
Die Wahl habe der diesjährige Preisrichter Daniel Cohn-Bendit getroffen, teilte die Ludwig-Börne-Stiftung in Frankfurt am Main mit. Jedes Jahr wählt der Stiftungsrat einen Juror, der dann den Gewinner alleine bestimmt.
"In einer Zeit der großen Verwirrung ist Dan Diner ein mutiger Aufklärer, der uns hilft, unsere Epoche immer neu zu reflektieren und zu verstehen", begründete Cohn-Bendit die Wahl. Der Preisträger sei ein "Zeitschriftsteller" ganz im Sinne Ludwig Börnes, der in aktuelle Debatten über den Zivilisationsbruch des Holocaust, die Situation im Nahen Osten und die Zukunft des Westens eingreife.
Diner sei ein Historiker, der es ermögliche, die Welt historisch einzuordnen und zu verstehen, sagte Cohn-Bendit dem Evangelischen Pressedienst (epd) vor der Verleihung. Diners Habilitationsschrift "Israel in Palästina" sei eine Voraussetzung dafür, den Konflikt im Nahen Osten zu verstehen. Für Diner liege die Legitimität des israelischen Staates in der Anerkennung eines palästinensischen Staats.
Der nach dem Publizisten Ludwig Börne (1786-1837) benannte und mit 20.000 Euro dotierte Preis wird für herausragende Essays, Kritik und Reportagen überreicht. Er erinnert an den Frankfurter Schriftsteller und Journalisten, der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als einer der Erfinder des Feuilletons gilt. Preisträger waren seit 1993 unter anderen Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne). Im vergangenen Jahr erhielt der Schriftsteller Daniel Kehlmann den Preis.
Diese Nachricht wurde am 25.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.