Die Bewohner der griechischen Inseln Kos, Lipsi oder Simi haben es schon oft erlebt: F-16 Kampfflugzeuge donnern im Tiefflug über ihren Köpfen hinweg, und kommen sich dabei mit ihren Nasenspitzen so gefährlich nahe, als handele es sich um eine Flugshoweinlage.
Doch die Insulaner wissen: Das ist gefährlicher Ernst. Türkische und griechische Kampfpiloten messen wieder einmal ihre Kräfte. Am nächsten Tag werden griechische Zeitungen - so oder ähnlich - melden: Türkische Kampfjets wieder einmal in griechischen Luftraum eingedrungen. Unsere Piloten haben sie unter Einsatz ihres Lebens wieder vertrieben.
Alltag zwischen zwei NATO-Partnern. Seit Jahrzehnten streiten Griechen und Türken um die Ägäis, und schon oft standen sie dabei am Rande eines Krieges. Es geht um Seerechte, um den Luftraum über und um den Festlandsockel unter der Ägäis. Die Griechen beanspruchen eine Zwölfmeilengrenze um ihre unzähligen Inseln und Felsen herum. Die Türken lehnen eine Ausweitung von sechs auf zwölf Meilen ab – denn dann wäre die Ägäis de facto ein griechisches Meer.
Hinzu kommt der Konflikt auf Zypern – beide Länder sehen sich als Schutzmacht ihrer jeweiligen Volksgruppe auf der Insel. Deutschland habe in den vergangenen Jahren an der Aufrüstung beider Seiten verdient und gleichzeitig den Konflikt außenpolitisch befördert, findet Hugh Pope, Istanbuler Bürochef der International Crisis Group:
"Einerseits unterstützt die deutsche Regierung Griechenland in der gegenwärtigen Finanzkrise als europäischer Partner so gut sie kann, andererseits scheint sie zu übersehen, dass Athens Militärausgaben pro Kopf höher sind als in jedem anderen NATO-Land – und das allein wegen der Streitigkeiten mit der Türkei. Wenn deutsche Politiker gegen eine türkische EU-Mitgliedschaft Stimmung machen, erschweren sie eine Aussöhnung beider Länder. Wer will, dass Griechenland weniger für Rüstung ausgibt, muss die Türkei näher an Europa heranführen."
2,4 Prozent ihres Haushalts haben die Griechen zuletzt 2008 für Rüstung ausgegeben – der NATO-Durchschnitt liegt bei 1,7 Prozent. Als Grund für diese exorbitanten Ausgaben wird allein die vermeintliche Bedrohung durch den türkischen Nachbarn genannt. Beide Länder kaufen ihre U-Boote und Panzer vor allem in Deutschland – dabei müsse Berlin zur Vertrauensbildung zwischen den beiden zänkischen Nachbarn etwa auf Zypern beitragen, findet Hugh Pope:
"Die derzeitigen Wiedervereinigungsverhandlungen auf Zypern sind nicht sehr weit gekommen – und daran trägt die EU und Deutschland Mitverantwortung. Denn viele europäische Politiker haben der Türkei immer wieder zu verstehen gegeben: Selbst wenn ihr das Zypern-Problem löst, dürft ihr immer noch nicht in die EU."
Nicht nur Deutschland trägt zur Aufrüstung der beiden Erzfeinde Griechenland und Türkei bei, auch die USA liefern stets an beide: Etwa die F-16 Kampfflugzeuge, die sich dann über der Ägäis Schaukämpfe liefern.
Doch die Insulaner wissen: Das ist gefährlicher Ernst. Türkische und griechische Kampfpiloten messen wieder einmal ihre Kräfte. Am nächsten Tag werden griechische Zeitungen - so oder ähnlich - melden: Türkische Kampfjets wieder einmal in griechischen Luftraum eingedrungen. Unsere Piloten haben sie unter Einsatz ihres Lebens wieder vertrieben.
Alltag zwischen zwei NATO-Partnern. Seit Jahrzehnten streiten Griechen und Türken um die Ägäis, und schon oft standen sie dabei am Rande eines Krieges. Es geht um Seerechte, um den Luftraum über und um den Festlandsockel unter der Ägäis. Die Griechen beanspruchen eine Zwölfmeilengrenze um ihre unzähligen Inseln und Felsen herum. Die Türken lehnen eine Ausweitung von sechs auf zwölf Meilen ab – denn dann wäre die Ägäis de facto ein griechisches Meer.
Hinzu kommt der Konflikt auf Zypern – beide Länder sehen sich als Schutzmacht ihrer jeweiligen Volksgruppe auf der Insel. Deutschland habe in den vergangenen Jahren an der Aufrüstung beider Seiten verdient und gleichzeitig den Konflikt außenpolitisch befördert, findet Hugh Pope, Istanbuler Bürochef der International Crisis Group:
"Einerseits unterstützt die deutsche Regierung Griechenland in der gegenwärtigen Finanzkrise als europäischer Partner so gut sie kann, andererseits scheint sie zu übersehen, dass Athens Militärausgaben pro Kopf höher sind als in jedem anderen NATO-Land – und das allein wegen der Streitigkeiten mit der Türkei. Wenn deutsche Politiker gegen eine türkische EU-Mitgliedschaft Stimmung machen, erschweren sie eine Aussöhnung beider Länder. Wer will, dass Griechenland weniger für Rüstung ausgibt, muss die Türkei näher an Europa heranführen."
2,4 Prozent ihres Haushalts haben die Griechen zuletzt 2008 für Rüstung ausgegeben – der NATO-Durchschnitt liegt bei 1,7 Prozent. Als Grund für diese exorbitanten Ausgaben wird allein die vermeintliche Bedrohung durch den türkischen Nachbarn genannt. Beide Länder kaufen ihre U-Boote und Panzer vor allem in Deutschland – dabei müsse Berlin zur Vertrauensbildung zwischen den beiden zänkischen Nachbarn etwa auf Zypern beitragen, findet Hugh Pope:
"Die derzeitigen Wiedervereinigungsverhandlungen auf Zypern sind nicht sehr weit gekommen – und daran trägt die EU und Deutschland Mitverantwortung. Denn viele europäische Politiker haben der Türkei immer wieder zu verstehen gegeben: Selbst wenn ihr das Zypern-Problem löst, dürft ihr immer noch nicht in die EU."
Nicht nur Deutschland trägt zur Aufrüstung der beiden Erzfeinde Griechenland und Türkei bei, auch die USA liefern stets an beide: Etwa die F-16 Kampfflugzeuge, die sich dann über der Ägäis Schaukämpfe liefern.