Schon während der Schule galt sie als allgemein akzeptierte Ausrede: "Der ist gut in Mathematik, deshalb hat er es nicht so mit den Sprachen". Für alle, die dennoch an beiden Richtungen Interesse haben, bietet die Universität Leipzig ab dem kommenden Wintersemester die interdisziplinäre Studienrichtung "Linguistische Informatik" an. Inhaltlich verbergen sich alle Aufgaben dahinter, bei denen Computer mit Sprache in Berührung kommen. Deshalb studieren die zukünftigen Studenten der zehnsemestrigen neuen Studienrichtung den Diplomstudiengang Informatik in Verbindung mit dem obligatorischen Nebenfach Linguistik, Studienschwerpunkt ist im Hauptstudium das Fach Automatische Sprachverarbeitung. Und letzteres ist wichtig, denn im Internet-Zeitalter und bei den anfallenden riesigen Datenbeständen müssen die gewünschten Informationen herausgefiltert werden. Der Initiator des Studienganges, Professor Gerhard Heyer, macht dies an einem Beispiel deutlich: "Nimmt man die CD-Rom mit den Gelben Seiten von Leipzig und sucht einen Ferrari-Händler, ist dieser vielleicht gar nicht aufgelistet, weil er in die Kategorie Luxuswagen fällt". Mit einem herkömmlichen Suchprogramm bleibt die Suche also ergebnislos. Das besondere Handwerkszeug der "Linguistischen Informatik", die Sprachwissenschaft, ist hier gefragt. Sie ermöglicht Erkenntnisse darüber, welches System eine Sprache hat, welche Worte und Bedeutungen verzahnt sind. Beherrscht man beide Anforderungen, so wird beispielsweise das Programmieren einer ausgefuchsten Suchmaschine für die Gelben Seiten möglich.
Für den Praxisbezug sorgen mehrmonatige Praktika während des Studiums. Als Abschluss wird dann ein Informatik-Diplom mit dem Hinweis auf die gewählte Studienrichtung vergeben. An Berufsperspektiven bieten sich Einsatzmöglichkeiten bei Internetfirmen und allen Entwicklern und Nutzern von Dokumenten- und Informationsmanagement-Systemen an. Ebenso die traditionellen Domänen der Linguisten, beispielsweise das Verlagswesen. Von den guten Berufsaussichten und einem gesteigerten Bedarf an den zukünftigen Absolventen ist Philip Hausmann, Redaktionsleiter der PONS-Wörterbücher in Stuttgart überzeugt: "Die maschinelle Sprachverarbeitung, der Einsatz von Sprache in allen technischen Anwendungen wird rasant zunehmen. Dazu brauchen wir dann diese Leute, die auf der Schnittmenge von Informatik und Linguistik sitzen".
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Über den Studiengang "Linguistische Informatik" an der Universität Leipzig
Für den Praxisbezug sorgen mehrmonatige Praktika während des Studiums. Als Abschluss wird dann ein Informatik-Diplom mit dem Hinweis auf die gewählte Studienrichtung vergeben. An Berufsperspektiven bieten sich Einsatzmöglichkeiten bei Internetfirmen und allen Entwicklern und Nutzern von Dokumenten- und Informationsmanagement-Systemen an. Ebenso die traditionellen Domänen der Linguisten, beispielsweise das Verlagswesen. Von den guten Berufsaussichten und einem gesteigerten Bedarf an den zukünftigen Absolventen ist Philip Hausmann, Redaktionsleiter der PONS-Wörterbücher in Stuttgart überzeugt: "Die maschinelle Sprachverarbeitung, der Einsatz von Sprache in allen technischen Anwendungen wird rasant zunehmen. Dazu brauchen wir dann diese Leute, die auf der Schnittmenge von Informatik und Linguistik sitzen".
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Über den Studiengang "Linguistische Informatik" an der Universität Leipzig