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Lufthansa
Erfolgreiche Schlichtung, aber noch viele Punkte offen

Seit langem streiten die Piloten der Lufthansa und die Gewerkschaft Cockpit um einen Tarifvertrag. Jetzt ist zumindest die Frage der Vergütung geklärt: Beide Seiten stimmten der Empfehlung der Schlichtung zu. Die rund 5.400 Piloten erhalten nun 8,7 Prozent mehr Geld über sieben Jahre.

15.02.2017
    Ein Pilot der Lufthansa posiert am 08.09.2015 am Flughafen von Frankfurt am Main (Hessen).
    Die 5.400 Lufthansapiloten bekommen mehr Geld. (dpa/picture-alliance/Valentin Gensch)
    Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Cockpit haben die Empfehlung von Schlichter Gunter Pleuger angenommen. Die rund 5.400 Piloten im Konzerntarifvertrag von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings erhalten demnach in vier Stufen insgesamt 8,7 Prozent mehr Geld. Zusätzlich soll es eine Einmalzahlung von voraussichtlich 5.000 bis 6.000 Euro je Beschäftigtem geben. Die Laufzeit der Vergütungstarifverträge gilt laut Lufthansa bis Ende 2019.
    Cockpit erklärte, die Empfehlung sei gerade so akzeptabel. Sie verlange von den Piloten maximale Kompromissbereitschaft. Die Mitglieder der Gewerkschaft müssen noch in einer Urabstimmung entscheiden. Der Konzern bezifferte die Gesamtkosten auf 85 Millionen Euro, die an anderer Stelle kompensiert werden müssten. Bereits vereinbart ist, dass 40 Flugzeuge außerhalb des Konzerntarifvertrages eingesetzt werden dürfen. Möglicherweise wird dafür eine neue Gesellschaft gegründet.
    Bei der im Januar begonnenen Schlichtung ging es ausschließlich um die Vergütung. Beide Seiten vereinbarten nun, die Gespräche zu allen offenen Themen fortzusetzen, wie die Betriebsrenten und die Vorruhestandsregelungen. Neue Streiks sind dabei nicht ausgeschlossen.
    In dem seit 2012 dauernden Tarifkonflikt gab es bereits 14 Streiks, zuletzt im vergangenen November.
    (kr/tzi)