, um die Wahrscheinlichkeit solch eines Vogelschlag zu verringern."
Der Ökologe Bradley Blackwell und seine Kollegen am US-Department of Agriculture in Ohio beschäftigen sich schon lange mit Gefahren für Tiere, die durch den Flugverkehr entstehen. Gegen Vogelschlag in der Luft wird für gewöhnlich schon am Boden vorgesorgt. Die Gegend um die Landebahnen soll wenig Möglichkeiten zum Nestbau geben, wenig Schutz bieten und wird manchmal sogar durch den Einsatz von Greifvögeln kontrolliert. Aber diese Maßnahmen helfen nur bis zu einem bestimmten Grad.
"Die Vorkehrungen, die auf dem Flughafen getroffen werden, beeinflussen das Vogelschlagrisiko nur bis in etwa 900 Meter Höhe. Die meisten Unfälle passieren zwar unterhalb dieser Grenze, aber je höher man geht, desto größer ist die kinetische Energie, mit der Vögel und Maschinen aufeinanderprallen. Man kann deshalb sagen, je höher der Vogelschlag passiert, desto größer ist der Schaden, der daraus entsteht."
Blackwell und seine Kollegen haben deshalb untersucht, wie sich die Beleuchtung eines Flugzeugs auf seine Sichtbarkeit für Vögel auswirkt. Denn Kadaver von Vögeln, die gegen Flugzeuge geprallt sind, zeigen, dass die Tiere noch vor dem Aufprall versucht haben, der Maschine auszuweichen. Hätten sie die Gefahr noch schneller erkannt, wären sie ihr möglicherweise rechtzeitig entkommen.
"Unser Experiment bestand aus drei Szenarien. Wir haben ein ferngesteuertes Flugzeug verwendet, das etwa wie eine Cessna aussieht, und ihm zwei pulsierende Lichter aufgesetzt. Mit dem sind wir dann auf Kanadagänse zugeflogen, die in einem Gehege waren. Entweder waren die zusätzlichen Lichter dabei eingeschaltet oder aus. Anschließend, und das war der dritte Versuch, sind wir immer mit einem anderen Flugzeug auf sie zugesteuert, das wie ein Raubvogel bemalt war."
Dabei maßen die Forscher die Reaktionszeit der Gänse. Sie stellten fest, dass die Tiere bei dem beleuchteten Flugzeug durchschnittlich vier Sekunden früher flüchteten, als in den beiden anderen Szenarien.
"Generell zeigte sich in der Art des Fluchverhaltens kein Unterschied. Die Tiere waren jedes Mal verängstigt und haben versucht, zu fliehen. Das war gut. Der Unterschied war jedoch, dass sie dieses Verhalten bei dem beleuchteten Flugzeug schneller gezeigt haben. Das heißt, dass man die diese Lichter nutzen könnte, um den Tieren das Erkennen und dadurch das Ausweichen zu erleichtern."
Ihre Beobachtungen machten die Biologen an Kanada-Gänsen. Das sind große, etwa fünf Kilogramm schwere Vögel, die sowohl in Nordamerika als auch Europa vorkommen. Sie waren es auch, die im Januar 2009 in die Triebwerke des Airbus A320 geraten waren, der auf dem Hudson River notlanden konnte. Kanadagänse sind die Vögel, die weltweit am häufigsten in Vogelschlag-Unfälle verwickelt sind. Doch sie sind nicht die einzigen.
"Das wäre die nächste Frage: Gibt es ein Beleuchtungssystem, auf das mehrere Arten von Tieren reagieren, die in Vogelschlag-Unfällen verwickelt sind? Dazu müsste man schauen, welche Arten dafür in Frage kommen, und wissen, wie sie ihr Umfeld überhaupt visuell wahrnehmen."
Dazu gehört auch die Lichtfarbe. Kanadagänse beispielsweise nehmen auch Licht wahr, dessen Wellenlänge bereits im UV-Bereich liegt und für das menschliche Auge unsichtbar ist. Diese Eigenschaft könnte ein Vorteil sein: Lampen, die Licht in diesem Spektrum aussenden, wären zwar für die Tiere sichtbar, aber nicht für Piloten untereinander oder für das Personal am Boden. Diese Lichter würden also den normalen Flugbetrieb nicht stören.
"Wir hoffen, dass wir mit unserer Forschung auf Hersteller von Flugzeugbeleuchtung zugehen können. Sodass man keine zusätzlichen Leuchten herstellen müsste, sondern bereits vorhandene Systeme nutzen könnte. So weit sind wir zwar noch nicht, aber das ist die Langzeitplanung."
Bis es so weit ist, muss weiterhin am Boden die Gegend rund um Flughafen gesichert werden, damit in der Luft Vögel und Flugzeuge nicht zusammenstoßen.
Der Ökologe Bradley Blackwell und seine Kollegen am US-Department of Agriculture in Ohio beschäftigen sich schon lange mit Gefahren für Tiere, die durch den Flugverkehr entstehen. Gegen Vogelschlag in der Luft wird für gewöhnlich schon am Boden vorgesorgt. Die Gegend um die Landebahnen soll wenig Möglichkeiten zum Nestbau geben, wenig Schutz bieten und wird manchmal sogar durch den Einsatz von Greifvögeln kontrolliert. Aber diese Maßnahmen helfen nur bis zu einem bestimmten Grad.
"Die Vorkehrungen, die auf dem Flughafen getroffen werden, beeinflussen das Vogelschlagrisiko nur bis in etwa 900 Meter Höhe. Die meisten Unfälle passieren zwar unterhalb dieser Grenze, aber je höher man geht, desto größer ist die kinetische Energie, mit der Vögel und Maschinen aufeinanderprallen. Man kann deshalb sagen, je höher der Vogelschlag passiert, desto größer ist der Schaden, der daraus entsteht."
Blackwell und seine Kollegen haben deshalb untersucht, wie sich die Beleuchtung eines Flugzeugs auf seine Sichtbarkeit für Vögel auswirkt. Denn Kadaver von Vögeln, die gegen Flugzeuge geprallt sind, zeigen, dass die Tiere noch vor dem Aufprall versucht haben, der Maschine auszuweichen. Hätten sie die Gefahr noch schneller erkannt, wären sie ihr möglicherweise rechtzeitig entkommen.
"Unser Experiment bestand aus drei Szenarien. Wir haben ein ferngesteuertes Flugzeug verwendet, das etwa wie eine Cessna aussieht, und ihm zwei pulsierende Lichter aufgesetzt. Mit dem sind wir dann auf Kanadagänse zugeflogen, die in einem Gehege waren. Entweder waren die zusätzlichen Lichter dabei eingeschaltet oder aus. Anschließend, und das war der dritte Versuch, sind wir immer mit einem anderen Flugzeug auf sie zugesteuert, das wie ein Raubvogel bemalt war."
Dabei maßen die Forscher die Reaktionszeit der Gänse. Sie stellten fest, dass die Tiere bei dem beleuchteten Flugzeug durchschnittlich vier Sekunden früher flüchteten, als in den beiden anderen Szenarien.
"Generell zeigte sich in der Art des Fluchverhaltens kein Unterschied. Die Tiere waren jedes Mal verängstigt und haben versucht, zu fliehen. Das war gut. Der Unterschied war jedoch, dass sie dieses Verhalten bei dem beleuchteten Flugzeug schneller gezeigt haben. Das heißt, dass man die diese Lichter nutzen könnte, um den Tieren das Erkennen und dadurch das Ausweichen zu erleichtern."
Ihre Beobachtungen machten die Biologen an Kanada-Gänsen. Das sind große, etwa fünf Kilogramm schwere Vögel, die sowohl in Nordamerika als auch Europa vorkommen. Sie waren es auch, die im Januar 2009 in die Triebwerke des Airbus A320 geraten waren, der auf dem Hudson River notlanden konnte. Kanadagänse sind die Vögel, die weltweit am häufigsten in Vogelschlag-Unfälle verwickelt sind. Doch sie sind nicht die einzigen.
"Das wäre die nächste Frage: Gibt es ein Beleuchtungssystem, auf das mehrere Arten von Tieren reagieren, die in Vogelschlag-Unfällen verwickelt sind? Dazu müsste man schauen, welche Arten dafür in Frage kommen, und wissen, wie sie ihr Umfeld überhaupt visuell wahrnehmen."
Dazu gehört auch die Lichtfarbe. Kanadagänse beispielsweise nehmen auch Licht wahr, dessen Wellenlänge bereits im UV-Bereich liegt und für das menschliche Auge unsichtbar ist. Diese Eigenschaft könnte ein Vorteil sein: Lampen, die Licht in diesem Spektrum aussenden, wären zwar für die Tiere sichtbar, aber nicht für Piloten untereinander oder für das Personal am Boden. Diese Lichter würden also den normalen Flugbetrieb nicht stören.
"Wir hoffen, dass wir mit unserer Forschung auf Hersteller von Flugzeugbeleuchtung zugehen können. Sodass man keine zusätzlichen Leuchten herstellen müsste, sondern bereits vorhandene Systeme nutzen könnte. So weit sind wir zwar noch nicht, aber das ist die Langzeitplanung."
Bis es so weit ist, muss weiterhin am Boden die Gegend rund um Flughafen gesichert werden, damit in der Luft Vögel und Flugzeuge nicht zusammenstoßen.