
Die Fahrer würden Lohnzahlungen erhalten, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Hessen-Thüringen, Rudolph, dem Evangelischen Pressedienst. Über die Höhe und die Geldgeber machte er keine Angaben. Zudem habe die polnische Spedition Mazur zugesagt, gegen die Fahrer erstattete Anzeigen zurückzuziehen.
DGB fordert Einhaltung des Lieferkettengesetzes
Mit der Einigung sind nach Rudolphs Ansicht aber die Missstände im internationalen Gütertransport keineswegs beseitigt. Die Einhaltung von Regeln müsse konsequent überprüft werden. Einer Spedition, die keine Löhne zahle, müssten Behörden die europäische Lizenz entziehen. Rudolph forderte auch von den Auftraggebern der Speditionen, sie müssten in Einklang mit dem Lieferkettengesetz ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen und dürften keine Rechtsverstöße von Transportunternehmen dulden.
Auch der Verhandlungsführer der Fahrer, der niederländische Gewerkschafter Atema, sagte, Gräfenhausen sei kein Einzelfall. Er hoffe, dass von dort ein Signal ausgehe.
Bis zu 120 Lkw-Fahrer aus zentralasiatischen Ländern hatten seit Mitte Juli auf der Raststätte an der A5 gestreikt, weil die Spedition ihre Löhne nicht zahlte. Etwa 30 Fahrer waren zwischenzeitlich in einem Hungerstreik getreten. Bereits im Frühjahr hatten Fahrer derselben Spedition wochenlang wegen ausstehender Zahlungen protestiert. Damals hatte der Spediteur einen paramilitärischen Schlägertrupp engagiert, um den Protest zu stören.
Diese Nachricht wurde am 30.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.