
Zudem sei man mit niederländischen und europäischen Partnern im Gespräch, so das Ministerium weiter. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Lies äußerte sich besorgt. In der Handelsauseinandersetzung zwischen China und den USA gerieten jetzt die europäischen Autobauer und ihre Zulieferer zwischen die Fronten, sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt". Europa brauche schnell eine Lösung, bevor Bänder stillständen.
Konkret geht es um die Produkte des niederländischen Halbleiterherstellers Nexperia, der zu einem chinesischen Konzern gehört. Nachdem die Regierung in Den Haag die Kontrolle über die Firma übernommen hatte, stoppte China die Ausfuhr von Nexperia-Produkten für die Fahrzeugherstellung. Den Haag verwies auf niederländische und europäische Sicherheitsinteressen und kann nun ein Jahr lang wichtige Unternehmensentscheidungen blockieren.
Chips für mehrere Branchen relevant
Die Chips kommen häufig in Steuergeräten für die Auto-Elektronik zum Einsatz, sind aber auch für andere Branchen relevant. Vertreter der Automobilindustrie hatten bereits auf den möglichen Lieferengpass aufmerksam gemacht. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sollen auch Unternehmen aus dem Maschinenbau, Fabrikausrüster, Spezialisten für Automatisierungstechnik sowie Pharma- und Chemieunternehmen an der Schaltkonferenz teilnehmen. Nexperia mit Sitz in Nijmegen gehörte einst zum Philips-Konzern; 2018 wurde es von chinesischen Käufern übernommen.
Produktionsstopp bei VW?
Der Volkswagenkonzern erklärte in seinem firmeneigenen Netzwerk, vor dem Hintergrund der dynamischen Lage könnten Auswirkungen auf die Produktion kurzfristig nicht ausgeschlossen werden. Einen Bericht der Bild-Zeitung, wonach in einer Woche die Produktion des Modells "Golf" gestoppt werden müsse, wies ein Unternehmenssprecher als Spekulation zurück. Mercedes-Benz betonte, man arbeite intensiv mit Partnern daran, eventuell auftretende Lücken zu schließen. Die Lage werde beobachtet.
Diese Nachricht wurde am 22.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.