" Ich denke, ihr in Deutschland braucht mehr Vielfalt an den Hochschulen, das ist das, was ich glaube. Darin sind die USA wirklich hervorragend. Es gibt so unterschiedliche Arten von Hochschulen, staatliche wie auch private und Eliteuniversitäten. "
Und daran mangelt es Deutschland, davon ist Dan Tenen, Professor für Molekularbiologie in Harvard, überzeugt. Gemeinsam mit 65 weiteren Mitgliedern des Münchner Harvard Clubs diskutierte er gestern Abend mit Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel und einer hochrangigen Delegation aus Harvard die Internationalisierung von Hochschulen. Denn auch die Universität von Harvard und deren Chef für Internationale Beziehungen Jorge I. Dominguez setzen verstärkt auf eine globale Ausrichtung ihrer Hochschule. Nach Kanada, China, Südkorea, England und Indien steht Deutschland an sechster Stelle, was die Anzahl ausländischer Studenten betrifft. Jorge Dominguez:
" Mein Eindruck ist, dass die Schritte, die an deutschen Universitäten und vor allem in Bayern unternommen werden, um die Spitzenposition der Universitäten zu erleichtern, zu verbessern und voranzutreiben, ist ein sehr guter Schritt vorwärts. Es macht es für uns einfacher, eine Partnerschaft zu beginnen und zu vertiefen, es macht es für unsere Harvard-Professoren einfacher, Forschungskontakte zu pflegen und natürlich ist es auch einfacher, Studenten nach München zu schicken, um bei den deutschen Professoren zu studieren. Das hätte ich in der Vergangenheit so nicht gesagt. "
Da ist er nicht der Einzige. Seit in Deutschland der Bologna-Prozess flächendeckend umgesetzt wird und die Exzellenzinitiative für verstärkte Konkurrenz unter Deutschlands Hochschulen sorgt, sind diese wieder attraktiver geworden für Professoren aus den USA. Nicht umsonst hat sich Dominguez, Professor für amerikanische Wirtschaft und Politik, jetzt zum ersten Mal auf den Weg nach Deutschland gemacht. Vor allem die TU München als neu ernannte Eliteuniversität hat es ihm angetan. 149 deutsche Studenten zählt Dominguez derzeit in Harvard, annähernd dieselbe Zahl an amerikanischen Studenten möchte er in Zukunft auch in München sehen, neben intensiven Forschungskontakten innerhalb der Professorenschaft natürlich.
Robert Skogstad, langjähriger Präsident des Harvard Clubs München, glaubt noch nicht so recht daran. Der deutsche Wissenschaftsbetrieb sei einfach zu unflexibel:
" Die Situation der deutschen Universitäten in der Vergangenheit war zu wenig Differenzierung, zu wenig Möglichkeit auch der Differenzierung seitens der Universitäten zum Beispiel weil sie ja ihre Studenten nicht selbst auswählen konnten...Die Benennung von LMU und TU gibt natürlich eine Visibility nach außen, die sie als Partner attraktiv macht. "
" Ich muss sagen, dass die Richtung der Reformen, in die sie gehen sollten, mehr Flexibilität beinhalten müssten. Sie sollten weniger streng sein, die Welt der Lehre und Forschung offener sehen. Das wäre nicht nur ein richtiger Schritt für Deutschland allgemein, sondern auch für das Verhältnis von Deutschland zu Schülern und Studenten in den USA. "
Attraktivität bedeutet für die Mitglieder des Harvard Clubs von München indes nicht, dass in Deutschland amerikanische Verhältnisse etabliert werden sollen, so Jorge Dominguez und Robert Skogstadt:
" Eine Angleichung ist nie das Ziel, sondern in unterschiedlicher Form eine Exzellenz aufzubauen. Die TU München hat eine hervorragende Leistung in technisch-naturwissenschaftlichen Dingen. In Harvard sind die Schwergewichte mehr im Geisteswissenschaftlichen und Medizinischen. Da gibt es Dinge, wo man sich ergänzen kann.
Das Ziel sollte sicherlich nicht sein, in München ein neues Harvard zu machen, es ist nie gut sich in den Fußtapfen "
" Ich möchte hier auf keinen Fall eine Harvard Universität in München haben. Ich möchte, dass meine Studenten, die in München studieren wollen, bei deutschen Professoren lernen, gemeinsam mit deutschen Studenten und das natürlich auch in deutscher Sprache, am besten noch in einer deutschen Familie. Ich möchte nicht, dass sie hierher kommen und alle Vorlesungen auf Englisch haben, bei Harvard-Professoren. Wenn sie hier studieren, sollen sie doch auch das Land kennen lernen. "
Für Deutsche noch sehr ungewohnt ist die Tatsache, dass die Einführung der Studiengebühren in Deutschland durchweg positiv in den USA aufgenommen wird.
" Studiengebühren betrachte ich als wichtiges positives Element, ausgesprochen wichtig. Das Studium in Harvard ist zwar sehr teuer, aber jeder, der es sich nicht leisten kann bekommt es bezahlt. "
" Wir gehen davon aus, dass wohlhabende Familie für das Studium bezahlen sollen, um den ärmeren Studenten eine Ausbildung zu ermöglichen. Bei uns braucht kein Student aus armen Familie auch nur einen Dollar bezahlen. Egal aus welchem Land er kommt. Wir wollen die Besten, nicht die Reichen. Und die bekommen ihr Studium umsonst. "
Und daran mangelt es Deutschland, davon ist Dan Tenen, Professor für Molekularbiologie in Harvard, überzeugt. Gemeinsam mit 65 weiteren Mitgliedern des Münchner Harvard Clubs diskutierte er gestern Abend mit Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel und einer hochrangigen Delegation aus Harvard die Internationalisierung von Hochschulen. Denn auch die Universität von Harvard und deren Chef für Internationale Beziehungen Jorge I. Dominguez setzen verstärkt auf eine globale Ausrichtung ihrer Hochschule. Nach Kanada, China, Südkorea, England und Indien steht Deutschland an sechster Stelle, was die Anzahl ausländischer Studenten betrifft. Jorge Dominguez:
" Mein Eindruck ist, dass die Schritte, die an deutschen Universitäten und vor allem in Bayern unternommen werden, um die Spitzenposition der Universitäten zu erleichtern, zu verbessern und voranzutreiben, ist ein sehr guter Schritt vorwärts. Es macht es für uns einfacher, eine Partnerschaft zu beginnen und zu vertiefen, es macht es für unsere Harvard-Professoren einfacher, Forschungskontakte zu pflegen und natürlich ist es auch einfacher, Studenten nach München zu schicken, um bei den deutschen Professoren zu studieren. Das hätte ich in der Vergangenheit so nicht gesagt. "
Da ist er nicht der Einzige. Seit in Deutschland der Bologna-Prozess flächendeckend umgesetzt wird und die Exzellenzinitiative für verstärkte Konkurrenz unter Deutschlands Hochschulen sorgt, sind diese wieder attraktiver geworden für Professoren aus den USA. Nicht umsonst hat sich Dominguez, Professor für amerikanische Wirtschaft und Politik, jetzt zum ersten Mal auf den Weg nach Deutschland gemacht. Vor allem die TU München als neu ernannte Eliteuniversität hat es ihm angetan. 149 deutsche Studenten zählt Dominguez derzeit in Harvard, annähernd dieselbe Zahl an amerikanischen Studenten möchte er in Zukunft auch in München sehen, neben intensiven Forschungskontakten innerhalb der Professorenschaft natürlich.
Robert Skogstad, langjähriger Präsident des Harvard Clubs München, glaubt noch nicht so recht daran. Der deutsche Wissenschaftsbetrieb sei einfach zu unflexibel:
" Die Situation der deutschen Universitäten in der Vergangenheit war zu wenig Differenzierung, zu wenig Möglichkeit auch der Differenzierung seitens der Universitäten zum Beispiel weil sie ja ihre Studenten nicht selbst auswählen konnten...Die Benennung von LMU und TU gibt natürlich eine Visibility nach außen, die sie als Partner attraktiv macht. "
" Ich muss sagen, dass die Richtung der Reformen, in die sie gehen sollten, mehr Flexibilität beinhalten müssten. Sie sollten weniger streng sein, die Welt der Lehre und Forschung offener sehen. Das wäre nicht nur ein richtiger Schritt für Deutschland allgemein, sondern auch für das Verhältnis von Deutschland zu Schülern und Studenten in den USA. "
Attraktivität bedeutet für die Mitglieder des Harvard Clubs von München indes nicht, dass in Deutschland amerikanische Verhältnisse etabliert werden sollen, so Jorge Dominguez und Robert Skogstadt:
" Eine Angleichung ist nie das Ziel, sondern in unterschiedlicher Form eine Exzellenz aufzubauen. Die TU München hat eine hervorragende Leistung in technisch-naturwissenschaftlichen Dingen. In Harvard sind die Schwergewichte mehr im Geisteswissenschaftlichen und Medizinischen. Da gibt es Dinge, wo man sich ergänzen kann.
Das Ziel sollte sicherlich nicht sein, in München ein neues Harvard zu machen, es ist nie gut sich in den Fußtapfen "
" Ich möchte hier auf keinen Fall eine Harvard Universität in München haben. Ich möchte, dass meine Studenten, die in München studieren wollen, bei deutschen Professoren lernen, gemeinsam mit deutschen Studenten und das natürlich auch in deutscher Sprache, am besten noch in einer deutschen Familie. Ich möchte nicht, dass sie hierher kommen und alle Vorlesungen auf Englisch haben, bei Harvard-Professoren. Wenn sie hier studieren, sollen sie doch auch das Land kennen lernen. "
Für Deutsche noch sehr ungewohnt ist die Tatsache, dass die Einführung der Studiengebühren in Deutschland durchweg positiv in den USA aufgenommen wird.
" Studiengebühren betrachte ich als wichtiges positives Element, ausgesprochen wichtig. Das Studium in Harvard ist zwar sehr teuer, aber jeder, der es sich nicht leisten kann bekommt es bezahlt. "
" Wir gehen davon aus, dass wohlhabende Familie für das Studium bezahlen sollen, um den ärmeren Studenten eine Ausbildung zu ermöglichen. Bei uns braucht kein Student aus armen Familie auch nur einen Dollar bezahlen. Egal aus welchem Land er kommt. Wir wollen die Besten, nicht die Reichen. Und die bekommen ihr Studium umsonst. "