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Lunar Orbiter

Bevor Astronauten einen Fuß auf den Mond setzen konnten, mussten Wissenschaftler auf der Erde geeignete Landeplätze für sie aussuchen. Doch anhand der mit erdgebundenen Teleskopen aufgenommen Fotos vom Mond war das nicht möglich. Darauf waren weder Geröllblöcke, noch kleine Krater oder andere Strukturen zu erkennen, die bei einer Landung gefährlich werden konnten. Deshalb startete die NASA mehrere Satelliten zum Mond, die Fotos aus nächster Nähe machen sollten. Der erste dieser Satelliten war der Lunar Orbiter I. Vor 40 Jahren schwenkte er in eine Umlaufbahn um den Mond ein.

Von Damond Benningfield |
    Lunar Orbiter I und vier später gestartete Satelliten kamen bis auf rund 40 Kilometer an die Mondoberfläche heran. Sie fotografierten Felsbrocken und Krater bis zu einer Größe von nur einem Meter Durchmesser. Die besten von der Erde aus gemachten Aufnahmen zeigten dagegen nur Objekte mit einer Ausdehnung von mindestens 800 Metern. Wissenschaftler benutzten diese Aufnahmen, um Landeplätze für die Apollo-Missionen auszusuchen. 1969 gelang die erste bemannte Mondlandung mit Apollo 11.

    Die Aufnahmen der Mondsatelliten waren auch noch aus anderen Gründen von Bedeutung. So war es der Lunar Orbiter I, der die ersten detaillierten Aufnahmen von der Rückseite des Mondes lieferte - also von der Hemisphäre, die wir auf der Erde nie zu Gesicht bekommen. Und er war der erste Satellit, der Erde und Mond gemeinsam auf einem Bild festhalten konnte.

    Auch gelang es, aus kleinen Unregelmäßigkeiten bei den Umlaufbahnen, Schwankungen in der Schwerkraft des Mondes aufzuzeichnen. Doch der größte Verdienst der Mondorbiter ist die Sammlung von Hunderten von Mondaufnahmen. Einige davon sind auch heute noch die besten Bilder der Mondoberfläche.