Bundesfachstelle
Männer als Opfer von häuslicher Gewalt - Fälle in Schutzeinrichtungen erneut gestiegen

Die Zahl der von häuslicher Gewalt betroffenen Männer in Schutzeinrichtungen in Deutschland ist erneut gestiegen.

    Ein Mann sitzt auf dem Boden und schaut traurig.
    Die betroffene Männer berichteten vor allem von psychischer Gewalt durch ihre Partnerinnen. (IMAGO / Zoonar / Viktor Gladkov)
    Das teilte die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz in Berlin mit. Insgesamt suchten vergangenes Jahr 751 Betroffene Hilfe; etwa 200 beziehungsweise 300 mehr als in den Vorjahren. Die Experten gehen von erheblich höheren Dunkelziffern aus. Dass Gewalt in Partnerschaften auch Männer treffe, werde noch immer viel zu selten offen angesprochen, hieß es. Laut der Fachstelle wurden 126 Männer in eine Schutzeinrichtung aufgenommen. 256 mussten aus Platzmangel abgewiesen werden. Fachreferentin Jana Peters erklärte, diese Versorgungslücke habe zur Folge, dass viele ohne Hilfe blieben und ihr Leid im Verborgenen ertragen müssten.
    Die Betroffenen berichten vor allem von psychischer Gewalt durch ihre Partnerinnen. Hinzu kommen körperliche und sexualisierte Übergriffe. Trotz teils überlegener Kräfte werden Männer unter anderem durch soziale Normen und erlernte Hemmungen von Gegenwehr abgehalten. Zuletzt hatte das Bundeskriminalamt einen Höchststand bei Fällen häuslicher Gewalt registriert. 73 Prozent der Opfer sind Frauen.
    Diese Nachricht wurde am 29.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.