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Little Joe 5

Der gefährlichste Teil eines Raumfluges ist im Allgemeinen der Start. Für einige Minuten muss die Rakete auf Hochtouren laufen. Riesige Mengen an Treibstoff werden umgesetzt und die Menschen an Bord sitzen auf der Spitze eines Tanks, der voll von hoch explosiven Treibstoffen ist.

Von Dirk Lorenzen |
    Bei Flügen mit Menschen ins All ist daher ein Rettungssystem unverzichtbar, das die Crew im schlimmsten Fall in Sicherheit bringt. Am einfachsten geschieht das mithilfe einer kleinen Rakete, die genau über der bemannten Kapsel auf der Spitze der eigentlichen Rakete montiert ist. Im Notfall zündet diese Rettungsrakete und reißt die Kapsel mit den Menschen blitzartig vom Unglücksort weg.

    Auch für das Apollo-Mondprogramm wurde ein solches System entwickelt. Heute vor genau fünfzig Jahren, am 8. November 1960, führten NASA-Ingenieure einen Test der Rettungsrakete durch. Man wollte ausprobieren, was bei einem Startabbruch in der frühesten Flugphase geschieht.

    Little Joe 5, so der Name der Testrakete, hob vom Testgelände auf Wallops Island ab, einer Insel an der Küste des US-Bundesstaates Virginia. Doch die Rettungsrakete zündete schon nach fünfzehn Sekunden - viel zu früh.

    Die Trennung von der Hauptrakete missglückte. Das gesamte Gefährt setzte seinen Flug fort und schlug einige Minuten später auf der Oberfläche des Atlantiks auf. Es war zum Glück nur ein Test: Wäre dies eine bemannte Mission gewesen, so hätte niemand den Flug überlebt.

    Weitere Versuche verliefen erfolgreich - und das Apollo-Programm hatte ein gutes Rettungssystem. Zum Glück wurde es nie gebraucht.

    Mehr zu Little Joe 5

    Nasa-Informationen zu Little Joe 5