Auch wenn vielen von euch das Leitmotiv "Gestern & Morgen" sicher nicht leicht gefallen sein wird, haben uns im Mai wieder zahlreiche Gedichte erreicht, die uns sehr gut gefallen haben. Die fünf Gedichte des Monats Mai* zeigen die große Bandbreite der Assoziationen, die ihr zu Papier gebracht habt.
Wir gratulieren den lyrix-Gewinnern im Mai und wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch im Juni viel Erfolg mit unserem Monatsthema: Ich sehe was, was Du nicht siehst. Wir freuen uns auf eure Gedichte!
Gestern und Morgen
Heute
Ist Morgen Morgen
Und Gestern Gestern
Gestern
War Heute noch Morgen
Und an Morgen hat niemand gedacht
Morgen
Wird Heute schon Gestern sein
Und Gestern ist schon völlig vergessen
Also lebe
Im Heute
Und nicht im Gestern oder Morgen
Denn
Was Gestern war
Ist Heute schon vergessen
Und
Was Morgen ist
Kann jetzt noch niemand wissen
(Kathrin Burmester aus Jelmstorf, Fritz-Reuter-Schule, Klasse 8, Muttersprache: deutsch)
Gedicht
Hier
Sitz ich nun
Und denk
An gestern
Wie viel Zeit
Ist schon vergangen
Unsere Neugier,
Schon vom Wind verweht
Der Tag ändert sein Licht
Und schiebt
Den Nebel fort
Zeigt mir
Das Ungewisse
Das tief
In der Zukunft liegt
Ich warte immer noch
Auf ein Zauberwort
Das sagt
Wie es weitergeht
Wenn die Sonne untergeht
Such ich für dich
Die letzten
Leuchtenden Hoffnungsschimmer
Schließ die Augen
Und du kannst
Sie wiedersehen
Ich mal
Für dich
Die hellsten Träume
In die Nacht
Hast du den Weg
Gefunden
Ich weiß
Du bleibst nie stehen
So entsteht
Wenn die Sonne
Untergeht
Etwas Neues
(Aswini Ravichandran aus Nienburg, Albert-Schweitzer-Schule, Klasse 9, Muttersprache: tamilisch)
Irgendwo dazwischen
Das, was war
Und das, was ist
Und hier das Gestern,
noch kaum angestaubt,
und hier das Bald, das Dann,
das Morgen,
nicht so wie es sein soll-
so wie es ist.
Und ich,
ich irgendwo dazwischen,
greife nach roten Fäden,
die mir die Zeit entreißt
und sehne
nach ein wenig echter Sehnsucht,
nach ein bisschen
mehr.
Die Zeit,
die ich nicht wollte,
verstreicht so gänzlich
unbemerkt
mir hinterm Rücken,
während ich noch
auf der Suche nach vergilbten Fotos bin.
Im digitalen Zeitalter.
Schon meine ich,
es in den Händen zu halten,
endlich,
ein Hauch vom Heute,
der endlich auch ein wenig
funkelt
und dann doch
nach gestern
riecht und schmeckt.
Und ich,
ich irgendwo dazwischen,
im ewigen Versuch
nach vorne zu sehen,
was immer das auch heißen mag
und hab doch längst
die Orientierung verloren.
Verlieren wollen.
(Andreas Thamm aus Bamberg, Dientzenhofer Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache: deutsch)
Kokon
Weißt du noch, als wir gestern Hand in Hand
Am Fluss, wo nichts steht außer diesem Kiosk
In dem wir immer so gern sind, halt machten?
Wo es bis in den Herbst hinein noch Eis gibt
Bei der alten Frau, die immer lächelt wenn du ihr
Ein Geldstück zusteckst
Und die zufrieden aussieht, auch wenn wir
Die einzigen Kunden sind?
Wären wir gestern nicht das letzte Mal Hand in Hand
Am Fluss gewesen, der öde ist und den Müll der Stadt
Wie beißenden Eiter aus einer Wunde an uns vorbei schwemmte.
An dieser Eisbude, an der das Elend
Nicht mehr gesichtslos ist und wo
Selbst ein Geldstück die Pein nicht lindert.
Und hätte die Welt nicht mit einem Schlag widergehallt
Von all der Qual, die in uns steckt wie ein Parasit, die alles lähmt.
So könnte ich morgen noch Träume haben.
(André Thyroff aus Heinersreuth, Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch)
Wir gratulieren den lyrix-Gewinnern im Mai und wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch im Juni viel Erfolg mit unserem Monatsthema: Ich sehe was, was Du nicht siehst. Wir freuen uns auf eure Gedichte!
Gestern und Morgen
Heute
Ist Morgen Morgen
Und Gestern Gestern
Gestern
War Heute noch Morgen
Und an Morgen hat niemand gedacht
Morgen
Wird Heute schon Gestern sein
Und Gestern ist schon völlig vergessen
Also lebe
Im Heute
Und nicht im Gestern oder Morgen
Denn
Was Gestern war
Ist Heute schon vergessen
Und
Was Morgen ist
Kann jetzt noch niemand wissen
(Kathrin Burmester aus Jelmstorf, Fritz-Reuter-Schule, Klasse 8, Muttersprache: deutsch)
Gedicht
Hier
Sitz ich nun
Und denk
An gestern
Wie viel Zeit
Ist schon vergangen
Unsere Neugier,
Schon vom Wind verweht
Der Tag ändert sein Licht
Und schiebt
Den Nebel fort
Zeigt mir
Das Ungewisse
Das tief
In der Zukunft liegt
Ich warte immer noch
Auf ein Zauberwort
Das sagt
Wie es weitergeht
Wenn die Sonne untergeht
Such ich für dich
Die letzten
Leuchtenden Hoffnungsschimmer
Schließ die Augen
Und du kannst
Sie wiedersehen
Ich mal
Für dich
Die hellsten Träume
In die Nacht
Hast du den Weg
Gefunden
Ich weiß
Du bleibst nie stehen
So entsteht
Wenn die Sonne
Untergeht
Etwas Neues
(Aswini Ravichandran aus Nienburg, Albert-Schweitzer-Schule, Klasse 9, Muttersprache: tamilisch)
Irgendwo dazwischen
Das, was war
Und das, was ist
Und hier das Gestern,
noch kaum angestaubt,
und hier das Bald, das Dann,
das Morgen,
nicht so wie es sein soll-
so wie es ist.
Und ich,
ich irgendwo dazwischen,
greife nach roten Fäden,
die mir die Zeit entreißt
und sehne
nach ein wenig echter Sehnsucht,
nach ein bisschen
mehr.
Die Zeit,
die ich nicht wollte,
verstreicht so gänzlich
unbemerkt
mir hinterm Rücken,
während ich noch
auf der Suche nach vergilbten Fotos bin.
Im digitalen Zeitalter.
Schon meine ich,
es in den Händen zu halten,
endlich,
ein Hauch vom Heute,
der endlich auch ein wenig
funkelt
und dann doch
nach gestern
riecht und schmeckt.
Und ich,
ich irgendwo dazwischen,
im ewigen Versuch
nach vorne zu sehen,
was immer das auch heißen mag
und hab doch längst
die Orientierung verloren.
Verlieren wollen.
(Andreas Thamm aus Bamberg, Dientzenhofer Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache: deutsch)
Kokon
Weißt du noch, als wir gestern Hand in Hand
Am Fluss, wo nichts steht außer diesem Kiosk
In dem wir immer so gern sind, halt machten?
Wo es bis in den Herbst hinein noch Eis gibt
Bei der alten Frau, die immer lächelt wenn du ihr
Ein Geldstück zusteckst
Und die zufrieden aussieht, auch wenn wir
Die einzigen Kunden sind?
Wären wir gestern nicht das letzte Mal Hand in Hand
Am Fluss gewesen, der öde ist und den Müll der Stadt
Wie beißenden Eiter aus einer Wunde an uns vorbei schwemmte.
An dieser Eisbude, an der das Elend
Nicht mehr gesichtslos ist und wo
Selbst ein Geldstück die Pein nicht lindert.
Und hätte die Welt nicht mit einem Schlag widergehallt
Von all der Qual, die in uns steckt wie ein Parasit, die alles lähmt.
So könnte ich morgen noch Träume haben.
(André Thyroff aus Heinersreuth, Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch)
* Wir haben ein Gedicht auf Wunsch der Urheberin entfernt.