
Das betonte die Vorsitzende Schwerdtner. Sie hätte sich eine breitere innerparteiliche Debatte im Vorfeld des Parteitags gewünscht. Über den Parteitagsbeschluss zur begrifflichen Definition von Antisemitismus sei zu wenig gesprochen worden. Der Parteitagsbeschluss sei nicht das Ende der innerparteilichen Debatte, sondern deren Beginn. Aber er sei "zu respektieren".
Schwerdtner betonte, wenn man "die rechte israelische Regierung und ihre Kriegsverbrechen" kritisiere, sei das kein Antisemitismus. Der Schutz jüdischen Lebens und das Existenzrecht Israels einerseits sowie der notwendige Protest gegen Kriegsverbrechen andererseits müssten auch Platz in der öffentlichen Wahrnehmung haben.
Die Linkspartei hatte sich bei ihrem Parteitag der sogenannten Jerusalemer Erklärung (JD) als Definition von Antisemitismus angeschlossen. Die JD ist weniger streng gefasst als die alternative Definition der "International Holocaust Remembrance Alliance" (IHRA), der sich auch der Bundestag vergangenes Jahr angeschlossen hatte. Auf dem Linken-Parteitag am Wochenende in Chemnitz hatte sich Ko-Parteichef van Aken gegen den Antrag ausgesprochen. Er sei dagegen, "qua Bundesparteitagsbeschluss eine wissenschaftliche Debatte zu beenden". Eine knappe Mehrheit der Delegierten stimmte dann aber für den Antrag.
Unter anderem der Zentralrat der Juden kritisierte, die Linke zeige, wo sie stehe - und das sei nicht an der Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, übte ebenfalls Kritik.
Diese Nachricht wurde am 12.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.