
Das haben Forschende der Uni Freiburg an Mäusen festgestellt: Die männlichen Mäuse hatten langanhaltende Konzentrations- und Sozialverhaltensstörungen nach einem ausgeheilten Virus - weibliche Mäuse nicht. Beide Geschlechter hatten akut aber ähnliche Verläufe der Krankheit.
Die Forschenden haben deshalb die neuropsychologischen Ursachen der Störungen genauer untersucht. Bei männlichen Mäusen ließen sich mehr T-Zellen im Gehirn nachweisen, also Zellen, die für die Immunabwehr zuständig sind. Außerdem stellten sie fest, dass Makrophagen, also Fresszellen, dort verstärkt bestimmte Teile von Nervenzellen abbauen - die spielen beim Lernen eine wichtige Rolle. Auslöser für diese Veränderungen ist laut den Forschenden ein spezieller Botenstoff. Der ist eine Immunantwort auf Viren und davon wurde bei den männlichen Mäusen mehr gemessen.
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede könnten wichtige Erkenntnisse für Immuntherapien bei Männern und Frauen liefern. Außerdem soll es weitere Studien dazu geben, ob Konzentrationsstörungen als Langzeitfolgen einer Coronavirus-Infektion ähnliche Ursachen haben.
Diese Nachricht wurde am 16.05.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.