Nachmittags, München-Schwabing, im Hochhaus des Studentenwerks. Draußen scheint die Sonne, drinnen sitzen vier Leute am Küchentisch. Kaffeeklatsch in der WG aus Stockwerk fünf. Sie diskutieren gerade die Vorzüge des WG-Lebens im Allgemeinen.
" Ohne Witz, du hörst den Nachbarn immer und wenn du halt mal kurz aus deinem Zimmer rausgehst, hast du immer jemanden - egal um welche Zeit, das ist echt Wahnsinn - du bist nie der einzige der wach ist. Ich und Hanna lösen uns ja immer ab. Ist Wahnsinn."
Man ist nie allein. Darüber sollte sich jeder klar sein, der in eine Wohngemeinschaft ziehen will. Das ist überall gleich. Egal, ob in der schicken Altbau-WG in Haidhausen, in der Land-WG auf dem Bauernhof oder in einer Etagen-WG des Studentenwerks. Man muss schon eine bestimmte Charakterstruktur haben um WG-tauglich zu sein, meint der Elektrotechnik-Student Philipp Beyer. Seit sechs Jahren lebt er in der WG im 5. Stock und spricht demnach mit einiger Erfahrung:
" Es ist ganz wichtig, dass Geselligkeit im Vordergrund steht, das man den Kontakt zu Leuten sucht. Das ist in einer WG sehr stark vorhanden."
Zwar hat jeder WG-Bewohner sein eigenes Zimmer - bescheidene 18 Quadratmeter im Durchschnitt - doch Küche, Bad und Klo teilt sich Philipp Beyer mit seinen fünf Mitbewohnern. Nach den üblichen Klischees einer typischen Studenten-WG sucht man hier vergeblich. Kein Schimmel im Kühlschrank; kein dreckiges Geschirr, das sich in der Spüle stapelt oder wummernde Bässe aus dem Zimmer eines Mitbewohners. Das kann aber auch anders aussehen, weiß Philipp aus Erfahrung. Speziell Küche, Bad und WC seien häufig vorprogrammierte Krisenherde. Aber auch damit sollte man als WG-tauglicher Typ klarkommen können.
" Man muss sich auch ein bisschen durchsetzen gegenüber anderen. Grad was auch Sauberkeit betrifft. Wir haben das ganz gut im Griff. Jeder sagt mal so, was ihm nicht passt und dann wird das organisiert und wir wohnen jetzt seit einigen Jahren zusammen und es hat nie Probleme gegeben. "
Die meisten Bewohner der Studenten-WGs hielten sich jedoch ganz gut an die ungeschriebenen Gesetze des Zusammenlebens, meint die Sprecherin des Studentenwerks Dr. Anke van Kempen. Diese do's und dont's der WG-Tauglichkeit - also die Gebote und Verbote - sind aus ihrer Sicht ganz simpel:
" Do's ist auf jeden Fall sich klarzumachen, dass man mit anderen Menschen zusammenwohnt, die ihre eigenen Bedürnisse haben und in der Regel wenig Lust haben einem hinterherzuräumen und auch ansonsten Launen auszuhalten. Absolutes No-Go: Klopapier aufbrauchen, keine neue Rolle hinlegen, Kühlschrank leer essen, nicht wieder einkaufen, sich ungefragt an den Vorräten anderer zu bedienen, Parties bis mitten in die Nacht ohne die WG-Genossen einzuladen."
Dabei liegen Studenten-WGs voll im Trend. Laut Statistik ist die Anzahl ihrer Bewohner seit Ende der 80er Jahre konstant hoch geblieben, was aber eigentlich wenig über die Beliebtheit dieser Wohnkultur aussagt:
" Es landet nicht jeder in der Wohnform, in der er gerne möchte. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2003 wünschen sich 80 Prozent der Studierenden anders zu wohnen als sie es de facto tun."
Laut Umfrage würden die meisten lieber alleine wohnen oder mit den Partner zusammen. Fürs WG-Leben sprächen meist reine Kostengründe. So auch bei Philipp Beyer, der sich gleich für eine WG unterm Dach des Studentenwerks entschieden hat. Aus einer Reihe von Gründen:
" Erstens ist das vom Studentenwerk subventioniert; es ist günstiger wie der freie Wohnungsmarkt. Wir sind hier in Westschwabing, das ist sehr zentral. Man muss sich eigentlich um nix kümmern, weil im Preis alles mit inbegriffen ist. "
Ganz anders liegt der Fall bei seiner Mitbewohnerin Rosi, Studentin der Ernährungswisssenschaft. Sie gehört zu den 24 Prozent Überzeugungstätern, die es laut Statistik gibt.
" Ich wollt in die WG. Unbedingt, weil ich habe eine große Familie und ich bin gern unter vielen Leuten. Ich hab zuerst alleine gewohnt und dann war's stinklangweilig und jetzt hier - da herrscht halt das Leben. Da hat man was vom Studentenleben, einfach. "
Seit zwei Jahren wohnt sie nun schon in der Gemeinschaft im fünften Stock und hat ihre Entscheidung bislang nicht bereut. Richtigen Zoff gebe es selten, denn Harmonie in der WG sei oft nur eine Frage der Organisation. Das meint auch Max Antholzner der in der Nachbar-WG wohnt, aber im fünften Stock nicht zuletzt wegen seiner Kochkünste gern gesehener Gast ist. Grundsätzlich ist jeder WG-tauglich, sagt er. Sein Rat:
" Keine Angst vorm WG-Leben. Das ist genial. Kann ich nur jedem sehr empfehlen."
Auch WG-Senior Philipp Beyer ist von seiner Wohnform völlig überzeugt. Sein Tipp für WG-Einsteiger und alle, die es werden wollen: Am Anfang ein bisschen mehr Anpassungsvermögen zeigen, denn:
" Man muss sich ein bisschen eingliedern, vielleicht auch etwas Toleranz üben, aber man macht viel zusammen, pflegt den Kontakt und bekommt einen weiteren Horizont als wenn man alleine irgendwo wohnt."
" Ohne Witz, du hörst den Nachbarn immer und wenn du halt mal kurz aus deinem Zimmer rausgehst, hast du immer jemanden - egal um welche Zeit, das ist echt Wahnsinn - du bist nie der einzige der wach ist. Ich und Hanna lösen uns ja immer ab. Ist Wahnsinn."
Man ist nie allein. Darüber sollte sich jeder klar sein, der in eine Wohngemeinschaft ziehen will. Das ist überall gleich. Egal, ob in der schicken Altbau-WG in Haidhausen, in der Land-WG auf dem Bauernhof oder in einer Etagen-WG des Studentenwerks. Man muss schon eine bestimmte Charakterstruktur haben um WG-tauglich zu sein, meint der Elektrotechnik-Student Philipp Beyer. Seit sechs Jahren lebt er in der WG im 5. Stock und spricht demnach mit einiger Erfahrung:
" Es ist ganz wichtig, dass Geselligkeit im Vordergrund steht, das man den Kontakt zu Leuten sucht. Das ist in einer WG sehr stark vorhanden."
Zwar hat jeder WG-Bewohner sein eigenes Zimmer - bescheidene 18 Quadratmeter im Durchschnitt - doch Küche, Bad und Klo teilt sich Philipp Beyer mit seinen fünf Mitbewohnern. Nach den üblichen Klischees einer typischen Studenten-WG sucht man hier vergeblich. Kein Schimmel im Kühlschrank; kein dreckiges Geschirr, das sich in der Spüle stapelt oder wummernde Bässe aus dem Zimmer eines Mitbewohners. Das kann aber auch anders aussehen, weiß Philipp aus Erfahrung. Speziell Küche, Bad und WC seien häufig vorprogrammierte Krisenherde. Aber auch damit sollte man als WG-tauglicher Typ klarkommen können.
" Man muss sich auch ein bisschen durchsetzen gegenüber anderen. Grad was auch Sauberkeit betrifft. Wir haben das ganz gut im Griff. Jeder sagt mal so, was ihm nicht passt und dann wird das organisiert und wir wohnen jetzt seit einigen Jahren zusammen und es hat nie Probleme gegeben. "
Die meisten Bewohner der Studenten-WGs hielten sich jedoch ganz gut an die ungeschriebenen Gesetze des Zusammenlebens, meint die Sprecherin des Studentenwerks Dr. Anke van Kempen. Diese do's und dont's der WG-Tauglichkeit - also die Gebote und Verbote - sind aus ihrer Sicht ganz simpel:
" Do's ist auf jeden Fall sich klarzumachen, dass man mit anderen Menschen zusammenwohnt, die ihre eigenen Bedürnisse haben und in der Regel wenig Lust haben einem hinterherzuräumen und auch ansonsten Launen auszuhalten. Absolutes No-Go: Klopapier aufbrauchen, keine neue Rolle hinlegen, Kühlschrank leer essen, nicht wieder einkaufen, sich ungefragt an den Vorräten anderer zu bedienen, Parties bis mitten in die Nacht ohne die WG-Genossen einzuladen."
Dabei liegen Studenten-WGs voll im Trend. Laut Statistik ist die Anzahl ihrer Bewohner seit Ende der 80er Jahre konstant hoch geblieben, was aber eigentlich wenig über die Beliebtheit dieser Wohnkultur aussagt:
" Es landet nicht jeder in der Wohnform, in der er gerne möchte. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2003 wünschen sich 80 Prozent der Studierenden anders zu wohnen als sie es de facto tun."
Laut Umfrage würden die meisten lieber alleine wohnen oder mit den Partner zusammen. Fürs WG-Leben sprächen meist reine Kostengründe. So auch bei Philipp Beyer, der sich gleich für eine WG unterm Dach des Studentenwerks entschieden hat. Aus einer Reihe von Gründen:
" Erstens ist das vom Studentenwerk subventioniert; es ist günstiger wie der freie Wohnungsmarkt. Wir sind hier in Westschwabing, das ist sehr zentral. Man muss sich eigentlich um nix kümmern, weil im Preis alles mit inbegriffen ist. "
Ganz anders liegt der Fall bei seiner Mitbewohnerin Rosi, Studentin der Ernährungswisssenschaft. Sie gehört zu den 24 Prozent Überzeugungstätern, die es laut Statistik gibt.
" Ich wollt in die WG. Unbedingt, weil ich habe eine große Familie und ich bin gern unter vielen Leuten. Ich hab zuerst alleine gewohnt und dann war's stinklangweilig und jetzt hier - da herrscht halt das Leben. Da hat man was vom Studentenleben, einfach. "
Seit zwei Jahren wohnt sie nun schon in der Gemeinschaft im fünften Stock und hat ihre Entscheidung bislang nicht bereut. Richtigen Zoff gebe es selten, denn Harmonie in der WG sei oft nur eine Frage der Organisation. Das meint auch Max Antholzner der in der Nachbar-WG wohnt, aber im fünften Stock nicht zuletzt wegen seiner Kochkünste gern gesehener Gast ist. Grundsätzlich ist jeder WG-tauglich, sagt er. Sein Rat:
" Keine Angst vorm WG-Leben. Das ist genial. Kann ich nur jedem sehr empfehlen."
Auch WG-Senior Philipp Beyer ist von seiner Wohnform völlig überzeugt. Sein Tipp für WG-Einsteiger und alle, die es werden wollen: Am Anfang ein bisschen mehr Anpassungsvermögen zeigen, denn:
" Man muss sich ein bisschen eingliedern, vielleicht auch etwas Toleranz üben, aber man macht viel zusammen, pflegt den Kontakt und bekommt einen weiteren Horizont als wenn man alleine irgendwo wohnt."