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Lokführer-Streiks
Deutsche Bahn arbeitet an Ersatzfahrplänen

Wer in den nächsten Tagen eine Bahnreise geplant hat, sollte sich wegen der Streiks der Lokführer vorab gut informieren. Die Deutsche Bahn arbeitet derzeit an Ersatzfahrplänen, kann aber vor Beginn des Arbeitsausstandes kaum Verlässliches sagen. Ausweichmöglichkeiten sind Mitfahrzentralen und Privatbahnen.

Von Verena Kemna | 05.11.2014
    Ein Zug steht am Bahnsteig am Frankfurter Hauptbahnhof. Im Vordergrund ist ein Schild zu sehen mit der Aufschrift "Streikinformation".
    Vier Tage lang wollen die Lokführer bei der Deutschen Bahn streiken - zum Ärgernis vieler Bahnkunden. (picture alliance / dpa / Andreas Arnold)
    Die meisten Bahnreisenden haben für den wahrscheinlich längsten Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn kein Verständnis. Einfach unverschämt, so äußern sich die Bahnreisenden an diesem Morgen im Berliner Hauptbahnhof.
    "Die Bahnstreiks, das geht gar nicht. Ich könnte das verstehen, wenn es für die Lokführer wäre, aber im Moment geht es darum, dass wir Bahnreisenden einfach dem politischen Willen Einzelner unterzwungen werden."
    "Heute betrifft es mich noch nicht, aber ich stelle mir das sehr schwierig vor, für die Menschen, die die nächsten Tage hier festsitzen oder sich ein Hotel oder eine Nacht mehr leisten müssen, das können sich auch nicht alle leisten."
    "Unmöglich - Das ist eigentlich eine Unverschämtheit!"
    Große Tafeln mit den wichtigsten Informationen für Bahnreisende stehen bereits an den Rolltreppen im Berliner Hauptbahnhof. So ist ein Ersatzfahrplan für den Fernverkehr am Donnerstag bereits seit gestern Abend im Internet unter Bahn aktuell abrufbar. Heute Abend um 18 Uhr soll der entsprechende Ersatzfahrplan für Freitag abrufbar sein.
    Mindestens ein Drittel der Züge soll fahren
    Auch für den Regionalverkehr würden Informationen zeitnah zur Verfügung gestellt, heißt es bei der Deutschen Bahn. Laut DB-Vorstand Ulrich Weber werde die Deutsche Bahn versuchen den Kunden, mindestens ein Drittel der Regional- und Fernverkehrszüge anzubieten. Welche das genau sein werden, weiß derzeit auch bei der Deutschen Bahn niemand.
    Erst mit Beginn des Ausstands im Personenverkehr, also morgen früh um zwei Uhr, könnten entsprechende Angebote gemacht werden. Eine kostenlose Servicenummer ist bereits rund um die Uhr erreichbar. Fahrgäste, die wegen der streikbedingten Zugausfälle nicht wie geplant reisen können, können sich ihre Fahrkarte und Reservierung bei der Deutschen Bahn kostenlos erstatten lassen.
    Privatbahnen fahren trotzdem
    Wer sich nicht auf Ersatzfahrpläne verlassen möchte, dem bietet unter Umständen die "Mitfahrgelegenheit-App" eine echte Alternative. Auf der Plattform bieten private Autofahrer, die ohnehin unterwegs sind, freie Plätze für Mitfahrer an. Angebote gibt es aktuell für fast alle Städteverbindungen in Deutschland. Und schließlich sind da auch noch die Privatbahnen. So fahren etwa die Züge der Hamburg Köln Express GmbH nach normalem Fahrplan.
    Wer sich also schnell entscheidet, hat eine reelle Chance auch während der Streiktage zwischen Hamburg und Köln pünktlich ans Ziel zu kommen. Auch andere Privatbahnen sind während der Streiks unterwegs. So etwa die Nord-Ostseebahn, der Metronom oder die Westfalenbahn, die Eurobahn, der Trans Regio oder Vias. Auf jeden Fall sollte sich jeder Bahnreisende während der Streiktage vorab informieren. Denn auch bestreikte Züge der Deutschen Bahn, die die Gleise blockieren, könnten die Fahrt einer Privatbahn jäh beenden.