Ist es vielleicht auch das leistungsfeindliche Klima an deutschen Schulen, das die PISA-Ergebnisse negativ beeinflusst hat? Dieser Frage gingen Soziologen der Technischen Universität Chemnitz in einer "Streber"-Studie nach. Sie interviewten 600 Schüler - in Chemnitz, im kanadischen Calgary und in Haifa, Israel. Und siehe da: Zwar fürchten Kinder auch anderswo, als "Streber" abgestempelt zu werden - aber nur in Deutschland besteht ein Zusammenhang zwischen dem Streber-Vorwurf und guten Schulnoten... Ein Blick ins Internet gibt ebenfalls interessante Aufschlüsse: Da bitten vor allem Mädchen, die gut in der Schule sind, Altersgenossinnen um Rat, weil sie ihrer Noten wegen gemobbt werden. "Es ist einfach nur doof, dass sie nur dann freundlich zu mir sind, wenn sie eine Aufgabe von mir haben wollen, und dann machen sie mich wieder runter..." klagt eine Vierzehnjährige über ihre Mitschülerinnen.
Lehrer bemerken solche Nöte ihrer Schüler oft nicht. Sie haben ein anders gelagertes Problem: Nicht alle ihrer Schützlinge können sie gleichermaßen mögen - und doch sind ihnen natürlich aufgeweckte, kluge Schülerinnen und Schüler lieber.
Das können die "Streber" sein - müssen es aber nicht, wenn es Streber sind, die auch in Kanada und Israel einen schweren Stand haben: die braven, überanpassungsfähigen, zensurenfixierten. Und dann gibt es noch die, denen alles zufliegt, die zu wenig gefordert werden - auch die können Lehrer wie Mitschülern gleichermaßen zu schaffen machen...
Gesprächspartner:
Prof. Dr. Klaus Boehnke, Sozialwissenschaftler, Internationale Universität Bremen. Mitautor der "Streber"-Studie
Kurt Zimmermann, Lehrer und Grundschulrektor a.D.
Lina Demirel, Schülerin, Pius-Gymnasium Aachen, 10. Klasse
Jan Stock, Schüler, Helmholtz-Gymnasium Essen, 10. Klasse
(Die Jugendlichen sind Teilnehmer der Wettbewerbe "Jugend debattiert" der Hertie-Stiftung.)
Literatur zum Thema:
Horst Kasper:
Streber, Petzer, Sündenböcke
Wege aus dem täglichen Elend des Schülermobbings
AOL-Verlag
Michael Schwelien:
Wenn Leistung einsam macht
Die Zeit 13/2003
Links zum Thema:
Wenn Leistung einsam macht
Ratschläge für "Streber"-Eltern
Gute Schüler(innen) machen sich Mut
Vor allem Mädchen haben Angst, als Streberin verschrieen zu werden
Ihre Fragen und Meinungen erwarten wir während der Sendung unter:
Hörertelefon: 00800 44 64 44 64
Hörerfaxnummer: 00800 44 64 44 65
E-Mail: forumpisa@dradio.de
Von allen Sendungen können Sie einen Kassettenmitschnitt bestellen. Senden Sie einen Verrechnungsscheck über EUR 10,- an:
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Raderberggürtel 40
50968 Köln
Außerhalb der Sendung erreichen Sie die Redaktion unter:
0221/345 1527/1503
Forum: Forum PISA
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Das können die "Streber" sein - müssen es aber nicht, wenn es Streber sind, die auch in Kanada und Israel einen schweren Stand haben: die braven, überanpassungsfähigen, zensurenfixierten. Und dann gibt es noch die, denen alles zufliegt, die zu wenig gefordert werden - auch die können Lehrer wie Mitschülern gleichermaßen zu schaffen machen...
Gesprächspartner:
Prof. Dr. Klaus Boehnke, Sozialwissenschaftler, Internationale Universität Bremen. Mitautor der "Streber"-Studie
Kurt Zimmermann, Lehrer und Grundschulrektor a.D.
Lina Demirel, Schülerin, Pius-Gymnasium Aachen, 10. Klasse
Jan Stock, Schüler, Helmholtz-Gymnasium Essen, 10. Klasse
(Die Jugendlichen sind Teilnehmer der Wettbewerbe "Jugend debattiert" der Hertie-Stiftung.)
Literatur zum Thema:
Horst Kasper:
Streber, Petzer, Sündenböcke
Wege aus dem täglichen Elend des Schülermobbings
AOL-Verlag
Michael Schwelien:
Wenn Leistung einsam macht
Die Zeit 13/2003
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Wenn Leistung einsam macht
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Gute Schüler(innen) machen sich Mut
Vor allem Mädchen haben Angst, als Streberin verschrieen zu werden
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