Tierschutzpreis. Am Montagabend wird der diesjährige Preisträger in München geehrt: Professor Walter Neupert von der Universität München entwickelte ein Verfahren, das zumindest einige Tierversuche überflüssig macht.
Das Kuratorium hat es sich nicht leicht gemacht. 17 Vorschläge waren in diesem Jahr eingereicht worden und alle dienten natürlich dem Zweck Tierversuche zu minimieren. Entschieden hat sich die Jury dann letztlich für den Inhaber des Lehrstuhls für physiologische Chemie der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, Professor Walter Neupert . Er ist Zellforscher und ergründet seit über 25 Jahren die Beschaffenheit der Mitochondrien und ihre Aufgaben.
Der grundlegende Aspekt dieser Arbeiten ist die Versorgung des Organismus mit Energie. Und wie können wir Energie gewinnen? Dadurch, dass wir essen und trinken. Diese Substanzen müssen umgewandelt werden, um daraus die verfügbare Energie zu gewinnen. Und das machen diese kleinen Körperchen, auch Mitochondrien genannt, und was am Ende hinten rauskommt, ist sozusagen ein verfügbares, kleines Paket Energie, das universell einsetzbar ist. Wie man mit Geld, mit einem Geldschein alles kaufen kann, so eine allgemeine Währung, so ist in der Zelle das ATP die allgemeine Währung. Die kann man also da für die verschiedensten Prozesse verwenden.
Funktioniert der Prozess der Bildung von Adenosintriphosphat nicht richtig oder wird zu wenig ATP hergestellt, kann es zu diversen Defekten im menschlichen Körper kommen. Nervenerkrankungen, Lähmungen, Erblindung oder Gehörschäden. Dann muss man feststellen, welchen Fehler die Mitochondrien machen und welches Gen für ihn verantwortlich ist. Und dafür braucht man dann Mitochondrien, die bislang aus Tieren gewonnen wurden.
Früher sind in meinem Labor die Versuche durchgeführt worden mit afrikanischen Wanderheuschrecken und Ratten.
Denn die Flugmuskeln der Hauschrecken sind extrem reich an Mitochondrien, ebenso die Leber der Ratte. Heute jedoch - und für diese Leistung erhält Walter Neupert den Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis - werden die Versuche mit Mitochondrien gemacht, die aus der Bäckerhefe oder dem roten Brotschimmel stammen, aber denen des Menschen trotzdem sehr ähnlich sind. Die Arbeitsgruppe von Walter Neupert hat so die molekulare Grundlage mehrerer Erkrankungen aufgeklärt und durch die Verwendung von Hefe und Brotschimmel vielen Heuschrecken und Ratten das Leben gerettet. Und inzwischen hat sich insbesondere die Hefe bei vielen Forschern etabliert, weil sie sogar noch Vorteile gegenüber den tierischen Mitochondrien bietet.
Mit Hefe ist es so, dass die Vorteile der Hefe in der extrem guten Manipulierbarkeit des Genoms liegen. 46 Prozent aller Gene in der Hefe finden sich wieder im Menschen und man kann in vielen Fällen sogar das menschliche Gen nehmen, in die Pilze verpflanzen, also man kann das Gen ausschalten in der Hefe das betreffende, dann das Gen aus der menschlichen DNS isolieren, in die Hefe einpflanzen und dann wird die Hefe so zu sagen wieder gesund.
Alle Tierversuche wird man mit Hefe und rotem Brotschimmel aber nicht vermeiden können, denn es gibt viele Prozesse im menschlichen Körper, die weitaus komplexer sind, als in den Zellsystemen der beiden Modellorganismen.
Ich glaube die Maxime muss sein - und so verstehe ich auch das, warum Felix-Wankel diesen Preis gestiftet hat - Tiere schützen, dafür sorgen, dass Tiere nicht leiden, aber man muss das abwägen, gegen die Leiden des Menschen und die Forschung steckt in dem Dilemma, dass bestimmte Forschungen nicht an niederen Organismen durchgeführt werden können.
Die Hefe hat beispielsweise kein Hirn und auch kein Herz und schon deshalb werden in den Laboren noch etliche Ratten oder Mäuse ihr Leben lassen müssen. Zweieinhalb Millionen Tiere sterben momentan pro Jahr im Dienst der Wissenschaft - ohne den Felix-Wankel-Tierschutzforschungspreis wären es aber mit Sicherheit noch mehr.
Das Kuratorium hat es sich nicht leicht gemacht. 17 Vorschläge waren in diesem Jahr eingereicht worden und alle dienten natürlich dem Zweck Tierversuche zu minimieren. Entschieden hat sich die Jury dann letztlich für den Inhaber des Lehrstuhls für physiologische Chemie der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, Professor Walter Neupert . Er ist Zellforscher und ergründet seit über 25 Jahren die Beschaffenheit der Mitochondrien und ihre Aufgaben.
Der grundlegende Aspekt dieser Arbeiten ist die Versorgung des Organismus mit Energie. Und wie können wir Energie gewinnen? Dadurch, dass wir essen und trinken. Diese Substanzen müssen umgewandelt werden, um daraus die verfügbare Energie zu gewinnen. Und das machen diese kleinen Körperchen, auch Mitochondrien genannt, und was am Ende hinten rauskommt, ist sozusagen ein verfügbares, kleines Paket Energie, das universell einsetzbar ist. Wie man mit Geld, mit einem Geldschein alles kaufen kann, so eine allgemeine Währung, so ist in der Zelle das ATP die allgemeine Währung. Die kann man also da für die verschiedensten Prozesse verwenden.
Funktioniert der Prozess der Bildung von Adenosintriphosphat nicht richtig oder wird zu wenig ATP hergestellt, kann es zu diversen Defekten im menschlichen Körper kommen. Nervenerkrankungen, Lähmungen, Erblindung oder Gehörschäden. Dann muss man feststellen, welchen Fehler die Mitochondrien machen und welches Gen für ihn verantwortlich ist. Und dafür braucht man dann Mitochondrien, die bislang aus Tieren gewonnen wurden.
Früher sind in meinem Labor die Versuche durchgeführt worden mit afrikanischen Wanderheuschrecken und Ratten.
Denn die Flugmuskeln der Hauschrecken sind extrem reich an Mitochondrien, ebenso die Leber der Ratte. Heute jedoch - und für diese Leistung erhält Walter Neupert den Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis - werden die Versuche mit Mitochondrien gemacht, die aus der Bäckerhefe oder dem roten Brotschimmel stammen, aber denen des Menschen trotzdem sehr ähnlich sind. Die Arbeitsgruppe von Walter Neupert hat so die molekulare Grundlage mehrerer Erkrankungen aufgeklärt und durch die Verwendung von Hefe und Brotschimmel vielen Heuschrecken und Ratten das Leben gerettet. Und inzwischen hat sich insbesondere die Hefe bei vielen Forschern etabliert, weil sie sogar noch Vorteile gegenüber den tierischen Mitochondrien bietet.
Mit Hefe ist es so, dass die Vorteile der Hefe in der extrem guten Manipulierbarkeit des Genoms liegen. 46 Prozent aller Gene in der Hefe finden sich wieder im Menschen und man kann in vielen Fällen sogar das menschliche Gen nehmen, in die Pilze verpflanzen, also man kann das Gen ausschalten in der Hefe das betreffende, dann das Gen aus der menschlichen DNS isolieren, in die Hefe einpflanzen und dann wird die Hefe so zu sagen wieder gesund.
Alle Tierversuche wird man mit Hefe und rotem Brotschimmel aber nicht vermeiden können, denn es gibt viele Prozesse im menschlichen Körper, die weitaus komplexer sind, als in den Zellsystemen der beiden Modellorganismen.
Ich glaube die Maxime muss sein - und so verstehe ich auch das, warum Felix-Wankel diesen Preis gestiftet hat - Tiere schützen, dafür sorgen, dass Tiere nicht leiden, aber man muss das abwägen, gegen die Leiden des Menschen und die Forschung steckt in dem Dilemma, dass bestimmte Forschungen nicht an niederen Organismen durchgeführt werden können.
Die Hefe hat beispielsweise kein Hirn und auch kein Herz und schon deshalb werden in den Laboren noch etliche Ratten oder Mäuse ihr Leben lassen müssen. Zweieinhalb Millionen Tiere sterben momentan pro Jahr im Dienst der Wissenschaft - ohne den Felix-Wankel-Tierschutzforschungspreis wären es aber mit Sicherheit noch mehr.