"6000 Euro Kredit - ohne Schufa-Auskunft!", wenn nötig mit "Sofortzusage in 30 Sekunden": Die Angebote für Kredite im Internet und in Zeitungen klingen wahrlich verlockend. So verlockend, dass die Schufa nun dem Versprechen des schnellen Geldes auf den Grund ging. Für die Untersuchung hat die Schufa insgesamt 125 Testanfragen bei 49 Anbietern durchgeführt, die mit Darlehen ohne Bonitätsprüfung werben. Mitarbeiterinnen der Schufa haben die Anfragen unter ihrem Namen abgeschickt. Diese Freiwilligen werden allesamt von ihrer Hausbank als nicht kreditwürdig beurteilt.
Die Antworten der angefragten Makler sind alarmierend. Denn fast alle erweckten den Eindruck, sie wollten Darlehen vermitteln. Doch in Wirklichkeit ging es ihnen um etwas völlig anderes, sagt der Schuldnerberater und Co-Autor der Studie, Christian Maltry:
"Bei den Testanfragen hat sich über weite Strecken der Eindruck aufgedrängt, dass wir gar keine Kreditvermittler testen, sondern Versicherungsvermittler. Denn Versicherungen, Geldanlagen als stille Beteiligungen, Beteiligungen bei einer Genossenschaft und ähnliche Dinge mehr wurden in der überwiegenden Zahl der Fälle angeboten. Offensichtlich war es Absicht der Vermittler, tatsächlich gar keinen Kredit zu vermitteln, sondern stattdessen eine Finanzdienstleistung zu verkaufen, für die dann Provisionen kassiert werden."
Fast 90 Prozent der Angebote waren unseriös. In diesen Fällen diente das Kreditangebot nur als Köder. Schon in der Antragsphase werden die Kunden, die oft finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, von den Maklern unter Druck gesetzt: Dann heißt es etwa, der Antrag könne nur bearbeitet werden, wenn zur Absicherung des Darlehens neue Versicherungen abgeschlossen würden. Hat der Kunde erst einmal alle Unterschriften geleistet, erwartet ihn eine böse Überraschung:
"Die Masche unseriöser Anbieter funktioniert im Prinzip immer nach dem gleichen Muster: Es wird ein Kredit versprochen, und um diesen Kredit zu erlangen, muss in irgendeiner Form eine Vorauszahlung geleistet werden, aus denen der Vermittler dann seine Provision entnimmt. Wenn er diese Gelder einkassiert hat, dann kommt die Kreditabsage."
Statt des erhofften Darlehens bleibt jeder Interessent am Ende auf durchschnittlich 400 Euro Kosten sitzen. Deutschlandweit beträgt der Schaden mindestens 150 Millionen Euro im Jahr, schätzt die Schufa. Die meist per Vorkasse von den Kreditmaklern geforderten Gebühren für Hausbesuche, Telefonhotlines und Provisionen sind fast immer illegal. Eine Rückerstattung gelingt den oft ebenso leichtgläubigen wie wehrlosen Opfern in der Praxis aber nur selten. Schuldnerberater Christian Maltry rät deshalb, von den verlockenden Angeboten grundsätzlich die Finger zu lassen:
"Faktisch kann man davon ausgehen, dass es keinerlei Schufa-freie Kredite beziehungsweise Kredite ohne Bonitätsprüfung gibt, denn eine seriöse Bank wird immer darauf achten müssen, dass sie ihr Geld auch zurückbekommt. Und das heißt natürlich, dass ich gucken muss, ob der Kunde, der von mir einen Kredit will, den auch tatsächlich zurückzahlen kann."
Juristisch ist die Kredit-Mafia nur schwer zu packen. Dabei hat sich die Zahl der Strafanzeigen gegen unseriöse Kreditmakler in den letzten drei Jahren vervierfacht. Doch die Ermittlungen der Strafverfolger sind aufwändig und übersteigen schnell ihre personellen Kapazitäten. So geht die Staatsanwaltschaft Potsdam in einem aktuellen Verfahren gegen einen einzigen Kreditvermittler von 25.000 Geschädigten aus. Es müsse sich deshalb auch etwas an den gesetzlichen Rahmenbedingungen tun, fordert der Wirtschaftsrechtler Hugo Grote von der Fachhochschule Rhein-Ahr. Denn bis heute gibt es keine wirksame Aufsicht für Kreditvermittler:
"Diese Vermittler können einfach ihr Gewerbe anmelden und dann, wenn sie nicht vorbestraft sind, loslegen. Für Versicherungsvermittler gibt es jetzt eine Pflicht, sich anzumelden, sich registrieren zu lassen, eine Prüfung nachzuweisen, Fachkunde nachzuweisen. Das muss es unbedingt auch für Kreditvermittler geben. Von denen geht eine viel größere Gefahr aus als von der Vermittlung falscher Versicherungen."
Die Antworten der angefragten Makler sind alarmierend. Denn fast alle erweckten den Eindruck, sie wollten Darlehen vermitteln. Doch in Wirklichkeit ging es ihnen um etwas völlig anderes, sagt der Schuldnerberater und Co-Autor der Studie, Christian Maltry:
"Bei den Testanfragen hat sich über weite Strecken der Eindruck aufgedrängt, dass wir gar keine Kreditvermittler testen, sondern Versicherungsvermittler. Denn Versicherungen, Geldanlagen als stille Beteiligungen, Beteiligungen bei einer Genossenschaft und ähnliche Dinge mehr wurden in der überwiegenden Zahl der Fälle angeboten. Offensichtlich war es Absicht der Vermittler, tatsächlich gar keinen Kredit zu vermitteln, sondern stattdessen eine Finanzdienstleistung zu verkaufen, für die dann Provisionen kassiert werden."
Fast 90 Prozent der Angebote waren unseriös. In diesen Fällen diente das Kreditangebot nur als Köder. Schon in der Antragsphase werden die Kunden, die oft finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, von den Maklern unter Druck gesetzt: Dann heißt es etwa, der Antrag könne nur bearbeitet werden, wenn zur Absicherung des Darlehens neue Versicherungen abgeschlossen würden. Hat der Kunde erst einmal alle Unterschriften geleistet, erwartet ihn eine böse Überraschung:
"Die Masche unseriöser Anbieter funktioniert im Prinzip immer nach dem gleichen Muster: Es wird ein Kredit versprochen, und um diesen Kredit zu erlangen, muss in irgendeiner Form eine Vorauszahlung geleistet werden, aus denen der Vermittler dann seine Provision entnimmt. Wenn er diese Gelder einkassiert hat, dann kommt die Kreditabsage."
Statt des erhofften Darlehens bleibt jeder Interessent am Ende auf durchschnittlich 400 Euro Kosten sitzen. Deutschlandweit beträgt der Schaden mindestens 150 Millionen Euro im Jahr, schätzt die Schufa. Die meist per Vorkasse von den Kreditmaklern geforderten Gebühren für Hausbesuche, Telefonhotlines und Provisionen sind fast immer illegal. Eine Rückerstattung gelingt den oft ebenso leichtgläubigen wie wehrlosen Opfern in der Praxis aber nur selten. Schuldnerberater Christian Maltry rät deshalb, von den verlockenden Angeboten grundsätzlich die Finger zu lassen:
"Faktisch kann man davon ausgehen, dass es keinerlei Schufa-freie Kredite beziehungsweise Kredite ohne Bonitätsprüfung gibt, denn eine seriöse Bank wird immer darauf achten müssen, dass sie ihr Geld auch zurückbekommt. Und das heißt natürlich, dass ich gucken muss, ob der Kunde, der von mir einen Kredit will, den auch tatsächlich zurückzahlen kann."
Juristisch ist die Kredit-Mafia nur schwer zu packen. Dabei hat sich die Zahl der Strafanzeigen gegen unseriöse Kreditmakler in den letzten drei Jahren vervierfacht. Doch die Ermittlungen der Strafverfolger sind aufwändig und übersteigen schnell ihre personellen Kapazitäten. So geht die Staatsanwaltschaft Potsdam in einem aktuellen Verfahren gegen einen einzigen Kreditvermittler von 25.000 Geschädigten aus. Es müsse sich deshalb auch etwas an den gesetzlichen Rahmenbedingungen tun, fordert der Wirtschaftsrechtler Hugo Grote von der Fachhochschule Rhein-Ahr. Denn bis heute gibt es keine wirksame Aufsicht für Kreditvermittler:
"Diese Vermittler können einfach ihr Gewerbe anmelden und dann, wenn sie nicht vorbestraft sind, loslegen. Für Versicherungsvermittler gibt es jetzt eine Pflicht, sich anzumelden, sich registrieren zu lassen, eine Prüfung nachzuweisen, Fachkunde nachzuweisen. Das muss es unbedingt auch für Kreditvermittler geben. Von denen geht eine viel größere Gefahr aus als von der Vermittlung falscher Versicherungen."