Seynsche: Seit Sonntag treffen sich 3000 Hacker und Freunde des Chaos Computer Clubs zum 26. "Chaos Communication Congress" in Berlin. In den Vorträgen und Diskussionen geht es hauptsächlich um Datenschutz. Aber währenddessen treffen sich draußen vor dem Plenum etliche Hacker, die ihre Projekte vorstellen.
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Seynsche: Gestern ging's dabei um das Projekt Freifunk, heute, Manfred Kloiber in Berlin, geht es um das Projekt Mikrokopter, das hört sich nach Flugobjekten an.
Kloiber: In der Tat und Sie haben's gehört: dieser Mikrokopter steht förmlich in der Luft und gerade hat er auch noch beinah mein Mikrofonkabel durchschnitten, aber ganz so gefährlich ist es nicht, als ich ihn ja ausgebremst habe. Mikrokopter sind hier unheimlich beliebt. Das sind Flugobjekte, die wirklich in der Luft stehen können. Der hier vor mir ist ungefähr im Durchmesser etwas größer als ein halber Meter, ist sechsarmig, aus Aluminiumverstrebungen und darauf jeweils an den Spitzen ein Motor. Und ich hab mir sagen lassen, dass darauf sage und schreibe zehn Mikroprozessoren dafür sorgen, dass dieses Ding in der Luft steht. Holger Buss, Sie haben das hier entwickelt, diesen Mikrokopter. Wie lange haben Sie dadran gearbeitet?
Buss: Wir haben etwa Ende 2006 damit angefangen und einen Prototypen hatten wir nach einigen Wochen bereits in der Luft. Aber die eigentliche Entwicklung hat damit dann erst angefangen. Wir haben danach angefangen, GPS zu implementieren und andere sinnvolle Features, um das ganze Gerät immer weiter zu entwickeln.
Kloiber: Aber die eigentliche Herausforderung ist ja, dass dieses Gerät, dieses Fluggerät, wirklich in der Luft stehen kann, dass es immer gerade ist und dass es das völlig autonom macht.
Buss: Ja genau. Dafür ist sehr viel Sensorik notwendig. Es ist zum Beispiel ein dreiachsiger Beschleunigungssensor vorhanden und Bewegungssensoren, also sogenannte Gyroskope. Und damit wird vom dem Prozessor die Lage gemessen, also so ähnlich wie eine elektronische Wasserwaage. Und der Hauptprozessor steuert dann die Motoren an, um das ganze Gerät wagerecht in der Luft zu halten.
Kloiber: Und obwohl es so kompliziert ist, mit zehn Mikroprozessoren, diesen sechs Motoren die da drauf sind, so ein Gerät zu steuern, gibt es viele, viele Menschen, die das versuchen nachzubauen. Hier auf den Tischen stehen wahnsinnig viele von diesen Mikrokoptern, von diesen Fluggeräten. Und einer, der es auch einfach mal probiert hat nachzubauen, ist Jannis Tiemann aus Lünen. Jannis, Du hast auch Deinen eigenen Mikrokopter hier mitgebracht, hast ihn hier auf dem Chaos Communication Congress noch mit anderen Sachen ausgestattet. Was hast Du hier konkret gemacht?
Tiemann: Also ich hab den Mikrokopter mit einem GPS-System ausgestattet. Das funktioniert folgendermaßen: Per GPS kriegt der Mikrokopter halt eine absolute Position und per Kompass erkennt er seine Richtung. Und daran kann er sich dann quasi orientieren und sich dann wirklich komplett eigenständig in der Luft halten.
Kloiber: Was fasziniert Dich so an diesem unbemannten Flugobjekt?
Tiemann: Ich glaube, es ist einfach die Technik, die fasziniert. Es steht in der Luft, und das ist dann so eine Sache, die wär vor zehn Jahren, also im privaten Sektor, überhaupt nicht möglich gewesen. Und das schafft halt ganz viele neue Möglichkeiten, beispielsweise damit Luftbilder aufzunehmen oder andere interessante Sachen zu machen, wie per Videokamera fliegen.
Kloiber: Jannis hat mir erzählt, dass er hier seine Kamera angeschlossen hatte und damit zum Beispiel das Haus seines Opas fotografiert hat, damit er eine Luftaufnahme hat. Aber man kann damit natürlich auch Luftaufnahmen machen, zum Beispiel für das Open-Street-Map-Projekt, wo ja eine öffentliche Landkarte von Amateuren, Amateur ist der falsche Begriff, sondern von Freiwilligen gemacht wird, die Welt neu vermessen wird. Dazu könnte man dieses Fluggerät, diesen Mikrokopter einsetzten. Es gibt ganz, ganz viele Möglichkeiten, sicherlich auch im professionellen Bereich. Eine Möglichkeit, sozusagen Elektronik zu erfahren, aber auch professionelle, komplexe Systeme neu zu erfahren, das ist eben halt Mikrokopter, eines dieser Projekte. Und morgen werden wir über eine andere Technologie sprechen, die unser Leben so, so sehr bestimmt mittlerweile, nämlich die Mobilfunktechnologie. Ich denke, das ist auch noch mal ein ganz spannender Ansatz, den hier die Hacker in Berlin auf dem Chaos Communication Congress versuchen zu verstehen, eben halt Technologien verstehen, darum geht es ja hier. Und damit zurück nach Köln.
Hinweis: Den ersten Teil der Gesprächsreihe vom 26. Chaos Computer Congress in Berlin können Sie hier nachlesen.
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Seynsche: Gestern ging's dabei um das Projekt Freifunk, heute, Manfred Kloiber in Berlin, geht es um das Projekt Mikrokopter, das hört sich nach Flugobjekten an.
Kloiber: In der Tat und Sie haben's gehört: dieser Mikrokopter steht förmlich in der Luft und gerade hat er auch noch beinah mein Mikrofonkabel durchschnitten, aber ganz so gefährlich ist es nicht, als ich ihn ja ausgebremst habe. Mikrokopter sind hier unheimlich beliebt. Das sind Flugobjekte, die wirklich in der Luft stehen können. Der hier vor mir ist ungefähr im Durchmesser etwas größer als ein halber Meter, ist sechsarmig, aus Aluminiumverstrebungen und darauf jeweils an den Spitzen ein Motor. Und ich hab mir sagen lassen, dass darauf sage und schreibe zehn Mikroprozessoren dafür sorgen, dass dieses Ding in der Luft steht. Holger Buss, Sie haben das hier entwickelt, diesen Mikrokopter. Wie lange haben Sie dadran gearbeitet?
Buss: Wir haben etwa Ende 2006 damit angefangen und einen Prototypen hatten wir nach einigen Wochen bereits in der Luft. Aber die eigentliche Entwicklung hat damit dann erst angefangen. Wir haben danach angefangen, GPS zu implementieren und andere sinnvolle Features, um das ganze Gerät immer weiter zu entwickeln.
Kloiber: Aber die eigentliche Herausforderung ist ja, dass dieses Gerät, dieses Fluggerät, wirklich in der Luft stehen kann, dass es immer gerade ist und dass es das völlig autonom macht.
Buss: Ja genau. Dafür ist sehr viel Sensorik notwendig. Es ist zum Beispiel ein dreiachsiger Beschleunigungssensor vorhanden und Bewegungssensoren, also sogenannte Gyroskope. Und damit wird vom dem Prozessor die Lage gemessen, also so ähnlich wie eine elektronische Wasserwaage. Und der Hauptprozessor steuert dann die Motoren an, um das ganze Gerät wagerecht in der Luft zu halten.
Kloiber: Und obwohl es so kompliziert ist, mit zehn Mikroprozessoren, diesen sechs Motoren die da drauf sind, so ein Gerät zu steuern, gibt es viele, viele Menschen, die das versuchen nachzubauen. Hier auf den Tischen stehen wahnsinnig viele von diesen Mikrokoptern, von diesen Fluggeräten. Und einer, der es auch einfach mal probiert hat nachzubauen, ist Jannis Tiemann aus Lünen. Jannis, Du hast auch Deinen eigenen Mikrokopter hier mitgebracht, hast ihn hier auf dem Chaos Communication Congress noch mit anderen Sachen ausgestattet. Was hast Du hier konkret gemacht?
Tiemann: Also ich hab den Mikrokopter mit einem GPS-System ausgestattet. Das funktioniert folgendermaßen: Per GPS kriegt der Mikrokopter halt eine absolute Position und per Kompass erkennt er seine Richtung. Und daran kann er sich dann quasi orientieren und sich dann wirklich komplett eigenständig in der Luft halten.
Kloiber: Was fasziniert Dich so an diesem unbemannten Flugobjekt?
Tiemann: Ich glaube, es ist einfach die Technik, die fasziniert. Es steht in der Luft, und das ist dann so eine Sache, die wär vor zehn Jahren, also im privaten Sektor, überhaupt nicht möglich gewesen. Und das schafft halt ganz viele neue Möglichkeiten, beispielsweise damit Luftbilder aufzunehmen oder andere interessante Sachen zu machen, wie per Videokamera fliegen.
Kloiber: Jannis hat mir erzählt, dass er hier seine Kamera angeschlossen hatte und damit zum Beispiel das Haus seines Opas fotografiert hat, damit er eine Luftaufnahme hat. Aber man kann damit natürlich auch Luftaufnahmen machen, zum Beispiel für das Open-Street-Map-Projekt, wo ja eine öffentliche Landkarte von Amateuren, Amateur ist der falsche Begriff, sondern von Freiwilligen gemacht wird, die Welt neu vermessen wird. Dazu könnte man dieses Fluggerät, diesen Mikrokopter einsetzten. Es gibt ganz, ganz viele Möglichkeiten, sicherlich auch im professionellen Bereich. Eine Möglichkeit, sozusagen Elektronik zu erfahren, aber auch professionelle, komplexe Systeme neu zu erfahren, das ist eben halt Mikrokopter, eines dieser Projekte. Und morgen werden wir über eine andere Technologie sprechen, die unser Leben so, so sehr bestimmt mittlerweile, nämlich die Mobilfunktechnologie. Ich denke, das ist auch noch mal ein ganz spannender Ansatz, den hier die Hacker in Berlin auf dem Chaos Communication Congress versuchen zu verstehen, eben halt Technologien verstehen, darum geht es ja hier. Und damit zurück nach Köln.
Hinweis: Den ersten Teil der Gesprächsreihe vom 26. Chaos Computer Congress in Berlin können Sie hier nachlesen.