Krauter: Herr Kloiber, ist Linux für unterwegs, für Handy und PDA, der große Trend in Berlin?
Kloiber: Ganz sicher, Herr Krauter. Netbooks und mobile computing, das sind hier die Schwerpunktthemen des diesjährigen Linux-Tages, denn der Riesenerfolg zum Beispiel bei den Netbooks, also der preiswerten, mobilen Einfachst-Computer, den hat Linux wahrscheinlich erst möglich gemacht. Das freie Betriebssystem hat ja gegenüber dem Produkt des Marktführers zwei entscheidende Vorteile: Es ist genügsam, was die Prozessorleistung angeht, und es ist kostenlos. Und zum anderen hat ja Google mit Android ein Linux-System in Umlauf gebracht, mit dem sich hier in der Szene ganz viele Leute auseinandersetzen. Ich stehe hier am Stand einer kleinen Berliner Hardware-Firma namens Road. Die bauen Handys und Mobilcomputer für Linux. Und das Handy S101, das ich hier in der Hand halte, so circa 200 Gramm schwer, das ist doch ziemlich klobig und alles andere als trendy. Doch für die Linux Entwickler ist es eine ziemlich interessante Plattform, habe ich mir sagen lassen. Karsten Fischer, was zeichnet denn dieses Handy hier aus?
"Es ist in der Tat eines der ganz wenigen Geräte am Markt, das eine offene Plattform darstellt. Das heißt, ich als Entwickler, hier speziell als Linux Entwickler, habe die Möglichkeit mein Handy so zu machen, wie ich es brauche. Das heißt, ich kann auch einfach hingehen und mein Handy so bauen, wie ich es für kleine Märkte, für Nischenanwendungen brauche, was sonst nicht möglich ist. Wir führen also auf dem Handy jetzt das fort, was auf den Netbooks begann. Wir spezialisieren es, wir machen es leichter, wir machen es schneller. Und all dies für Nischenmärkte, um Linux da mit seinen Vorteilen an den Mann zu bringen."
Man muss also nicht irgend ein spezielles Linux daraufspielen, sondern kann irgend eins draufspielen. Das heißt, jeder der Linux Programmierer kann einfach loslegen und irgend etwas entwickeln, sich auch aus der Linux Gemeinde bedienen, und dann zum Beispiel einen Polizeicomputer zum Mitnehmen, die mobile Polizeiwache entwickeln, oder einen Arztcomputer, einen Computer fürs Krankenhaus, da gibt es etliche Möglichkeiten, die man einfach machen kann. Auch an anderen Ständen hier in der Halle 7 der Berliner Messe spielt sich ziemlich viel zum Thema mobile computing ab, unter Linux. Und ein anderes Stichwort machte die Runde: nämlich embedded linux. Dabei geht es um kleinste Computer, die speziell entworfen wurden, um zum Beispiel in Waschmaschinen, Espressoautomaten oder in digitalen Fernsehgeräten die Steuerung zu übernehmen. Und diese embedded Computer, die verbreiten sich wie die Pilze und werden üblicherweise für jedes neue Gerät auch komplett neu programmiert. Das ist also unwirtschaftlich, weil das Rad immer wieder neu erfunden wird. Ich habe hier das beagle board in der Hand, das ist ein 10 Mal 10 Zentimeter großer embedded Komplett-Computer, der kann ungefähr soviel wie ein normaler Bürocomputer. Und dieses Board, das soll 150 Dollar kosten, ist speziell für die Entwicklung unter Linux aufgelegt worden. Frank Walzoff von Texas Instruments, warum bringen Sie so ein auf Linux spezialisiertes Computerplatinchen auf den Markt?
"Linux wird immer mehr auf embedded Systemen eingesetzt, und wir als Hersteller von embedded Prozessoren müssen deswegen sicherstellen, dass unsere Kunden auch entsprechende Basissoftware zur Verfügung haben."
Und dabei helfen dann die Linux-Entwickler?
" Ja, wir haben eine riesengroße community mit über 1800 Usern, die an der Entwicklung von Treibern und Plattformen arbeiten."
Und die sorgen dann dafür, dass dann eben so ein Prozessor mit viel Software versorgt wird und man eben nicht das Rad neu erfinden muss, weil es viele Leute schon gemacht haben. Das waren zwei Beispiele für Anwendungen von Linux im industriellen Umfeld. Man hat hier auf dem Linux Tag in den letzten Jahren ja immer gedacht, oder gehofft, dass Linux sich auch bei Privatleuten immer weiter durchsetzen wird. Ubuntu war da so ein Stichwort, ein Komplettpaket, das man sich hätte herunterladen können, mit dem man dann einen Computer hätte komplett betreiben können. Aber das muss man schon heute feststellen, Linux hat im industriellen Umfeld gute Chancen, aber bei dem Privatleuten ist es offensichtlich noch nicht ganz angekommen.
Kloiber: Ganz sicher, Herr Krauter. Netbooks und mobile computing, das sind hier die Schwerpunktthemen des diesjährigen Linux-Tages, denn der Riesenerfolg zum Beispiel bei den Netbooks, also der preiswerten, mobilen Einfachst-Computer, den hat Linux wahrscheinlich erst möglich gemacht. Das freie Betriebssystem hat ja gegenüber dem Produkt des Marktführers zwei entscheidende Vorteile: Es ist genügsam, was die Prozessorleistung angeht, und es ist kostenlos. Und zum anderen hat ja Google mit Android ein Linux-System in Umlauf gebracht, mit dem sich hier in der Szene ganz viele Leute auseinandersetzen. Ich stehe hier am Stand einer kleinen Berliner Hardware-Firma namens Road. Die bauen Handys und Mobilcomputer für Linux. Und das Handy S101, das ich hier in der Hand halte, so circa 200 Gramm schwer, das ist doch ziemlich klobig und alles andere als trendy. Doch für die Linux Entwickler ist es eine ziemlich interessante Plattform, habe ich mir sagen lassen. Karsten Fischer, was zeichnet denn dieses Handy hier aus?
"Es ist in der Tat eines der ganz wenigen Geräte am Markt, das eine offene Plattform darstellt. Das heißt, ich als Entwickler, hier speziell als Linux Entwickler, habe die Möglichkeit mein Handy so zu machen, wie ich es brauche. Das heißt, ich kann auch einfach hingehen und mein Handy so bauen, wie ich es für kleine Märkte, für Nischenanwendungen brauche, was sonst nicht möglich ist. Wir führen also auf dem Handy jetzt das fort, was auf den Netbooks begann. Wir spezialisieren es, wir machen es leichter, wir machen es schneller. Und all dies für Nischenmärkte, um Linux da mit seinen Vorteilen an den Mann zu bringen."
Man muss also nicht irgend ein spezielles Linux daraufspielen, sondern kann irgend eins draufspielen. Das heißt, jeder der Linux Programmierer kann einfach loslegen und irgend etwas entwickeln, sich auch aus der Linux Gemeinde bedienen, und dann zum Beispiel einen Polizeicomputer zum Mitnehmen, die mobile Polizeiwache entwickeln, oder einen Arztcomputer, einen Computer fürs Krankenhaus, da gibt es etliche Möglichkeiten, die man einfach machen kann. Auch an anderen Ständen hier in der Halle 7 der Berliner Messe spielt sich ziemlich viel zum Thema mobile computing ab, unter Linux. Und ein anderes Stichwort machte die Runde: nämlich embedded linux. Dabei geht es um kleinste Computer, die speziell entworfen wurden, um zum Beispiel in Waschmaschinen, Espressoautomaten oder in digitalen Fernsehgeräten die Steuerung zu übernehmen. Und diese embedded Computer, die verbreiten sich wie die Pilze und werden üblicherweise für jedes neue Gerät auch komplett neu programmiert. Das ist also unwirtschaftlich, weil das Rad immer wieder neu erfunden wird. Ich habe hier das beagle board in der Hand, das ist ein 10 Mal 10 Zentimeter großer embedded Komplett-Computer, der kann ungefähr soviel wie ein normaler Bürocomputer. Und dieses Board, das soll 150 Dollar kosten, ist speziell für die Entwicklung unter Linux aufgelegt worden. Frank Walzoff von Texas Instruments, warum bringen Sie so ein auf Linux spezialisiertes Computerplatinchen auf den Markt?
"Linux wird immer mehr auf embedded Systemen eingesetzt, und wir als Hersteller von embedded Prozessoren müssen deswegen sicherstellen, dass unsere Kunden auch entsprechende Basissoftware zur Verfügung haben."
Und dabei helfen dann die Linux-Entwickler?
" Ja, wir haben eine riesengroße community mit über 1800 Usern, die an der Entwicklung von Treibern und Plattformen arbeiten."
Und die sorgen dann dafür, dass dann eben so ein Prozessor mit viel Software versorgt wird und man eben nicht das Rad neu erfinden muss, weil es viele Leute schon gemacht haben. Das waren zwei Beispiele für Anwendungen von Linux im industriellen Umfeld. Man hat hier auf dem Linux Tag in den letzten Jahren ja immer gedacht, oder gehofft, dass Linux sich auch bei Privatleuten immer weiter durchsetzen wird. Ubuntu war da so ein Stichwort, ein Komplettpaket, das man sich hätte herunterladen können, mit dem man dann einen Computer hätte komplett betreiben können. Aber das muss man schon heute feststellen, Linux hat im industriellen Umfeld gute Chancen, aber bei dem Privatleuten ist es offensichtlich noch nicht ganz angekommen.