Bei unserer normalen Tätigkeit, wenn wir da Gespräche führen mit Personen, die an psychischen Erkrankungen leiden, ist es halt immer schwierig, weil wir natürlich als Staatsgewalt auftreten den Personen gegenüber und dadurch auch eine natürliche Distanz auch besteht. Das ist natürlich ein ganz anderes Verhältnis, als wenn ich jetzt hier als Pfleger oder als Arzt den Patienten gegenüber trete oder eben als Polizist. Insofern ist das jetzt für uns einmal ein mal auch ne sehr interessante Erfahrung, dass wir wirklich völlig offen mit den Patienten sprechen können und auch Fragen stellen, die sie Patienten wahrscheinlich unter normalen Umständen, wie wir sie sonst antreffen, gar nicht beantworten würden.
Der 32jährige Dirk und der 28jährige Jan - die Nachnamen bleiben geheim – haben während ihrer Ausbildung an der Fachhochschule des Bundes bei Bonn und dann im BKA kaum etwas gelernt über psychotische Menschen. Im Berliner Uni-Klinikum erfahren die beiden Kommissare nun, wie Profis mit den Kranken klar kommen.
Am ersten Tag, was mich gleich fasziniert hat von Anfang an, war der sehr natürliche Umgang des Pflegedienstes der Ärzte mit den Patienten, obwohl es sich teilweise um sehr schwere oder schwerste Erkrankungen handelt. Zum Beispiel eine Patientin, die gleich am ersten Tag sich auf dem Fußboden gewälzt hat, wo aber der Umgang trotzdem aber menschlich war. Es war viel gutes Zureden, es war sehr viel Zeitnehmen für die Patienten und das, obwohl viele Patienten da waren.
Jetzt am Montag da wurde ein Patient hier eingewiesen und der war sehr erregt, sehr nervös, hat zerfahren geredet, hatte leichte Wahnvorstellungen, leidet unter Verfolgungswahn und da war das eigentlich genau so, man hat sofort mit ihm Gespräche geführt, auf ihn eingeredet, ist schon sehr gut gemacht worden.
14 Tage Praktikum in der Psychiatrie - das heißt: Teilnahme an Arzt-Visiten und Gruppentherapien sowie die Begleitung der Patienten bei Ausflügen.
Das Wesentliche ist eigentlich letztlich, dass der Patient auch ganz klar auf seine Krankheit angesprochen wurde, dass seine Krankheit im Regelfall benannt wurde. Das ist sage ich mal für polizeiliche Arbeit in gewisser Weise ein Novum, also da wird in der Regel um die Krankheit herumgeeiert oder die Krankheit wird nicht explizit angesprochen und das ist hier in der Klinik anders gewesen. Weiteres Aha-Erlebnis auch die Wirkung insgesamt der Medikamente. Wenn man also Patienten aus einer akuten Phase sieht wie das Medikament anschlägt und die ganzen Symptome dann nicht mehr vorhanden sind.
Schließlich konnten die jungen Beamten - genauso wie die Pfleger - mit den Patienten persönliche Gespräche führen - ganz ungezwungen, etwa beim gemeinsamen Einkauf.
Der Patient, der mir jetzt vorschwebt, der berichtete dann auch über sein vorheriges Leben, bevor er erkrankte, wir haben uns dann lange Zeit über Autos unterhalten, ein passionierter Autofahrer, wohl auch sehr teure Autos, der ein relativ gutes Leben gefühlt hat damals, das ist hat teilweise dann berührend, wenn man halt sieht das war ein erfolgreicher Mensch oder ein Mensch wie Sie und ich.
Das Besondere: Anders als bei Medizin- oder Psychologie-Studenten wurden die Polizisten den Patienten lediglich als "Praktikanten" vorgestellt – ohne Hinweis auf ihren Beruf. Oberarzt Ion Anghelescu wollte keine Panik auslösen.
Es ist halt dann, wenn Patienten wirklich wahnhaft und hochakut gespannt und sehr schwer krank sind, ist es schwierig, denen das dann in der Ausführlichkeit zu vermitteln, wie ich es Ihnen gegenüber getan habe. Und wir denken, dass wir der Psychiatrie insgesamt sozusagen auch ein Forum geben wollen und dass möglichst verschiedene Berufsgruppen, die sich dafür interessieren und damit in Berührung kommen, ein möglichst unverkrampftes Verhältnis dazu entwickeln.
Die Bilanz der Weiterbildung? Die Kommissare sind überzeugt, sich in Zukunft besser in psychisch gestörte Menschen hineindenken und sie von Straftaten abhalten zu können.
Für die eigentliche Arbeit hat das schon sehr viel gebracht, dass wir - hoffe ich - professioneller an unsere Patienten oder unsere Kunden herangehen und dass man auch für sich selbst jetzt doch recht lockerer mit Leuten umgeht, die man hier auch gerade in Berlin immer wieder mal rumlaufen sieht, wo man denkt: Oh Gott, so ganz richtig läuft der vielleicht nicht, dass man da doch nicht mehr so die starken Berührungsängste hat.
Der 32jährige Dirk und der 28jährige Jan - die Nachnamen bleiben geheim – haben während ihrer Ausbildung an der Fachhochschule des Bundes bei Bonn und dann im BKA kaum etwas gelernt über psychotische Menschen. Im Berliner Uni-Klinikum erfahren die beiden Kommissare nun, wie Profis mit den Kranken klar kommen.
Am ersten Tag, was mich gleich fasziniert hat von Anfang an, war der sehr natürliche Umgang des Pflegedienstes der Ärzte mit den Patienten, obwohl es sich teilweise um sehr schwere oder schwerste Erkrankungen handelt. Zum Beispiel eine Patientin, die gleich am ersten Tag sich auf dem Fußboden gewälzt hat, wo aber der Umgang trotzdem aber menschlich war. Es war viel gutes Zureden, es war sehr viel Zeitnehmen für die Patienten und das, obwohl viele Patienten da waren.
Jetzt am Montag da wurde ein Patient hier eingewiesen und der war sehr erregt, sehr nervös, hat zerfahren geredet, hatte leichte Wahnvorstellungen, leidet unter Verfolgungswahn und da war das eigentlich genau so, man hat sofort mit ihm Gespräche geführt, auf ihn eingeredet, ist schon sehr gut gemacht worden.
14 Tage Praktikum in der Psychiatrie - das heißt: Teilnahme an Arzt-Visiten und Gruppentherapien sowie die Begleitung der Patienten bei Ausflügen.
Das Wesentliche ist eigentlich letztlich, dass der Patient auch ganz klar auf seine Krankheit angesprochen wurde, dass seine Krankheit im Regelfall benannt wurde. Das ist sage ich mal für polizeiliche Arbeit in gewisser Weise ein Novum, also da wird in der Regel um die Krankheit herumgeeiert oder die Krankheit wird nicht explizit angesprochen und das ist hier in der Klinik anders gewesen. Weiteres Aha-Erlebnis auch die Wirkung insgesamt der Medikamente. Wenn man also Patienten aus einer akuten Phase sieht wie das Medikament anschlägt und die ganzen Symptome dann nicht mehr vorhanden sind.
Schließlich konnten die jungen Beamten - genauso wie die Pfleger - mit den Patienten persönliche Gespräche führen - ganz ungezwungen, etwa beim gemeinsamen Einkauf.
Der Patient, der mir jetzt vorschwebt, der berichtete dann auch über sein vorheriges Leben, bevor er erkrankte, wir haben uns dann lange Zeit über Autos unterhalten, ein passionierter Autofahrer, wohl auch sehr teure Autos, der ein relativ gutes Leben gefühlt hat damals, das ist hat teilweise dann berührend, wenn man halt sieht das war ein erfolgreicher Mensch oder ein Mensch wie Sie und ich.
Das Besondere: Anders als bei Medizin- oder Psychologie-Studenten wurden die Polizisten den Patienten lediglich als "Praktikanten" vorgestellt – ohne Hinweis auf ihren Beruf. Oberarzt Ion Anghelescu wollte keine Panik auslösen.
Es ist halt dann, wenn Patienten wirklich wahnhaft und hochakut gespannt und sehr schwer krank sind, ist es schwierig, denen das dann in der Ausführlichkeit zu vermitteln, wie ich es Ihnen gegenüber getan habe. Und wir denken, dass wir der Psychiatrie insgesamt sozusagen auch ein Forum geben wollen und dass möglichst verschiedene Berufsgruppen, die sich dafür interessieren und damit in Berührung kommen, ein möglichst unverkrampftes Verhältnis dazu entwickeln.
Die Bilanz der Weiterbildung? Die Kommissare sind überzeugt, sich in Zukunft besser in psychisch gestörte Menschen hineindenken und sie von Straftaten abhalten zu können.
Für die eigentliche Arbeit hat das schon sehr viel gebracht, dass wir - hoffe ich - professioneller an unsere Patienten oder unsere Kunden herangehen und dass man auch für sich selbst jetzt doch recht lockerer mit Leuten umgeht, die man hier auch gerade in Berlin immer wieder mal rumlaufen sieht, wo man denkt: Oh Gott, so ganz richtig läuft der vielleicht nicht, dass man da doch nicht mehr so die starken Berührungsängste hat.