
Vielleicht brauche er Zeit, um fernab des Politikbetriebes sein Handeln zu reflektieren, sagte sie dem Magazin "Der Spiegel". Dieser Mann dürfe nie wieder einen Ministerposten bekleiden. Auch als Vorsitzender der Unionsfraktion sei er nach seinem "selbstherrlichen" Agieren nicht mehr tragbar.
Schwerdtner bezieht ihre scharfe Kritik auf einen Bericht der Sonderermittlerin Sudhof (SPD). Sie sollte die kostspielige Maskenbeschaffung während der Coronapandemie unter dem damaligen Gesundheitsminister Spahn untersuchen. Bekannt gewordene Auszüge belasten Spahn.
Grüne: Deutschlands Steuerzahler verlieren wegen Spahns Masken-Geschäften Milliarden
Die jetzige Gesundheitsministerin Warken, wie Spahn ebenfalls in der CDU, will den Bericht bisher nicht veröffentlichen. Sie leitete ihn dem Haushaltsausschuss des Bundestages zu - allerdings mit geschwärzten Passagen. Im Ausschuss sitzt auch Linken-Chefin Schwerdtner. Der Bericht zeige schonungslos, wie Spahn "selbstherrlich als Ich-AG" gehandelt habe, meinte Schwerdtner.
Kritik kommt auch von den Grünen. Deren Haushaltspolitikerin Piechotta kritisierte, Spahn und Warken versuchten weiterhin, immer nur das Nötigste zu sagen, während Deutschlands Steuerzahler Milliarden verlören wegen der Maskengeschäfte.
Union verteidigt Spahn: Sudhof "sicherlich keine unabhängige Sachverständige"
Am Mittwoch wollen Warken und Spahn im Haushaltsausschuss Stellung nehmen zu dem Bericht. Spahn bestreitet die Vorwürfe. Von der Union wird er verteidigt. Parlamentsgeschäftsführer Bilger sagte in Berlin, während der Pandemie sei schnelles und pragmatisches Handeln gefragt gewesen, nicht die üblichen Abläufe. Zudem sei die Sonderermittlerin Sudhof "sicherlich keine unabhängige Sachverständige".
Wie Der Spiegel schreibt, hat sich auch Warken in einer 16-seitigen Stellungnahme an den Haushaltsausschuss von dem Sudhof-Bericht distanziert. Das Papier enthalte teils "scharfe Kritik" am Vorgehen Sudhofs und damit auch am bisherigen Gesundheitsminister Lauterbach, wie Sudhof ebenfalls in der SPD. Lauterbach hatte Sudhof beauftragt. Die Stellungnahme lese sich, so der Spiegel, wie eine Verteidigung ihres Vorvorgängers.
Diese Nachricht wurde am 24.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.