Gut 100 Kilometer von Köln entfernt liegt das Naturschutzgebiet Sistig-Krekeler Heide. Auf sanft geschwungenen Hügeln wechseln sich Feuchtwiesen, kleine Moore und Wälder ab. "Ein optimaler Lebensraum für den Lungenenzian", erklärt Wolfgang Schumacher vom Institut für Geobotanik und Naturschutz der Universität Bonn. Nur ein paar Meter vom Weg entfernt leuchten die ersten lila gefärbten Blüten.
Die Blüten sind recht groß, Kelchblätter außen grün und dann diese Kronblätter, fünf an der Zahl. Und heraus schaut die Narbe. Und nur dann, wenn die Temperatur mindestens 18, 19 Grad Celsius beträgt, dann öffnen sich diese großen Blüten, und dann kann man auch beobachten, wie insbesondere Hummeln in diese großen Blütenkelche hineinkrabbeln und dort Pollen oder auch Nektar finden.
Sogar eine Schmetterlingsart, der Lungenenzian-Bläuling, hat sich ganz auf diese Pflanze spezialisiert. Der Name stammt übrigens daher, dass man Blüten und Wurzeln früher gegen Lungenleiden genutzt hat. Doch eine Wirkung wurde allenfalls durch starken Glauben erzielt, so Professor Schumacher. Medizinisch nutzbare Wirkstoffe enthält der Lungenenzian nicht. Seit Jahren betreut das botanische Institut der Universität Bonn die landwirtschaftlichen Flächen in der Sistig-Krekeler Heide. Die bunten Blumenwiesen zeigen, dass sich konsequente Schutzmaßnahmen irgendwann auszahlen, so Wolfgang Schumacher.
Hier gibt es großflächige Borstgrasrasen, Bergwiesen, so genannte Goldhaferwiesen, aber auch Feuchtheiden und so leichte Moorbildungen. Und neben sehr vielen seltenen und gefährdeten Pflanzenarten gibt es auch ne große Zahl von Schmetterlingen hier. ..... Das ist schon ein Gebiet, das landesweite Bedeutung hat. Hier gibt es die größte Population in NRW der Grünen Hohlzunge, einer kleinen Orchideenart mit über 2.000 Individuen, das Gefleckte Knabenkraut mit über 9.000 Individuen und der Lungenenzian mit rund 25.000 Blütentrieben - gerade in diesem Jahr besonders schön zu sehen.
Das war nicht immer so. Denn Voraussetzung für diese Vielfalt ist eine regelmäßige Mahd. Einmal im Jahr müssen die Flächen gemäht werden. Doch in der Vergangenheit ließen die Landwirte die Feuchtwiesen brach liegen. Sie waren nicht rentabel genug. Eine Lösung hat der Vertragsnaturschutz gebracht: Landwirte, die die Wiesen im Sinne des Naturschutzes bewirtschaften, werden dafür bezahlt. Zu Anfang kamen die Gelder vom Kreis. Mittlerweile unterstützt die EU das Programm. Seit 17 Jahren kümmert sich Landwirt Hans-Wilhelm Thelen um die Sistig-Krekeler Heide.
Also man kann es sich fast nicht vorstellen. ´85 sah das hier folgendermaßen aus: überwiegend Weiden, auch Birken und dann verfilzte Böden, da war also Artenvielfalt war da überhaupt nicht. Sondern es waren ein paar Arten, die einfach überhand genommen haben, und die anderen können sich nicht durchsetzen. Und dann haben wir einfach angefangen, haben diese Weiden weggemacht, diese Flächen erst mal entbuscht. Damit mehr freie Fläche wurde, Licht, Sonne rankam und dann durch diese einmalige Mahd die Verfilzung aufgehoben. Die Flächen sind also offen und frei. Und die Samen wie jetzt hier von Lungenenzian und Glockenheide, die können sich jetzt ausdehnen.
Sechs bis sieben Jahre dauerte es, bis die ersten seltenen Arten wiederkamen. Landwirt Thelen ist stolz auf seinen Erfolg. "Reich wird man davon nicht”, sagt er. Aber die Maschinen sind sowieso da, und mit dem Naturschutz verdient er sich ein Zubrot. Mähen darf er in der Sistig-Krekeler Heide erst Ende August. Zuerst muss der Lungenenzian verblüht sein, erklärt Professor Schumacher. Aus der Mahd machen die Landwirte dann Heu. Für das Vieh allerdings ist der Lungenenzian keine Delikatesse. Die Qualität des Heus lässt zu wünschen übrig. Allein deshalb ist ein finanzieller Ausgleich nötig, so Schumacher.
Dieses Futter hier, gerade so Borstgrasrasen, Übergänge zur Heide, das ist schon schwieriges Futter. Damit kann man also keine Rinder mehr füttern, aber für Pferde reicht das allemal. Für Schafe auch. Sicher auch manchmal für Jungrinder, die nur so ein bisschen rumknabbern. Es muss jedenfalls, und das ist die entscheidende Voraussetzung in den Betriebskreislauf gebracht werden.
Zu Anfang wurde Landwirt Thelen von seinen Kollegen belächelt. Mittlerweile beteiligen sich im ganzen Landkreis über 100 Höfe an dem Programm. "Schutz durch Nutzung” - die blauen Blumenwiesen in der Eifel zeigen, dass das Konzept funktioniert.
Die Blüten sind recht groß, Kelchblätter außen grün und dann diese Kronblätter, fünf an der Zahl. Und heraus schaut die Narbe. Und nur dann, wenn die Temperatur mindestens 18, 19 Grad Celsius beträgt, dann öffnen sich diese großen Blüten, und dann kann man auch beobachten, wie insbesondere Hummeln in diese großen Blütenkelche hineinkrabbeln und dort Pollen oder auch Nektar finden.
Sogar eine Schmetterlingsart, der Lungenenzian-Bläuling, hat sich ganz auf diese Pflanze spezialisiert. Der Name stammt übrigens daher, dass man Blüten und Wurzeln früher gegen Lungenleiden genutzt hat. Doch eine Wirkung wurde allenfalls durch starken Glauben erzielt, so Professor Schumacher. Medizinisch nutzbare Wirkstoffe enthält der Lungenenzian nicht. Seit Jahren betreut das botanische Institut der Universität Bonn die landwirtschaftlichen Flächen in der Sistig-Krekeler Heide. Die bunten Blumenwiesen zeigen, dass sich konsequente Schutzmaßnahmen irgendwann auszahlen, so Wolfgang Schumacher.
Hier gibt es großflächige Borstgrasrasen, Bergwiesen, so genannte Goldhaferwiesen, aber auch Feuchtheiden und so leichte Moorbildungen. Und neben sehr vielen seltenen und gefährdeten Pflanzenarten gibt es auch ne große Zahl von Schmetterlingen hier. ..... Das ist schon ein Gebiet, das landesweite Bedeutung hat. Hier gibt es die größte Population in NRW der Grünen Hohlzunge, einer kleinen Orchideenart mit über 2.000 Individuen, das Gefleckte Knabenkraut mit über 9.000 Individuen und der Lungenenzian mit rund 25.000 Blütentrieben - gerade in diesem Jahr besonders schön zu sehen.
Das war nicht immer so. Denn Voraussetzung für diese Vielfalt ist eine regelmäßige Mahd. Einmal im Jahr müssen die Flächen gemäht werden. Doch in der Vergangenheit ließen die Landwirte die Feuchtwiesen brach liegen. Sie waren nicht rentabel genug. Eine Lösung hat der Vertragsnaturschutz gebracht: Landwirte, die die Wiesen im Sinne des Naturschutzes bewirtschaften, werden dafür bezahlt. Zu Anfang kamen die Gelder vom Kreis. Mittlerweile unterstützt die EU das Programm. Seit 17 Jahren kümmert sich Landwirt Hans-Wilhelm Thelen um die Sistig-Krekeler Heide.
Also man kann es sich fast nicht vorstellen. ´85 sah das hier folgendermaßen aus: überwiegend Weiden, auch Birken und dann verfilzte Böden, da war also Artenvielfalt war da überhaupt nicht. Sondern es waren ein paar Arten, die einfach überhand genommen haben, und die anderen können sich nicht durchsetzen. Und dann haben wir einfach angefangen, haben diese Weiden weggemacht, diese Flächen erst mal entbuscht. Damit mehr freie Fläche wurde, Licht, Sonne rankam und dann durch diese einmalige Mahd die Verfilzung aufgehoben. Die Flächen sind also offen und frei. Und die Samen wie jetzt hier von Lungenenzian und Glockenheide, die können sich jetzt ausdehnen.
Sechs bis sieben Jahre dauerte es, bis die ersten seltenen Arten wiederkamen. Landwirt Thelen ist stolz auf seinen Erfolg. "Reich wird man davon nicht”, sagt er. Aber die Maschinen sind sowieso da, und mit dem Naturschutz verdient er sich ein Zubrot. Mähen darf er in der Sistig-Krekeler Heide erst Ende August. Zuerst muss der Lungenenzian verblüht sein, erklärt Professor Schumacher. Aus der Mahd machen die Landwirte dann Heu. Für das Vieh allerdings ist der Lungenenzian keine Delikatesse. Die Qualität des Heus lässt zu wünschen übrig. Allein deshalb ist ein finanzieller Ausgleich nötig, so Schumacher.
Dieses Futter hier, gerade so Borstgrasrasen, Übergänge zur Heide, das ist schon schwieriges Futter. Damit kann man also keine Rinder mehr füttern, aber für Pferde reicht das allemal. Für Schafe auch. Sicher auch manchmal für Jungrinder, die nur so ein bisschen rumknabbern. Es muss jedenfalls, und das ist die entscheidende Voraussetzung in den Betriebskreislauf gebracht werden.
Zu Anfang wurde Landwirt Thelen von seinen Kollegen belächelt. Mittlerweile beteiligen sich im ganzen Landkreis über 100 Höfe an dem Programm. "Schutz durch Nutzung” - die blauen Blumenwiesen in der Eifel zeigen, dass das Konzept funktioniert.