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Männer kämpfen für Frauen

Mehr Unterstützung für die Karriere von Wissenschaftlerinnen und eine konsequente Frauenquote bei der Einstellung von Personal, das fordern der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Ernst Ludwig Winnacker und der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Ernst Rietschel.

06.06.2006
    Junge Wissenschaftlerinnen leisteten exzellente Arbeit, erlebten aber einen tiefen Einbruch, wenn sie versuchten, Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen, so Rietschel. Dies sei besonders beim Übergang in eine Leitungsfunktion zu spüren. Die ergriffenen Maßnahmen reichten trotz ihrer Fülle nicht aus, um Frauen in Leitungspositionen zu bringen.

    Als Zielmarge für die Leibniz-Gemeinschaft visiert Ernst Rietschel für das Jahr 2020 eine Quote von 25 Prozent Wissenschaftlerinnen in Leitungsfunktionen an. Pro Jahr würde das die Neueinstellung von jährlich sieben Frauen in führenden Positionen bedeuten. "Das ist sehr hart, das ist sehr bitter, aber ich sehe keinen anderen Weg mehr, um das voran zu bringen, um was es in unserer Gesellschaft letztendlich geht", betonte Rietschel. "Manche argumentieren sehr ökonomisch, die Ressource Frau, ein Gedanke, der mir etwas ferner liegt. Ich denke eher, es ist ein gesellschaftspolitisches Problem: In einer aufgeklärten Gesellschaft muss das eine Selbstverständlichkeit sein."