Die Klinik für innere Medizin an der Berliner Charité. Im Untersuchungsraum steht ein Bronchoskop. Das ist ein spezielles biegsames Endoskop, mit dem die Atemwege untersucht werden. Der Schlauch an dem Gerät ist fünf Millimeter dick und einen halben Meter lang. Über den Mund kann er bis in die Lungenverästelungen geführt werden. Am Ende befinden sich eine Lichtquelle und eine winzige Kamera. Dieses Bronchoskop hier arbeitet jedoch mit ganz speziellem Licht. Lungenarzt Bernd Schmidt:
" Ich kann, wenn ich das umschalte, den Fluoreszenzmodus hinzuschalten, und Sie sehen dieses blaue Licht, das ist das Licht, mit dem wir verstärkt Fluoreszenzphänomene auslösen können. Sie sehen das am Monitor, wir haben jetzt beide Bilder nebeneinander, und Sie sehen in dem rechten Bild auf dem Monitor diese blaugrünlichen Verfärbungen, das ist das, was Fluoreszenz ist. Und wenn man sich das auf die Haut hält, dann sehen Sie auch, wie ungeheuer hoch die Auflösung dieses Systems ist und sie sehen auch hier hellere und dunklere Stellen und Stellen, die unterschiedliche Struktur der Haut noch mal kennzeichnen. "
Aber das spezielle Licht sorgt nicht nur für besonders hoch auflösende Bilder. Tumoren reagieren auf diese Lichtwellen anders als normale Zellen. Das veränderte Gewebe reflektiert die blauen Wellen schwächer als gesunde Areale und erscheint dadurch auf dem Monitor sehr dunkel. Schon in einem ganz frühen Tumorstadium. Denn die Tumorzellen haben jetzt schon eine andere Struktur als normales Gewebe. Und ihr Stoffwechsel ist bereits verändert. Selbst unter einem Mikroskop ist das aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sehen:
" Es gibt Veränderungen, wenn man sich diesen Befund einmal anschaut, wo man das im Weißlicht fast nicht erkennen würde. Aber wenn sie sich dieses Bild im Autofluoreszenzmodus anschauen, dann sehen Sie hier klar abgegrenzt eine dunkle Verfärbung des Bildes, und diese dunkle Verfärbung, also eine Verminderung des Autofluoreszenz-Eindrucks, ist das, was wir mit diesen Mitteln für suspekt halten. Wir werden dort eine Probe entnehmen. Wir sehen dort in diesem Fall hochgradige Dysplasien, eine mögliche Vorstufe für ein Lungenkarzinom. "
Bisher war es sehr schwierig, Lungentumoren rechtzeitig zu diagnostizieren. Wenn sie bei einer Röntgenuntersuchung gesichtet werden, ist es fast immer zu spät. Eine herkömmliche Bronchoskopie mit weißem Licht haben die Ärzte bisher nur bei einem konkreten Verdacht durchgeführt. Und sind dann immer erst fündig geworden, wenn der Tumor schon erkennbar ausgebildet war, erklärt Charité-Professor Christian Witt:
" Aber es geht ja darum, dass wir mehr sehen, als mit dem normalen Licht. Also das wir hinter die Kulisse gucken. Und viel früher Veränderungen sehen. Denn auch diese Veränderungen brauchen ja Zeit, um dann zu einem manifesten Tumor zu werden. Und dahin geht diese Entwicklung: dass man bereits früh Veränderungen erkennt, die man früh dann auch einer kurativen Therapie, wie wir sagen, also einer heilenden Maßnahme, zuführen kann."
Auch bei anderen Krebsarten setzen die Spezialisten zunehmend auf das blaue Licht. Dermatologen beispielsweise, um verdächtige Stellen der Haut zu beurteilen. Aber die Lungenärzte an der Charité sind besonders weit.
Sie haben in einer großen Studie mehr als 1000 Patienten untersucht. Ein Teil wurde mit weißem Licht bronchoskopiert. Ein anderer mit dem blauen. Hier wurden doppelt so viele frühe Krebs-Veränderungen erkannt. Nach dieser Studie haben die Forscher die Technik noch einmal wesentlich verbessert. So dürfte das Ergebnis jetzt noch eindeutiger zu Gunsten der Fluoreszenz-Bronchoskopie ausfallen. Deshalb will Professor Witt die neue Methode künftig vor allem für Risikogruppen wie Raucher anbieten. Die sollten sich alle zwei Jahre bronchoskopieren lassen.
" Das machen wir in örtlicher Betäubung, das heißt wir besprühen den Kehlkopf und die Atemwege, jeder kann sich doch vorstellen, wenn er sich mal verschluckt hat, wie er dann hustet. Nun müssen Sie sich vorstellen, das Endoskop ist ja wie ein Fremdkörper in unserem Atmungssystem, also die hauptsächliche störende Nebenwirkung ist der Husten. "
Schmerzen entstehen bei der Untersuchung nicht und normalerweise wird auch kein Gewebe verletzt. Es sei denn, die Ärzte finden verdächtige Stellen und entnehmen mit dem Bronchoskop gleich erste Proben.
" Ich kann, wenn ich das umschalte, den Fluoreszenzmodus hinzuschalten, und Sie sehen dieses blaue Licht, das ist das Licht, mit dem wir verstärkt Fluoreszenzphänomene auslösen können. Sie sehen das am Monitor, wir haben jetzt beide Bilder nebeneinander, und Sie sehen in dem rechten Bild auf dem Monitor diese blaugrünlichen Verfärbungen, das ist das, was Fluoreszenz ist. Und wenn man sich das auf die Haut hält, dann sehen Sie auch, wie ungeheuer hoch die Auflösung dieses Systems ist und sie sehen auch hier hellere und dunklere Stellen und Stellen, die unterschiedliche Struktur der Haut noch mal kennzeichnen. "
Aber das spezielle Licht sorgt nicht nur für besonders hoch auflösende Bilder. Tumoren reagieren auf diese Lichtwellen anders als normale Zellen. Das veränderte Gewebe reflektiert die blauen Wellen schwächer als gesunde Areale und erscheint dadurch auf dem Monitor sehr dunkel. Schon in einem ganz frühen Tumorstadium. Denn die Tumorzellen haben jetzt schon eine andere Struktur als normales Gewebe. Und ihr Stoffwechsel ist bereits verändert. Selbst unter einem Mikroskop ist das aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sehen:
" Es gibt Veränderungen, wenn man sich diesen Befund einmal anschaut, wo man das im Weißlicht fast nicht erkennen würde. Aber wenn sie sich dieses Bild im Autofluoreszenzmodus anschauen, dann sehen Sie hier klar abgegrenzt eine dunkle Verfärbung des Bildes, und diese dunkle Verfärbung, also eine Verminderung des Autofluoreszenz-Eindrucks, ist das, was wir mit diesen Mitteln für suspekt halten. Wir werden dort eine Probe entnehmen. Wir sehen dort in diesem Fall hochgradige Dysplasien, eine mögliche Vorstufe für ein Lungenkarzinom. "
Bisher war es sehr schwierig, Lungentumoren rechtzeitig zu diagnostizieren. Wenn sie bei einer Röntgenuntersuchung gesichtet werden, ist es fast immer zu spät. Eine herkömmliche Bronchoskopie mit weißem Licht haben die Ärzte bisher nur bei einem konkreten Verdacht durchgeführt. Und sind dann immer erst fündig geworden, wenn der Tumor schon erkennbar ausgebildet war, erklärt Charité-Professor Christian Witt:
" Aber es geht ja darum, dass wir mehr sehen, als mit dem normalen Licht. Also das wir hinter die Kulisse gucken. Und viel früher Veränderungen sehen. Denn auch diese Veränderungen brauchen ja Zeit, um dann zu einem manifesten Tumor zu werden. Und dahin geht diese Entwicklung: dass man bereits früh Veränderungen erkennt, die man früh dann auch einer kurativen Therapie, wie wir sagen, also einer heilenden Maßnahme, zuführen kann."
Auch bei anderen Krebsarten setzen die Spezialisten zunehmend auf das blaue Licht. Dermatologen beispielsweise, um verdächtige Stellen der Haut zu beurteilen. Aber die Lungenärzte an der Charité sind besonders weit.
Sie haben in einer großen Studie mehr als 1000 Patienten untersucht. Ein Teil wurde mit weißem Licht bronchoskopiert. Ein anderer mit dem blauen. Hier wurden doppelt so viele frühe Krebs-Veränderungen erkannt. Nach dieser Studie haben die Forscher die Technik noch einmal wesentlich verbessert. So dürfte das Ergebnis jetzt noch eindeutiger zu Gunsten der Fluoreszenz-Bronchoskopie ausfallen. Deshalb will Professor Witt die neue Methode künftig vor allem für Risikogruppen wie Raucher anbieten. Die sollten sich alle zwei Jahre bronchoskopieren lassen.
" Das machen wir in örtlicher Betäubung, das heißt wir besprühen den Kehlkopf und die Atemwege, jeder kann sich doch vorstellen, wenn er sich mal verschluckt hat, wie er dann hustet. Nun müssen Sie sich vorstellen, das Endoskop ist ja wie ein Fremdkörper in unserem Atmungssystem, also die hauptsächliche störende Nebenwirkung ist der Husten. "
Schmerzen entstehen bei der Untersuchung nicht und normalerweise wird auch kein Gewebe verletzt. Es sei denn, die Ärzte finden verdächtige Stellen und entnehmen mit dem Bronchoskop gleich erste Proben.