Berlin, Kreuzberg. Mehr als 200.000 Menschen mit türkischen Wurzeln leben in der deutschen Hauptstadt, die meisten hier in Kreuzberg, einem Kiez mit deutscher Atmosphäre, aber sichtbaren türkischen Akzenten. Schräg gegenüber des Alten- und Pflegeheims Türk Bakim Evi, betrieben von einer deutschen Klinikgesellschaft, liegt das kleine Büro der Internetzeitung Ha-ber.com.
Drei Journalisten arbeiten hier und lauschen nebenbei, es ist kurz nach 17 Uhr, dem türkischen Programm von Radio Multikulti, einem gut gemachten Angebot, so die Meinung, aber, sagt Hayati Boyacioglu, ohne Bedeutung für die türkische Community.
"Einmal am Tag zwischen 17 und 18 Uhr das Radio einzuschalten macht keiner mit. Warum auch? Wenn man 24 Stunden türkische Musik durch Metropol FM hören kann oder aber den ganzen Tag das Fernsehen, auch wenn die Inhalte nicht so bedeutend sind, sehen kann."
Für die Mehrheit ist das Fernsehen das wichtigste Informationsmedium, Türken sehen auch deutsches Programm, vor allem kommerzielle Angebote, aber in erster Linie die Programme aus der Türkei.
"Seit circa zehn Jahren haben wir eine Bombardierung der türkischen Fernsehlandschaft hierzulande, und die Leute können ihre Dörfer im Fernsehen hautnah erleben. Somit haben weder das Radio noch die Printmedien eine Chance, da sich entgegenzusetzen."
Eine Lücke aber sieht Boyacioglu, studierter Germanist und Journalist, in der Lokalberichterstattung im Internet. Die Deutschlandausgaben der großen türkischen Zeitungen, allen voran Hürriyet, deren Auflagen hierzulande kontinuierlich schrumpfen, seien zu weit von ihren Lesern entfernt.
"Die haben ihre Chefredaktionen in Istanbul, und das ist wie ein Stille-Post-Spiel. Oft stimmen die Bilduntertitel mit dem Bild nicht überein. Wir sind hier an Ort und Stelle, wir haben authentische Arbeit zu leisten, und das, was wir bei großen Zeitungen nicht durchsetzen konnten, machen wir jetzt so. Zum Glück gibt es Internet."
Ha-ber heißt nichts anderes als Nachricht. Die Internetzeitung für Türken in Berlin setzt in erster Linie auf lokalen Sport, will den Fußballern, Ringern und Boxern, die sich auch in der deutschen Lokalpresse zu kurz gekommen fühlen, ein Forum bieten. Allein in Berlin gebe es über einhundert türkische Fußballklubs, sagt Ha-ber.com-Chefredakteur Boyacioglu. Kurz und knapp im Boulevardstil, mit vielen Bildern, aber auch namhaften türkischen Kolumnisten, präsentiert sich die Internetzeitung, die sich seit Kurzem selbst trägt, auch wenn es noch schwerfällt, Werbeinserenten zu finden. Knapp 2.000 Menschen finden pro Tag zu Ha-ber.com, das hört sich wenig an, allerdings hat Hürriyet im Vergleich dazu in Berlin nicht mehr als ein paar Hundert Abonnenten.
Noch erscheint die Seite nur auf Türkisch, was den knappen finanziellen Ressourcen geschuldet ist, doch kann sich Boyacioglu vorstellen, sein Konzept auch auf andere Städte zu übertragen und die einzelnen Angebote zu verlinken.
"Wir haben das Gefühl, dass es weitergehen wird, aber Millionäre werden Journalisten mit ihrer Arbeit in der Regel nicht."
Drei Journalisten arbeiten hier und lauschen nebenbei, es ist kurz nach 17 Uhr, dem türkischen Programm von Radio Multikulti, einem gut gemachten Angebot, so die Meinung, aber, sagt Hayati Boyacioglu, ohne Bedeutung für die türkische Community.
"Einmal am Tag zwischen 17 und 18 Uhr das Radio einzuschalten macht keiner mit. Warum auch? Wenn man 24 Stunden türkische Musik durch Metropol FM hören kann oder aber den ganzen Tag das Fernsehen, auch wenn die Inhalte nicht so bedeutend sind, sehen kann."
Für die Mehrheit ist das Fernsehen das wichtigste Informationsmedium, Türken sehen auch deutsches Programm, vor allem kommerzielle Angebote, aber in erster Linie die Programme aus der Türkei.
"Seit circa zehn Jahren haben wir eine Bombardierung der türkischen Fernsehlandschaft hierzulande, und die Leute können ihre Dörfer im Fernsehen hautnah erleben. Somit haben weder das Radio noch die Printmedien eine Chance, da sich entgegenzusetzen."
Eine Lücke aber sieht Boyacioglu, studierter Germanist und Journalist, in der Lokalberichterstattung im Internet. Die Deutschlandausgaben der großen türkischen Zeitungen, allen voran Hürriyet, deren Auflagen hierzulande kontinuierlich schrumpfen, seien zu weit von ihren Lesern entfernt.
"Die haben ihre Chefredaktionen in Istanbul, und das ist wie ein Stille-Post-Spiel. Oft stimmen die Bilduntertitel mit dem Bild nicht überein. Wir sind hier an Ort und Stelle, wir haben authentische Arbeit zu leisten, und das, was wir bei großen Zeitungen nicht durchsetzen konnten, machen wir jetzt so. Zum Glück gibt es Internet."
Ha-ber heißt nichts anderes als Nachricht. Die Internetzeitung für Türken in Berlin setzt in erster Linie auf lokalen Sport, will den Fußballern, Ringern und Boxern, die sich auch in der deutschen Lokalpresse zu kurz gekommen fühlen, ein Forum bieten. Allein in Berlin gebe es über einhundert türkische Fußballklubs, sagt Ha-ber.com-Chefredakteur Boyacioglu. Kurz und knapp im Boulevardstil, mit vielen Bildern, aber auch namhaften türkischen Kolumnisten, präsentiert sich die Internetzeitung, die sich seit Kurzem selbst trägt, auch wenn es noch schwerfällt, Werbeinserenten zu finden. Knapp 2.000 Menschen finden pro Tag zu Ha-ber.com, das hört sich wenig an, allerdings hat Hürriyet im Vergleich dazu in Berlin nicht mehr als ein paar Hundert Abonnenten.
Noch erscheint die Seite nur auf Türkisch, was den knappen finanziellen Ressourcen geschuldet ist, doch kann sich Boyacioglu vorstellen, sein Konzept auch auf andere Städte zu übertragen und die einzelnen Angebote zu verlinken.
"Wir haben das Gefühl, dass es weitergehen wird, aber Millionäre werden Journalisten mit ihrer Arbeit in der Regel nicht."