
Polen hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne. Sikorski schrieb, die EU müsse nun Stärke und Einheit zeigen. Außerdem warnte er in der Debatte um eine Friedenslösung für die Ukraine vor wirkungslosen Sicherheitsgarantien. "In internationalen Beziehungen gibt es nichts Gefährlicheres als leere Garantien", sagte Sikorski auf der Münchner Sicherheitskonferenz. "Es schadet dem Empfänger, weil es ihn zu mutig macht. Und es schadet dem Geber, weil es die Entscheidung über einen Konflikt in die Hände des Empfängers legt. Da sollten wir uns nicht hinbegeben."
Der ukrainische Präsident Selenskyj rief die EU zu einer unabhängigen Verteidigungspolitik und dem Aufbau einer gemeinsamen Armee auf. Nur so könne man Russland wirksam entgegentreten, sagte Selenskyj auf der Münchner Sicherheitskonferenz. EU-Ratspräsident Costa erklärte in München, ein Friedensvertrag zwischen Moskau und Kiew müsse garantieren, dass Russland nicht länger eine Bedrohung für seine Nachbarn, die Europäische Union und die internationale Sicherheitspolitik darstelle.
US-Präsident Trump hatte kürzlich mit Russlands Staatschef Putin telefonisch die Aufnahme von Friedensgesprächen vereinbart und Selenskyj erst nachträglich darüber informiert. Dies weckte bei westlichen Verbündeten die Befürchtung, die Ukraine wie auch die europäischen Partner würden von den Gesprächen ausgeschlossen. Später stellte die US-Regierung klar, dass Kiew beteiligt werden solle. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz sprach sich US-Vizepräsident Vance am Freitag auch für eine Beteiligung der Europäer an den Verhandlungen aus.
Diese Nachricht wurde am 15.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.