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Tarifstreit
Lokführer wollen ab heute Abend Arbeit niederlegen - Bahn kritisiert neuen Warnstreik

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ihre Mitglieder erneut zu einem Warnstreik bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Demnach soll der Ausstand für den Personenverkehr heute Abend um 22 Uhr beginnen und 24 Stunden dauern.

    Mehrere Züge stehen in einem Bahnhof; man sieht sie schräg von der Seite. Eine Frau läuft an einem ICE vorbei.
    Die GDL macht Druck im Tarifstreit und ruft zum Streik auf. (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
    Der Güterverkehr wird bereits ab 18 Uhr bestreikt. Betroffen sind auch weitere Eisenbahnunternehmen. GDL-Geschäftsführer Weselsky warf der Bahn vor, dieForderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit zu ignorieren. Damit würden die dringend nötigen Maßnahmen zu einer erfolgreichen Personalgewinnung torpediert.
    Die GDL-Lokführer hatten zuletzt Mitte November für 20 Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn nach der zweiten Gesprächsrunde Ende November für gescheitert erklärt und eine Ausweitung der Warnstreiks angekündigt. Auch läuft eine Urabstimmung über unbefristete Streiks. Das Ergebnis soll am 19. Dezember vorliegen.

    Bahn: Streiks sind "verantwortungslos und egoistisch"

    Die Deutsche Bahn kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaft. Diese vermiese Millionen Menschen das zweite Adventswochenende. Die Bahn forderte die GDL auf, den Ausstand abzusagen. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel sei verantwortungslos und egoistisch, teilte Bahn-Personalvorstand Seiler mit. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte die Ankündigung der GDL als zu kurzfristig.

    Streitthema Arbeitszeit

    In den Tarifverhandlungen bot die Bahn der GDL eine Lohnerhöhung um elf Prozent und einen einmaligen Inflationsausgleich. Der Knackpunkt der Verhandlungen ist jedoch die von der GDL geforderte Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn. Bahn-Personalvorstand Seiler bezeichnete die Forderung als nicht umsetzbar.

    Weitere Informationen

    Bahnverkehr - GDL kündigt neue Streiks ab 7. Dezember an
    Diese Nachricht wurde am 07.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.