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Untersuchungsbericht
Londoner Polizei "rassistisch, frauenfeindlich und homophob" - Sunak entsetzt

In Großbritannien erhebt ein unabhängiger Untersuchungsbericht der britischen Oberhaus-Abgeordneten Casey schwere Vorwürfe gegen die Londoner Polizei.

    Polizei und Demonstranten in London geraten aneinander.
    Auf mehr als 360 Seiten erhebt der unabhängige Bericht schwere Vorwürfen gegen die Metropolitan Police (Met). (IMAGO / ZUMA Wire)
    Die Metropolitan Police sei institutionell rassistisch, frauenfeindlich und homophob, lautet die Schlussfolgerung des Berichts. So sei beispielsweise Gewalt gegen Frauen und Mädchen nicht ernstgenommen worden, und innerhalb der Behörde gebe es verbreitet Mobbing gegen Frauen. Immer wieder fielen Beamte und Beschäftigte durch rassistische Äußerungen auf. Zudem herrsche eine tiefsitzende Homophobie, heißt es in dem Bericht wörtlich. Straftäter und Schwerverbrecher aus den eigenen Reihen würden gedeckt, Verbrechen vertuscht und nicht aufgeklärt.
    Der britische Premierminister Sunak hat sich entsetzt über die Untersuchungsergebnisse geäußert. Das Vertrauen in die Polizei in der Hauptstadt sei derzeit enorm beschädigt, erklärte er. Innenministerin Braverman rief die neu eingesetzte Londoner Polizeiführung auf, die strukturellen Probleme in den Griff zu bekommen. Polizeichef Fowley erklärte, man werde alle problematischen Polizisten entlassen. Die Oberhaus-Abgeordnete Casey forderte in der Konsequenz tiefgreifende Änderungen in der Behörde. Es sei die Aufgabe der Polizei, die Bürger zu schützen - und nicht die Aufgabe der Öffentlichkeit, sich selbst vor der Polizei zu schützen.
    Diese Nachricht wurde am 21.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.