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Lufthansa
Flugbegleiter weiten Streik deutlich aus

Am zweiten Streiktag des Lufthansa-Kabinenpersonals sind rund 520 Flüge gestrichen worden. Betroffen waren laut Fluggesellschaft rund 58.000 Passagiere. Der Ausstand der Gewerkschaft Ufo soll bis Freitag fortgesetzt werden, falls die Lufthansa nicht einlenkt.

    Wegen des Streiks der Flugbegleiter gibt es lange Schlangen an den Lufthansa-Schaltern an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf
    Wegen des Streiks der Flugbegleiter gibt es lange Schlangen an den Lufthansa-Schaltern an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf (dpa / picture-alliance / Michael Probst)
    Zum Auftakt des Streiks hatte die Lufthansa am Freitag 290 Flüge absagen müssen, darunter 15 Verbindungen auf der Langstrecke. Betroffen waren rund 37.500 Passagiere. Davon haben rund 1.600 Reisende unfreiwillig die Nacht in Frankfurt verbracht. Die Lufthansa hatte für sie Hotelzimmer gebucht.
    Am Samstag hat das Kabinenpersonal seinen Streik an den Drehkreuzen in Frankfurt und Düsseldorf deutlich ausgeweitet. Deutschland- und Kontinental-Flüge aus Frankfurt werden "nahezu komplett annulliert", sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft. Betroffen sind also auch alle anderen deutschen Flughäfen.
    Lange Schlangen am Umbuchungsschalter
    Hunderte Reisende haben in Frankfurt versucht, trotz Streiks der Flugbegleiter einen Flug zu bekommen. An den Lufthansa-Umbuchungsschaltern bildeten sich lange Schlangen von Reisenden, deren Flüge zu deutschen oder europäischen Zielen annulliert waren. Die meisten waren über den Streik informiert und hofften, mit einer anderen Fluggesellschaft oder per Bahn an ihr Ziel zu kommen. Der Check-In für Überseeflüge lief reibungslos.
    Keine Streiks gibt es zunächst in München. Für den Sonntag hat die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo eine bundesweite Pause des Ausstands ausgerufen, weil an diesem Tag viele Privatreisende unterwegs seien. Nicht betroffen vom Ausstand sind die Tochtergesellschaften Swiss, Austrian Airlines, Germanwings, Eurowings, Air Dolomiti und Brussels Airlines.
    Langer Tarifkonflikt
    Die Tarifverhandlungen für die Stewardessen und Stewards der Lufthansa ziehen sich seit zwei Jahren hin. Strittig sind vor allem die komplexen Regelungen zu Betriebs- und Übergangsrenten von rund 19.000 Flugbegleitern. Ufo-Chef Nicoley Baublies erklärte, die Gewerkschaft habe "keine Alternative" zu den Arbeitsniederlegungen gesehen. Er bat zugleich die Kunden um Entschuldigung.
    (sdö/tj/fwa)