Archiv


Lizz Wright

Lizz Wright wuchs mit dem Gospel auf – kein Wunder, ihr Vater war und ist immer noch der Pianist in ihrer lokalen Baptistenkirche, die Mutter Organistin. Wenn sie Musik machen wolle, so der elterliche Wunsch, dann nur im religiösen Kontext.

Mit Karsten Mützelfeldt |
    Und so waren weltliche Klänge wie etwa Jazz daheim unerwünscht.
    Wright musste schon mehr oder weniger heimlich vom Land in die Großstadt – nach Atlanta – fahren, um dort diese fremde und ihr zugleich seltsam vertraute, urbane Musik zu hören.

    Ende der 90er-Jahre wurde der frühere Crusaders-Pianist Joe Sample (auch er war beim JazzFest Berlin zu erleben) auf sie aufmerksam und alsbald zu ihrem Mentor.

    Den Durchbruch erlebte Lizz Wright 2001, als sie an einem Billie-Holiday-Tribut in der ehrwürdigen Hollywood Bowl teilnahm und ihr dunkles warmes Timbre die Ohrenzeugen zu Ovationen hinriss.

    Sie bevorzugt schlichte Arrangements und sparsame Besetzungen, liefert dafür aber umso mehr Persönlichkeit und Charisma: von der Strahlkraft ihrer Erscheinung eine vokale Diva, ansonsten, wie Wright selbst sagt, ein "sanfter und einfacher Mensch".

    Heute weniger jazzorientiert als noch zu Beginn ihrer Karriere, vereint die 32-Jährige auf fließende und organische Weise Jazz, Blues, Pop, Country und – natürlich – Gospel.


    Lizz Wright, Gesang
    Robin Macatangay
    und Marvin Sewell, Gitarren
    Nick D’Amato, Bass
    Jano Rix, Schlagzeug

    Aufnahme vom 5.11.11 beim JazzFest Berlin